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Beharrlichkeit

Aus der Juli 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Beharrlichkeit ist eine Eigenschaft, die jeden erfolgreichen Menschen kennzeichnet, was auch sein Beruf sein möge. Es kommt sehr selten vor, daß selbst die verständnisvollsten und gewissenhaftesten Bemühungen sofort die gewünschten Resultate erzielen. Niemand hat Beharrlichkeit mehr nötig als derjenige, der sich vorgenommen hat, mit Hilfe des durch die Christian Science erlangten Verständnisses vom göttlichen Prinzip den Einschränkungen und Leiden des materiellen Lebens zu entfliehen. Gewiß werden viele Leute durch die Erkenntnis der Tatsache, daß das Übel keinen Raum in dem Reich Gottes hat, augenblicklich von den schlimmsten Krankheiten geheilt; aber die Lösung des Problems des Lebens steht ihnen deshalb immer noch bevor, und treibt sie zum Fortschritt an, denn die Christian Science lehrt, daß die Gründung des Reichs Gottes auf Erden eine Aufgabe ist, die einem jeden obliegt. Gewiß hat Christus Jesus die Kranken geheilt, die Sünder bekehrt, die Blinden sehend gemacht und die Toten erweckt; aber das von ihm begonnene Werk wird erst dann vollendet sein, wenn alles, was Gott ungleich ist und dem Menschen schadet, auf immer vernichtet ist und den Dingen, die von Gott kommen und also gut sind, Raum gegeben hat.

Es gibt Menschen, denen selbst die physische Heilung nur langsam zuteil wird. In der Regel wird man finden, daß ein solcher sich zu viel auf die Bemühungen andrer verläßt und die durch Gesundheit und Freiheit zum Ausdruck kommenden großen geistigen Wahrheiten nicht klar erfaßt hat. Er mag auf den Rat eines Freundes oder eines Vertreters hin die Bibel und „Science and Health“ lesen, ist aber sehr geneigt, über vergangene Leiden nachzudenken, jedes unharmonische Symptom zu beobachten und alle Augenblicke zu fragen, ob je ein Fall, wie der seine, geheilt worden sei. Dies ist sicherlich kein ermutigender Gemütszustand, und derselbe sollte sobald als möglich geändert werden. Die wahre Aufgabe des Vertreters der Christian Science besteht darin, die Leute zu lehren, wie sie durch das Erkennen und Anwenden der Wahrheit sich selber helfen können. Langwierige Krankheiten sind für den Vertreter ebenso entmutigend wie für den Hilfesuchenden. Es gibt wohl keine zwei Fälle, die ganz gleich sind; jedoch sollte jede im Sinne der Christian Science erteilte Hilfeleistung ein gewisses Maß von Freiheit bringen, so daß sich der Hilfesuchende dann die Wahrheit selbst verwirklichen kann und nur in Notfällen persönliche Hilfe in Anspruch zu nehmen braucht.

Es werden uns dann und wann Fälle vom Arbeitsfeld berichtet, die den Wert der beharrlichen individuellen Anstrengung in interessanter Weise veranschaulichen. Eine Frau hatte seit Jahren schrecklich gelitten. Das Christian Science Textbuch wurde ihr überreicht und sie las es fünfmal durch, ehe sie vollkommen geheilt war. Während sie es zum dritten Male las, schien sich ihr Zustand sogar zu verschlimmern; sie war jedoch überzeugt, daß die göttliche Wahrheit ihr Werk begonnen habe, und so beharrte sie denn in ihrem Studium, bis das Ziel erreicht war. Ein weiterer Fall ist der eines Mannes, der noch ein ganzes Jahr lang sehr viel Schmerzen litt, obgleich anfangs mehrere Übel überwunden wurden und er herrliche Lichtblicke von der Wahrheit erhalten hatte. Auch er hielt beharrlich an der Wahrheit fest —„durch böse Gerüchte und gute Gerüchte” seitens der materiellen Sinne, und das Resultat war dasselbe wie im ersten Fall. Es ist uns eine Frau bekannt, die während einer Pocken- Epidemie von dieser Krankheit befallen wurde, nachdem ein Mitglied ihrer Familie unter ärztlicher Behandlung gestorben war. Ihr Verständnis von der Christian Science war nur gering. Sie war zu Boden gesunken und lag da über eine Stunde lang in großen Schmerzen, ohne ein menschliches Wesen um sich zu haben. Trotz ihres Kampfes wiederholte sie immer und immer wieder die Worte auf Seite 495 von „Science and Health“, mit denen uns unsre Führerin ermahnt, uns fest an Gott und seine Idee anzuklammern, welcher Art auch die Versuchung sein möge. Die Frau tat dies, und ehe der Morgen graute, war sie völlig geheilt. Die gewöhnlichen Merkmale, welche sich an ihren Armen zeigten, während sie ihrer häuslichen Beschäftigung nachging, hätten selbst den Ungläubigsten von der Natur der Krankheit überzeugt. Niemand, der sie diese Erfahrung erzählen hörte, konnte einen Augenblick zweifeln, daß Gott die Kranken heute ebenso gewiß heilt als zur Zeit Christi Jesu. Mrs. Eddy sagt uns in den folgenden Worten, was vor allem nötig ist, um in der Christian Science die heilende Macht der Wahrheit zu verwirklichen (Ibid., S. 462): „Selbstverleugnung, Aufrichtigkeit, christliche Gesinnung und Ausdauer allein gewinnen den Preis, wie das ja in der Regel überall im Leben der Fall ist.”

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