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Im Januar des Jahres 1909 wurden wir durch folgende Begebenheit...

Aus der Juli 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Januar des Jahres 1909 wurden wir durch folgende Begebenheit zu den wundervollen Lehren der Christian Science geführt, wofür wir in Worten nicht genug danken können. Damals ging ich eines Tages zu einer bekannten Dame, die ein Geschäft hatte und der ich gerne etwas behilflich sein wollte, da sie zu Bett lag. Eines nachmittags kam ein Lieferant, hörte von dem Kranksein der Dame und fragte, ob sie nicht versuchen wolle, Hilfe durch die Christian Science zu erlangen. Bis dahin hatte ich noch nichts von der Christian Science gehört, wußte also nicht was es war. Eine innere Unruhe veranlaßte mich jedoch, verschiedene Fragen an den Mann zu stellen, und sie wurden mir in so liebevoller Weise beantwortet, daß der Wunsch in mir rege wurde, einem dieser Gottesdienste beizuwohnen. Am darauffolgenden Sonntag ging ich zum ersten Male seit Jahren wieder zur Kirche. Die wunderbare Veränderung, die dieser Sonntag für mich brachte, kann ich nicht beschreiben. Mein lieber Mann war, Gott sei Dank, auch sofort mit dem Studieren dieser heilenden Wahrheit einverstanden, und wir erstanden das wundervolle Buch „Science and Health with Key to the Scriptures“, wodurch wir von Tag zu Tag mehr geistige Aufklärung erlangten. Um Weihnachten 1909 mußte ich die Probe bestehen, welche die Hauptveranlassung zu diesem Bericht ist.

Damals quetschte ich mir den rechten Daumen, was im ersten Augenblick sehr schmerzhaft war. Da die Schmerzen aber gleich schwanden und auch nichts am Finger zu sehen war, setzte ich meine Arbeit fort, ohne die wunderbaren Lehren der Christian Science irgendwie anzuwenden. In der Neujahrsnacht schmerzte mich aber mein Finger so sehr, daß ich nicht schlafen konnte. Nun fing ich an, in der Wahrheit zu arbeiten, so gut ich es verstand. Der Finger wurde aber schlimmer, der Arm schwoll an, ja die ganze Körperseite war angegriffen, so daß ich schließlich weder essen noch schlafen noch geistig für mich arbeiten konnte. In meinen großen Schmerzen schlug ich das Textbuch „Science and Health“ noch einmal auf und sah gleich auf die Worte unsrer lieben Führerin, Mrs. Eddy auf Seite 420, wo es heißt, daß wir in Fällen, wo wir uns selbst nicht bald heilen können, nicht weiter leiden sondern einen Scientisten um Hilfe bitten sollten.

Ich schickte sofort zu einer Vertreterin, welche sobald als möglich kam und mit großer Liebe arbeitete. Ihre Bemühungen blieben nicht erfolglos, denn trotz der Schmerzen schlief ich ein. Als ich aber aufwachte, waren die Schmerzen mit erwacht. Nun bat ich um abwesenden Beistand, da ich mit der Christian Science schon genügend vertraut war, um zu verstehen, daß das Geistige mit persönlicher Anwesenheit nichts zu tun hat. Jeden Tag rang ich danach, die Lüge mit der Wahrheit zu überwinden, und am Sonnabend nacht war mir so wohl, daß ich die Bibel in den Händen halten konnte. Ich schlug dieselbe auf, ohne zu suchen, und fand die Stelle, wo Jesus am Sabbat heilte. All meine geistige Kraft war wieder bei mir, und ich fing an die Lektionspredigt über das Thema „Sakrament” zu lesen, was mir gut tat. Gegen fünf Uhr morgens schlief ich ein mit dem Bewußtsein, daß Gott bei mir sei, und daß das Übel keine Macht über mich haben könne. Um neun Uhr weckte mich mein Mann und war ganz überrascht, daß ich trotz des Übels an Arm und Hand so gut schlafen konnte; aber ich rief aus: „Ich bin frei!” Von der Stunde an hatte ich keine Schmerzen mehr. Die Heilung der Wunde, die sich gebildet hatte, ging langsam aber wunderbar vor sich. Ich konnte gleich meine Hausarbeiten wieder aufnehmen, ja ich arbeitete sogar mehr wie sonst, da der Haushalt sehr im Rückstande war. Verschiedene meiner Freunde, welche diese wundervolle Wahrheit noch nicht studieren, staunen, wie ein derartiges Übel ohne Arzt und ohne Operation gut werden könne; aber mein lieber Mann und ich bauten fest auf die ewige, göttliche Liebe, die uns stets nahe und der beste Arzt ist. Wir brauchen nur zu empfangen.

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