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Die physischen Sinne.

Aus der Januar 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


In einem Artikel über „Science“ (Wissenschaft) in der „New Standard Encyclopedia“ kommt folgende Stelle vor: „Bei allen wissenschaftlichen Forschungen muß man vor allem das Zeugnis der Sinne genau prüfen, denn was sie angeben ist stets unvollkommen und oft irreführend. Die Vergangenheit hat immer und immer wieder gezeigt, daß die sogenannten wissenschaftlichen Annahmen des einen Jahrhunderts mit den wissenschaftlichen Tatsachen des nächsten Jahrhunderts im Widerspruch standen. In all diesen Fällen wird man finden, daß die frühere und falsche Wissenschaft zuviel Gewicht auf das Scheinbare legte, und daß sie aus Mangel an Kenntnis das Wahre nicht erkannte.” Ähnliches könnte aus andern Nachschlagebüchern angeführt werden. Es drückt tatsächlich die Ansichten aller hervorragenden Physiker unsrer Zeit aus. Trotz dieser Übereinstimmung in den Ansichten ist der von der Christian Science hervorgehobene Unterschied zwischen dem Wirklichen und dem, was nur die physischen Sinne wahrnehmen, mehr angegriffen und zur Zielscheibe des Spottes gemacht worden, als irgendeine andre Lehre der Christian Science. Die Kritiker stimmen jedoch nicht miteinander überein; ja sogar die Ansichten jedes einzelnen widersprechen sich. Außerdem legen sie eine große Unwissenheit über den Fortschritt der Weltkenntnis an den Tag.

Es läßt sich über die physischen Sinne nicht viel mehr sagen, als daß sie Beobachtungsorgane sind. Sie sind die Vermittler, durch welche das menschliche Bewußtsein Eindrücke erhält in Bezug auf materielle Phänomene. Die auf diese Weise dem individuellen Bewußtsein übertragenen Empfindungen bilden keine wahre Kenntnis. Sie sind nichts weiter als Beweismaterial, das ein jeder annehmen, verwerfen oder berichtigen kann, je nach seiner Erfahrung oder Erziehung. Die physischen Sinne geben nur das an, was die menschliche Vernunft für die Phänomene einer materiellen Welt hält, und selbst in Bezug auf diese Materie und ihre Phänomene ist ihr Zeugnis weder vollständig noch zuverlässig. Diese Tatsache wird in der folgenden Anführung aus einem Artikel über Materie in „Nelson’s Encyclopedia“ veranschaulicht:

„Materie ist eine der unerklärbaren Erscheinungen im Weltall. Wir sind uns gewisser Eindrücke bewußt, von denen wir annehmen, daß sie den Veränderungen der äußeren Welt entsprechen. Nicht nur in der Welt außerhalb uns selbst findet — unsrer Annahme nach — eine Veränderung statt, sondern auch in der Substanz, welche wir Gehirn nennen, gehen physische Veränderungen vor. Hinter diesen Veränderungen denken wir uns ein dauerndes Etwas, dessen inneres Wesen unverändert bleibt, mag sich seine äußere Gestaltung auch noch so sehr verändern. Und dieses Etwas nennen wir Materie. Die Beschränktheit der Sinne sollte uns vor der Annahme warnen, daß Materie in Wirklichkeit so aussieht, wie sie uns vorkommt. Viele Eigenschaften, an denen wir die verschiedenen Eigenarten der Materie erkennen, gehören tatsächlich nicht der Materie an. Zu denselben zählen z. B. die Farben, welche von den Lichtstrahlen abhängen. Ferner hat uns der Fortschritt in der Physik gewisse Eigenschaften der Materie enthüllt, die unsre Sinnesorgane nicht beeinflussen, wie z. B. elektrische und magnetische Eigenschaften. Hätten wir ein Organ, vermittelst dessen wir die Unterschiede im elektrischen Potential wahrnehmen könnten, so wäre unser Ausblick auf die Welt der Phänomene ein ganz andrer. Diese Betrachtungen zeigen, daß alle Theorien in Bezug auf die endgültige Beschaffenheit der Materie bloß spekulativ sind.”

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