Die Erklärung: „Das Übel ist keine Macht” („Science and Health“, S. 192) ist eine der Stellen aus unserm Textbuch, die dem Christian Scientisten am bekanntesten sind. Gleich jener andern Stelle: „Die göttliche Liebe hat stets jedes menschliche Bedürfnis befriedigt und wird es stets befriedigen”, so haben auch diese Worte den Scientisten in Zeiten der Trübsal und Not großen Trost gebracht. Dieselben dürfen jedoch nicht denken, daß das bloße Bekanntsein mit diesen Worten genüge, um alle krummen Wege gerade zu machen und die Kranken zu heilen.
Mrs. Eddy schreibt über diesen Punkt in ihrem Werk „Science and Health“ wie folgt: „Wenn du glaubst, durch das Hersagen der Worte des Autors, durch richtiges Reden und falsches Handeln heilen zu können, so werden deine Hoffnungen enttäuscht werden. Ein solches Verfahren demonstriert nicht die Wissenschaft, durch welche der göttliche Geist (Mind) die Kranken heilt” (S. 452). Ferner schreibt sie (Ibid., S. 350): „Um alle Äußerungen unsres Meisters zu verstehen, wie sie im Neuen Testament aufgezeichnet sind —Äußerungen, die unendlich wichtig sind —, müssen seine Nachfolger zum vollen Maße des Menschentums in Christo Jesu heranwachsen, wodurch sie befähigt werden, die geistige Bedeutung seiner Worte zu erfassen. Dann verstehen sie, wie die Wahrheit den Irrtum austreibt und die Kranken heilt. Seine Worte waren das Ergebnis seiner Taten, und beide müssen verstanden sein. Wenn die Werke nicht begriffen werden, die seine Worte erklären, so sind die Worte blind.” Aus dieser Erklärung ist ersichtlich, daß die Christian Science eine Religion der überzeugenden Veranschaulichung und nicht des untätigen Dahintreibens ist.
Der große Mangel, den die meisten christlichen Religionen an den Tag gelegt haben, liegt darin, daß ihre Anhänger die erhaltenen erhabenen Lehren nicht praktisch anwandten. Die Christian Scientisten müssen darauf sehen, daß sie nicht auch in diesen Fehler verfallen. Ihre Lehre ist auf der Heiligen Schrift gegründet. Alle Postulate der Christian Science können bewiesen werden, denn sonst wären sie nicht wissenschaftlich. Gerade dadurch, daß die Scientisten diese Behauptungen der Wahrheit beweisen, dienen sie ihren Mitmenschen.
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