Eine Nacht um Mitternacht, läutete mein Telephon und ich ging schnell hin um zu antworten. Ich gelangte glücklich bis zum ersten Treppenabsatz, doch als ich auf der ersten Stufe der zweiten Treppe war, glitt ich aus und fiel die Treppe hinunter. Im ersten Augenblick glaubte ich, daß ich mir den Hals gebrochen, doch stand ich auf und ging in ein Zimmer und erklärte die Wahrheit wieder und wieder. Nach kurzer Zeit wurde ich ruhig und begann die scheinbaren Zustände in systematischer Weise zu behandeln. Ich blieb ungefähr eine Stunde auf und legte mich dann zu Bett bis halb sechs Uhr; dann hatte ich große Schmerzen. Ich beschloß aufzustehen und „Science and Health“ zu lesen.
Dies war am Montag und am Dienstag war die Versammlung unserer Schüler-Vereinigung in Chicago. Am Montag las ich den ganzen Tag in der Bibel und „Science and Health“; ich verneinte die Macht des Bösen und erklärte die Allmacht Gottes, doch schien ich keine Fortschritte zu machen, ausgenommen, daß ich keine Schmerzen hatte. Am Dienstagmorgen schien das Leiden in beunruhigendem Grade zugenommen zu haben.
Bis zu dem Augenblicke war es mir nicht eingefallen, daß ich nicht nach Chicago reisen könnte. Während des Vormittags las ich im achten Kapitel Lukas’ wie Jesus die Legion austrieb; aber die Frau wurde geheilt als sie nur den Saum des Christus-Gewandes berührte; dann, wie Jairus kam und für seine einzige Tochter flehte; wie Jesus Petrus, Jakobus und Johannes, auch die Mutter und den Vater mit sich in das Zimmer nahm und wie er sie dann alle wieder hinaussandte bevor er das Mädchen heilte.
Dann las ich in „Science and Health,“ aber ich schien nicht den festen Halt an der Wahrheit zu bekommen um mich zu befähigen aufzustehen und mit Autorität zu sprechen. Um Mittag war ich hilflos und überzeugt, daß ich den Tag nicht nach Chicago reisen würde. Bald nachher las ich wieder den Bericht über die Tochter des Jairus und ich erinnere mich, daß ich darüber nachdachte, wie merkwürdig es sei, daß Jesus, Jakobus und Johannes sowie die beiden nächsten Verwandten des Mädchens mit in das Zimmer nahm, nur um sie wieder hinauszusenden. Bisher hatte ich sie nur als Persönlichkeiten betrachtet, jetzt begann das Licht zu tagen und ich sah, daß Jesus in das Zimmer eintrat wie der wahre Sinn in mein Bewußtsein eintrat. Ich sah ein, daß ich jeden mit dem Unfall verwandten Gedanken hinausschicken mußte und plötzlich sah ich das Licht; ich verstand die Unwirklichkeit des Irrtums und auf einmal hatte ich eine merkwürdige Empfindung. Ich sagte: „Ich bin wohl”; dann setzte ich mich auf und bewegte mich frei. Ich sprang von dem Ruhebett auf, lief die Treppe hinauf, machte mich reisefertig und war in kurzer Zeit auf dem Bahnhof, bereit nach Chicago zu reisen. Ich fühlte mich so bequem wie sonst auf der Reise.
Ich war immer sehr dankbar für „Science and Health“ gewesen aber nie so wie jetzt, denn ohne dasselbe hätte ich die Heilige Schrift nicht verstanden. Jetzt war es wahrlich der „Schlüssel” und ich danke Gott jeden Tag für die wundervolle Wahrheit.
Racine, Wis., U. S. A.
    