Einer der Hauptmerkmale der Christian Science Kirche besteht darin, daß in ihr, wie zur Zeit der Urchristen, Werke höher geschätzt werden als bloße Glaubensbekenntnisse oder äußere Formen und Zeremonien. Es ist klar, daß eine auf dieser praktischen Basis beruhende Organisation nur eine ganz einfache, würdevolle Form des Gottesdiestes haben kann. Der von unsrer Führerin eingerichtete Gottesdienst befriedigt dessen Besucher, hat sich für sie als sehr hilfreich erwiesen und erfüllt somit seinen Zweck.
Hier kommt nun ein wichtiger Punkt in Betracht. Wenn die Gottesdienste auch bedingen, daß die Leser in Bezug auf Stimme und Ausbildung wohl ausgerüstet seien und daß die Beamten bei der Verwaltung der Angelegenheiten der Kirchenorganisation sich nach guten Geschäftsmethoden richten müssen, so ist es doch weit wichtiger, daß diese Diener ihrer Glaubensgenossen, um das Ansehen der Kirche vor der Öffentlichkeit zu wahren, fähig seien, ihr Glaubensbekenntnis praktisch zu betätigen, und zwar muß ihr Verständnis so klar und bestimmt sein, daß sie die Kranken und die Sünder, welche sich um Hilfe an sie wenden, heilen können, und daß sie imstande sind, daheim und im Geschäft, in ihrer Rede und ihrem Wandel tagtäglich zu beweisen, daß Gott, der göttliche Geist, alles ist und alles lenkt.
Daß diese praktische Betätigung des Glaubens möglich ist, können diejenigen beweisen, die erkannt haben, daß „Er, mit dem die christliche Zeitrechnung beginnt, ... das Vorbild in der Christian Science” ist (Kirchenhandbuch, Artikel VIII, Abschnitt 3). Christus Jesus demonstrierte, was er lehrte, bewies die Wahrheit seiner Lehren durch praktische Anwendung, und diejenigen, die seiner Werke spotteten, konnten nicht umhin, die Echtheit der Werke, die durch die Macht der Wahrheit vor ihren Augen geschahen, anzuerkennen. Der Apostel Jakobus hatte seine überzeugenden Beweise mit angesehen, und schrieb daher: „Was hilft’s, lieben Brüder, so jemand sagt, er habe den Glauben und hat doch die Werke nicht? Kann auch der Glaube ihn selig machen?” worauf er die unwiderlegbare Erklärung folgen ließ: „Also auch der Glaube wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber”, denn der Mensch wird „durch die Werke gerecht ..., nicht durch den Glauben allein.”
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.