„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.”
Wie wenig ich von der Bedeutung dieses ersten der zehn Gebote wußte, wurde mir klar, als ich im Jahre 1899 anfing, „Science and Health, with Key to the Scriptures“ zu lesen.
Seit 1894 hatte ich versucht, durch allerlei Medizin von einem fast unerträglichen Magenleiden frei zu werden, aber ohne Erfolg. Jede Aufregung versetzte mich in einen solchen Zustand, daß ich oft wochenlang zu leiden hatte und sehr oft nicht imstande war, irgend welche Arbeit zu tun. Dabei fürchtete ich mich, etwas zu essen, weil daraufhin die Schmerzen vermehrt wurden. Zuletzt bekam ich noch Malariafieber dazu, welches mich nur noch elender machte. Ein Spezialarzt gab mir die Hoffnung, in einigen Jahren das Fieber vielleicht los zu werden. Dieser Urteilsspruch war nicht sehr ermunternd, denn da hieß es auch noch „vielleicht.”
Gerade dann hörte ich von Christian Science und wie mir da die Verheißungen in der heiligen Schrift ausgelegt wurden, da wachte ich auf. Ich bekam einen andern Begriff vom Leben, von Gott. In dem Sinne, in welchem ich seither die Werke Jesu und seiner Jünger betrachtet hatte, schien alles wie ein hübsches Märchen, „es war einmal”; aber nun in Christian Science heißt es nicht „es war einmal,” sondern: „Siehe, Ich bin bei euch alle Tage.” Ich fand aber auch, daß ich bisher „andere Götter” hatte, indem ich Pillen und Pulver verschluckte, glaubend daß diese Macht hätten, mich gesund zu machen.
Durch das fleißige Studieren in der Bibel und „Science and Health“ lernte ich nun den einigen Gott kennen, den Allmächtigen, Allweisen und Allgegenwärtigen, woraufhin dann die Götzen ins Feuer wanderten, den Worten gehorchend: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.” Viele Stellen in der heiligen Schrift, die mir bisher unklar gewesen, wurden mir durch das Lesen in „Science and Health“ verständlich und begreiflich gemacht und jetzt erst sehe ich, wie ich so blind die herrlichen Verheißungen ungeachtet ließ. Jede Minute, die ich von nun an frei hatte, wurde dem Studium der Bibel und unseres Lehrbuches gewidmet und das Resultat war ein sehr zufriedenstellendes. In wenigen Wochen war ich von meinen Leiden befreit und erfreue mich seitdem, über vier Jahre, der besten Gesundheit und so wurde der Urteilsspruch des Arztes zu nichte gemacht. Als ich nun anfing, mit großer Freude dem Gottesdienste in der Christian Science Kirche beizuwohnen, tauchten Gedanken auf, ob es recht sei, dem Glauben, in welchem ich erzogen wurde, zu entsagen? Aber dann kamen mir die Worte Jesu in den Sinn, „an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen,” und „dabei wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid.” Dies beantwortete meine Frage, denn von diesen Früchten erhielt ich ja Proben in meiner eigenen Heilung durch das Lesen des Wortes Gottes im Lichte der Christian Science. Dem Guten und Wahren, das ich in der evangelischen Kirche gelernt, brauchte ich nicht zu entsagen; in diesem neuen Licht wird das lebendig und praktisch angewandt.
Es gereichte mir zur großen Freude, als ich von der Herausgabe des „Christian Science Herold” hörte. Jetzt können wir unsern Lieben in Deutschland die Gelegenheit bieten, teil zu nehmen an der freimachenden Christus-Wahrheit, welches andernfalls für diejenigen, die in der englischen Sprache unbewandert sind, unmöglich gewesen wäre.
Diese wundervolle Offenbarung, dieses helle Licht, das uns aus der heiligen Schrift entgegenstrahlt, nachdem uns durch das Lesen in „Science and Health“ die Binde von den Augen genommen wird, ist schon allein unbegrenzten Dankes wert. Für alle diese Wohltaten und Segnungen danke ich dem lieben Gott von ganzem Herzen.
Gott segne unsere geliebte Führerin, Mrs. Eddy, durch die uns diese frohe Botschaft des einigen Gottes und des lebendigen Heilands wiedergegeben wurde.
New York, N. Y., U. S. A.
