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Ungefähr im Jahre 1896 erschien ausführlich in The Christian Science Journal...

Aus der Dezember 1904-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Aber ich will sie erlösen aus der Hölle und vom Tod erretten.” — Hosea.

„Die Tage unserer Pilgerschaft werden zunehmen anstatt abnehmen, wenn das Reich Gottes auf Erden kommt, denn der wahre Weg führt zum Leben anstatt zum Tode.” — Science and Health, S. 202.

Ungefähr im Jahre 1896 erschien ausführlich in The Christian Science Journal ein schönes Heilungszeugnis in Verbindung mit dem Krankheitsfall meines Vaters, eines sehr alten Herrn, der unter des Arztes Pflege im Sterben lag. Sein Fall war wegen seines außerordentlichen Alters und der bösartigen Form der Krankheit für durchaus hoffnungslos erklärt worden. Meine Schwester, eine Christian Scientistin, schickte Nachricht an ihre Lehrerin in Toronto, Ont., und bat sie, die Behandlung des Kranken zu übernehmen, was diese auch tat. Andere Familienglieder widersetzten sich der Christian Science Behandlung und begünstigten die der Ärzte, die somit ihre Besuche fortsetzten. Das Haus war voll Verwirrung und sich widerstreitender Gedanken; jedoch setzte die Heilerin, die nichts von der Uneinigkeit in der Familie wußte, die Behandlung fort. Auf Verlangen behielten die Ärzte vorläufig den Fall in Händen, trotzdem die Töchter wünschten, sie fortzuschicken und in offener Weise Christian Science zu versuchen.

Endlich hörten Instrumente und alle materiellen Mittel auf Linderung zu geben, Zustände der Bewußtlosigkeit folgten denen bewußter, quälender Todeskämpfe, und die Ärzte gaben zu, daß der Fall außer dem Bereich ihrer Kunst wäre. Während der ganzen Zeit hatte die Scientistin erklärt, daß die Wahrheit siegreich sein würde. Endlich einigte sich die Familie darin, daß sie den Vater selber zwischen Christian Science und materia medica entscheiden lassen wollte, und als in einem lichten Augenblicke der Kranke bei klarem Bewußtsein war, flüsterte seine Tochter ihm zu: „Vater, willst du Christian Science Behandlung oder willst du in ärztlicher Behandlung bleiben?” Der scheinbar Sterbende stöhnte, die Hände wie zum Gebet faltend: „Oh, gib mir Christian Science!”

Mit erneutem Mut setzte nun die Heilerin die Arbeit fort. Das schöne Versprechen in Hosea wurde erfüllt und er wurde aus der Hölle erlöst — vom Tode errettet.

Jahre vergingen, und der alte Pilger, dessen Tage irdischer Pilgerfahrt zu- anstatt abgenommen hatten, lebte bis das hundertste Jahr kam und verging. Beim Eintritt ins zweite Jahrhundert kehrte die Furcht vor dem Tode zurück, und wir erhielten vor einigen Wochen die Nachricht, daß unser Vater im Sterben liege. Vor unserer Ankunft zu Hause waren zwei ansässige Ärzte und einer aus Jersey City gerufen worden. Einer nach dem andern erklärte, daß der Kranke unter den Umständen nicht genesen könnte, und das Gerücht, daß der Tod jeden Augenblick erwartet würde, verbreitete sich von Haus zu Haus. Die Nachbarn drückten darüber kein Erstaunen aus, weil er ein Mann von so hohem Alter war. Er war so schwach, daß er seine Arme nicht heben konnte und nach Atem ringend dalag; er phantasierte und wurde von Schmerzenskrämpfen gefoltert, seine Füße waren totkalt, während der Schweiß auf seiner Stirn lag. In diesem Zustand der Qual war der Körper ein schrecklicher Anblick. Der ganze Leib war schwarz bis zum Herzen, die Seiten bis zum Rücken, sich sogar in zwei langen Streifen bis zu den Schultern erstreckend, und das Fleisch war sonst überall dunkelrot gestreift und gefleckt. Die Ärzte sagten, daß niemand, nachdem dieser Zustand eingetreten sei, je genesen wäre, es sei unmöglich, so etwas wäre noch nie dagewesen. Der Arzt aus Jersey City sagte nach Besichtigung des Körpers: „Dies ist Brand, er wird niemals gesunden, seine Zeit ist kurz,” und im Fortgehen hinterließ er ein Rezept für ein Mittel gegen den Geruch des absterbenden Fleisches. Auch der ihn in Behandlung habende Arzt ging fort, erklärend, daß alles vorbei wäre, daß der Tod sofort eintreten würde, sobald der kalte Brand das Herz berühren würde. Furcht und Trübsinn füllten das Haus — als jedoch die Kunde kam, daß das Ende nahe sei, wurde der Fall abermals der Obhut derselben treuen Christian Scientistin übergeben, die vor so vielen Jahren so deutlich die Machtlosigkeit des Todes bewiesen hatte. Jesajas Worte: „Um den Abend, siehe, so ist Schrecken da; und ehe es Morgen wird, sind sie (die Feinde) nimmer da,” die er in einem Moment feierlicher Gedankenkeuschheit, in Erkenntnis der unendlichen Macht Gottes über allen menschlichen Kummer ausgesprochen, wurden in unserem Hause erfüllt. Sobald die Heilerin die Arbeit begann, trat eine Veränderung zum Bessern ein. Zeitweise kam der Irrtum in verschiedenen Formen zum Vorschein, aber nur, um in der Gegenwart des Allmächtigen zu verschwinden, und allmählich wurde es besser mit dem Kranken. Er wurde kräftiger und nahm mit eigenen Händen, unabhängig von der Hilfe anderer, etwas Nahrung zu sich und seine Gedanken hörten auf zu wandern — er ruhte im „göttlichen Geist.” Der warme Lebenshauch kam in seine eisigen Füße, die absterbenden Körperteile fingen erst an gefleckt auszusehen, bis endlich jede Verfärbung verschwand und er geheilt war! Eine unbeschreibliche, heilige Stille, die die Gegenwart des Einen Unendlichen verriet, herrschte im Hause, alles war Friede und Ruhe — ein Vorgeschmack ewigen Friedens!

Da Todesgerüchte weit verbreitet worden waren, erstaunten die Leute natürlich sehr über seine plötzliche Genesung. Ein alter Mann, auf den dies einen tiefen Eindruck gemacht hatte, bemerkte mit Ernst: „Seltsam, es muß doch etwas dran sein.” Ein anderer, ein Fremder, der geschäftlich den Ort durchreiste, hörte von dem Fall und nahm einige Schriften über Christian Science mit nach seinem fernen Heim. Sechzig Meilen weit wurde die Geschichte erzählt, die nun vom Leben anstatt vom Tode berichtete. Menschen, unbewußt vom Einfluß einer heiligen Gegenwart berührt, näherten sich mit ungewohnter Sanftmut und schauten mit stiller Achtung in das schöne verklärte Antlitz, auf das von einer weichen, klaren Stirne zurückfallende, graue Haar, und den schneeweißen Bart, der die mit dem Hauch der Gesundheit leise gefärbten Wangen umrahmte. Er begrüßte sie alle mit Würde und erzählte mit starker Stimme und in anregender, kluger Weise Anekdoten aus den Zeiten ihrer Väter und Großväter. Die Heilung bewahrheitete die Verheißung Hiobs: „Und die Zeit deines Lebens würde aufgehen wie der Mittag, und das Finstre würde ein lichter Morgen werden.”

In Hon. Henry Robinsons schönem, biographischem Aufsatz über unsere Führerin, Mrs. Eddy, finden wir folgenden, rührenden Abschnitt: —

„Niemand hätte es sich damals vorstellen können, daß es jenem freien, lieblichen, rosigen, frischen Landmädchen verliehen werden würde, abergläubische Unwissenheit zu vernichten, die Welt von dem schrecklichen Alpdrücken, dem Traum in der Materie zu erwecken, die Menschenkinder zu lehren, daß Gott und Mensch zusammengehörig und unzertrennbar sind, daß Er das alles beherrschende göttliche Prinzip ist, und daß der Tod keine Herrschaft über das Leben hat.”

Tausende sind von diesem schrecklichen Traum befreit worden (von dem Gedanken, daß der Tod Macht über das Leben besitze) und die Heilung unseres Vaters fügt noch einen Fall zu der schon gegebenen Liste hinzu. Geboren in der Beschränktheit, im Wirrwarr materieller Umgebung von Krieg, Empörung, Tyrannei und Verworfenheit, in den finsteren, abergläubischen Tagen der Regierung Georgs III, hat er gelebt und den „leitenden Stern der Wahrheit” (Science and Health, Pref. S. vii) gesehen „Heilung mit sich bringend,” die Erde mit dem klaren, heiligen Lichte überflutend, in welchem Gott sich den Menschen offenbart, — die Erfüllung von Mrs. Eddys bedeutungsvoller Mission. Nachdem er hundert Jahre in des Lebens Ungewißheiten und dem langsamen Aufheben von Theorien, Dogmen und Glaubensbekenntnissen bis zum Eintritt dieses lichten Tages voll Frieden und Gerechtigkeit gelebt hat, übertrifft die einfache Bemerkung dieses altersgrauen Hundertjährigen in Anerkennung von Mrs. Eddys Werken: „Sie ist eine gute Frau, die Gottes Willen auf Erden tut,” bei weitem alle Kritiken derjenigen, die sie nicht verstehen.

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