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Inkonsequenz.

Aus der Oktober 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Wahrheit des Lebens lehren zu wollen ohne das Wort Tod, seinen Gegensatz zu nennen, ist gerade so unmöglich als die Wahrheit ohne Nennung ihres Gegensatzes, den Irrtum genau zu unterscheiden. Im Versuch, Mücken zu seihen, mag man Kamele verschlucken.

Die zärtliche Mutter, die von Liebe geleitet, ihrem Naturtrieb getreu an den Anforderungen der Wissenschaft festhält, fragt sich selber: Kann ich meinem Kinde das richtige Numerieren von Zahlen lehren ohne jemals eine Null zu nennen? Wohl wissend, daß sie dies nicht in der Mathematik tun kann, sollte sie erkennen, daß es in der Metaphysik auch nicht getan werden kann und deshalb deutlich den Namen des Irrtums nennen, ihn aufdecken und die Wahrheit wissenschaftlich lehren.

[Ein Abschnitt des folgenden Briefes, den unsere Leiterin kürzlich empfangen, veranlaßte sie zu den obigen Worten liebevollen Ratschlages und Unterweisung. — Der Redakteur.]

Indianapolis, Ind., 10. Mai, 1906.

Mrs. Mary Baker G. Eddy,
Pleasant View, Concord, N. H.

Innig geliebte Führerin: — Vor mehreren Monaten wurde an unsere Kinder die Frage gestellt, ob sie zum Bau-Fonds Der Mutterkirche beitragen möchten. Es wurde ihnen gesagt, daß ein solcher Beitrag vielleicht die Erbauung ihrer eigenen zukünftigen Kirche verzögern würde, daß sie jedoch daran denken sollten, daß Die Mutterkirche eine äußerliche Darstellung des „Bauwerks der Wahrheit und der Liebe” (Science and Health, S. 583) ist, das in jedem Bewußtsein gebaut wird, daß auch nicht ein Gedanke der Kritik oder der Selbstsucht unsere Gabe begleiten dürfte, denn sonst würde sie nicht vollkommen im Angesicht Gottes sein, noch würdig sein, Ihnen in Ihrem großen Werk für die Menschheit beizustehen. Die Kinder waren einige Augenblicke lang vollkommen ruhig im stillen Gebet, und als sie zur Wahl aufgefordert wurden, erhoben sie sich einmütiglich. Sobald nun die Aufforderung für schnelle Einsendungen vom Felde kam, entschieden wir uns, das zu senden, was wir dazumal vorrätig hatten, und konnten mit Hilfe von einigen andern, die von der Demonstration gehört hatten und dem Kindesgedanken folgen wollten, einhundert Dollars an Mr. Chase schicken.

Die „Milch” mit der wir uns bemühen, Seine Lämmer zu speisen, ist unser höchstes Verständnis der geistigen Bedeutung des Vaterunsers, der zehn Gebote und der Bergpredigt; und wir sehen ein, daß unser Erfolg im stets zunehmenden Wachstum, in Pünktlichkeit, Aufmerksamkeit und im Gehorsam erkannt werden kann.

Oft wird von Eltern die Frage gestellt: „Was soll ich meinen Kindern vorlesen?” und da ich wohl erkenne, daß die Heilige Schrift nicht geistig erklärt werden kann, bis die Kleinen den genauen Inhalt derselben kennen, wurde der Plan gefaßt, jeden Sonntag in der Schule ein Kapitel aus der Bibel anzugeben, das während der Woche gelesen werden sollte. Denen, die noch nicht schreiben können, werden einige Bibelstellen für zu Hause mitgegeben. Ich studiere jede Woche die Anführungen für die Bibellektionen der kommenden Woche und wähle ein dazu passendes Kapitel; z. B. Noah und die Arche, Daniel in der Löwengrube, die Männer im feurigen Ofen usw.

Dieses zu Hause Lesen hat nichts mit der Arbeit der Lehrerinnen zu tun, hindert sie also nicht. Während der zehn Minuten, die mir als Superintendentin erlaubt werden, bemühe ich mich, daß die Haupttatsachen der Geschichte mit ihrer geistigen Auslegung durch die Kinder selber hervorgehoben werden. Ich glaube, es würde Ihnen gefallen haben, den von den Kindern ausgesprochenen Gedanken zu hören, daß die Löwen nach Fleisch Hunger hatten, daß aber für Daniel durch sein Verständnis von Gott nichts gegenwärtig war als die Offenbarung vom Leben, der Wahrheit und der Liebe, und ferner, daß weder Feuer noch Wasser jemals die Kundgebung des unendlichen Geistes vernichten kann.

Einmal, als das zweite Kapitel Matthäi behandelt wurde, sagte eine junge Mutter: „Mein Kind hat niemals das Wort Tod gehört, daher habe ich die Geschichte nicht vorgelesen, wie Herodes die Kinder tötet.” Es schien mir, daß ein derartiges Verfahren unpraktisch sei und wirklich auf Furcht gegründet war; daß, anstatt dessen das Kind des Schutzes der geistigen Erklärung bedürfe.

Mehrere Heilungszeugnisse, die gegeben wurden, beweisen, daß diese Bibelanführungen fördernd gewesen sind für das Wachstum von Eltern sowohl als Lehrerinnen. Diese Früchte gehören Ihnen, die Sie uns allen gelehrt haben die Bibel besser zu verstehen und zu lieben.

Unser Organist, ein wahrer Musiker, hat die Liebesarbeit fortgesetzt, die von zwei jungen Mädchen angefangen wurde, nämlich den Kindern eine halbe Stunde vor Anfang der Sonntagsschule Unterricht im Singen zu geben. Gedichte aus unserem „Journal“ und „Sentinel“ sowohl als einige unserer eigenen Gesänge sind für Kinderstimmen in Musik gesetzt. Jedoch der letzte und liebste Gesang ist jeden Morgen „Shepherd.“

Ich möchte auch noch hinzufügen, daß Exemplare der „Christian Science Sentinel,“ die von Mitgliedern der Kirche, bald nachdem sie sie durchgelesen haben, gegeben, und mit der Adresse unseres Lesezimmers versehen werden, in der Kirche nach jedem Gottesdienst zu haben sind und unser Sekretär achtet darauf, daß jedes Kind, dessen Eltern zu Hause nicht abonniert haben, jeden Sonntag eine bekommt. Die Kinder scheinen die „Sentinels“ sehr zu schätzen.

Ihre Ihnen in Liebe ergebene

Die Sonntagsschule Erster Kirche Christi, des Scientisten, Indianapolis, Ind.

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