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Der Glaube an Christum

Aus der Juli 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Durch die Umstände genötigt, haben die Ärzte und Pastoren heutigestags viel zu sagen über den mentalen Faktor beim Heilen von Krankheiten. Diejenigen, welche zugeben, daß die großen Taten Christi Jesu und seiner Jünger durch das Erkennen der Wirkung des göttlichen Gesetzes vollbracht worden sind, geben gerne die Unvollkommenheit der vorherrschenden religiösen Annahmen zu, und viele streben ernstlich danach, in dem geistigen Verständnis zu wachsen, das sie befähigen wird, die von Jesu allen seinen Jüngern auferlegten Pflichten zu erfüllen. Diejenigen hingegen, welche behaupten, es sei nicht die Pflicht der heutigen Jünger, nach der Christus-Methode zu heilen, machen allerlei Theorien geltend, um die unleugbaren Heilungen der Christian Science zu erklären. Sie legen großes Gewicht auf die „physiologische Wirkung des Glaubens”. Sie weisen darauf hin, daß die Funktionen des Körpers zum großen Teil unbewußt stattfinden, und erklären: „Diese unbewußten Funktionen sind nur dann in bester Ordnung, wenn sie das Pulsieren eines starken Glaubens, einer bestimmten Hoffnung, einer innigen Liebe und eines hohen Mutes fühlen.” „Wenn die Furcht beseitigt ist”, sagen sie, „und wenn sich die Menschen um Heilung glaubensvoll und liebevoll im Gebet an Gott wenden, so wirkt das sofort auf die Organe und dieselben erfüllen ihre Pflicht.”

Man darf dies wohl als eine weit bessere Annahme bezeichnen. Sie läßt erkennen, daß sich unsre Zeit immer mehr von dem Vertrauen auf Arzneimittel entfernt. Die Folgerung, zu der obige Äußerung nötigt, führt jedoch weiter, als vielen Medizinern lieb ist, denn sie zwingt zu dem Schluß, daß niemand das Heilungswerk betreiben sollte, der nicht die Charaktereigenschaften und die geistige Erkenntnis besitzt, um „Hoffnung und Liebe” erwecken und nähren zu können. Dies alles scheint auf die Notwendigkeit einer Vereinigung der „Schule des Heilens” und der „Schule des Glaubens” hinzuweisen, wie sie zur Zeit Jesu bestand. Die Behauptung vieler Ärzte, daß es nicht darauf ankomme, auf was der Glaube des Patienten sich stütze, oder wie vernünftig oder unvernünftig sein Glaube sei, mag nicht ganz und gar unrichtig sein, wenn es sich um die Beschwichtigung der Furcht handelt. Es würde jedoch Erstaunen erregen, wenn man behaupten wollte, Christus Jesus habe nur deshalb den Glauben ermutigt und verlangt, damit derselbe als der nötige „physiologische Faktor” beim Heilen von Krankheiten dienen möge.

Gerade in diesem Punkt wird die Christian Science sowohl von den Ärzten wie von den Pastoren sehr mißverstanden. Ihre Lehre beruht auf dem Satz, daß der Mensch ein Ausdruck des unendlichen Geistes, des Allbewußtseins ist, daß Gesundheit und Harmonie unsre Erkenntnis des geistigen Wesens des Menschen und seines Einsseins mit Gott kundtut. Der Christian Scientist versteht das Wort Glaube nicht als ein bloßes Fürwahrhalten, sondern als eine beweisbare, wissenschaftliche Erkenntnis der dargelegten Wahrheit. Diese Erkenntnis der Wahrheit bereitet die Bedingungen vor, unter denen die Macht der Wahrheit im Menschen zum Ausdruck kommen kann.

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