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Gedanken für Anfänger

Aus der November 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Anfänger im Studium der Christian Science, der noch nicht das geistige Verständnis erlangt hat, vermöge dessen er später beweisen wird, daß die einzig wirklichen Sinne des Menschen geistig sind und vom göttlichen Geist (Mind) ausgehen („Science and Health“, S. 284), ist geneigt zu fragen: „Wenn das organische Leben des materiellen Menschen nicht die Kundgebung Gottes ist, und wenn die physischen Sinne keinen Beweis für das Dasein Gottes bieten, wie sollen wir Gott erkennen lernen? Welchen Beweis haben wir, daß es einen Gott gibt?” Diese Fragen sind begreiflich, denn der materielle Begriff von Gott, welchen der Schüler gehabt hat, erscheint nun seinem wachsenden geistigen Verständnis als von geringem Wert, während er andrerseits in der Kenntnis geistiger Dinge noch nicht weit genug vorgeschritten ist, um eine sichere Grundlage zu haben, von wo aus er sich neue Begriffe bilden könnte. Man sollte ihn auf die befriedigenden Antworten aufmerksam machen, die in den Lehren der Christian Science zu finden sind.

Würde man diesen „Sucher nach Licht” fragen: „Sind die Schönheiten der Natur durch Zufall entstanden?” so würde er, obgleich er nur erst Anfänger im geistigen Verständnis ist, antworten: „Gewiß nicht; es muß eine Intelligenz bestehen, die der Ursprung aller Schönheit in der Natur ist.” Darin hat er vollkommen recht. Die Christian Science nennt diese Intelligenz, diesen Ursprung Geist (Mind), Gott, das Gute. Würde man nun weiter fragen: „Wie lange, meinen Sie, wird diese Intelligenz, dieser Geist, bestehen?” so wird er ohne Zögern antworten: „Ewig”. Alle Schönheit in Wald und Flur, die seine materiellen Sinne ergötzt, ist jedoch vergänglich. Das, was diese Sinne bezeugen, kann nicht von Gott erschaffen sein, denn Gottes Schöpfung ist vollkommen und ewig. Nur die Intelligenz und der Geist, welchen die Schönheiten der Natur kundtun oder widerspiegeln, ist wirklich und dauernd. Gott ist nicht im Gesang der Nachtigall, sondern ihr Gesang reflektiert die göttliche Harmonie. Dasselbe bewahrheitet sich in Bezug auf die ganze Natur. Das Ebenmaß und die Anmut der Ulme, die stolze Schönheit der Tanne, die Dauerhaftigkeit des massiven Felsen unter der Erdoberfläche, die Ruhe, mit welcher das Wachstum in der Natur vor sich geht — alle diese Erscheinungen drücken Eigenschaften des Schöpfers alles Ewigen aus; sie sind unveränderliche und ewige Ideen Gottes. Die Gegenstände in der Natur, wie die materiellen Sinne sie uns darbieten, sind zeitlich, vergänglich. Sie versinnbildlichen jedoch dem erwachenden Denken die Dinge Gottes, welche ewig sind.

Wenn der Anfänger im Studium des Geistigen klarer erkennt, daß Gott, Geist (Mind) der Schöpfer der Schönheiten der Natur ist, wird er gewiß zugeben, das Gott gut ist. Je mehr er im Studium des Christian Science Textbuches und der Bibel Fortschritte macht, desto mehr wird er erkennen, daß das Wort gut, wie es hier angewandt wird, weit mehr bedeutet, als eine bloße Eigenschaft; daß es eine von allem Materiellen getrennte Idee ausdrückt. Die Erklärung: „Gott ist gut”, gewinnt nach und nach für ihn die Bedeutung: „Gott umfaßt alle Güte, d. h. alles Gutsein”. Er erkennt die große Tatsache, daß er in dem Maße in der Gemeinschaft Gottes steht und seinen Teil am großen Ganzen, an der Einheit mit Gott hat, wie er dieses Gutsein in seinem täglichen Denken und den daraus entstehenden Handlungen zum Ausdruck bringt.

Mrs. Eddy sagt: „Gott ist nicht von der Weisheit getrennt, die Er verleiht” (Ibid., S. 6). Wie mit der Weisheit, so verhält es sich auch mit allen andern Eigenschaften Gottes. Er ist nicht von Sanftmut, Demut, Liebe, Geduld, Barmherzigkeit, Selbstlosigkeit, Langmut, Mitleid und Lauterkeit getrennt. Er ist von keinen Eigenschaften getrennt, aus welchen das göttliche Wesen besteht. Die Summe dieser Eigenschaften bildet die Individualität des göttlichen Wesens. Gerade weil Gott nicht von diesen Eigenschaften getrennt ist, geht derjenige, der sie widerspiegelt, Hand in Hand mit Ihm; er sieht Gott von Angesicht zu Angesicht. In dem Maße, wie er diese Eigenschaften im Umgang mit seinen Mitmenschen zum Ausdruck bringt, wird er in der von dem Apostel in folgenden Worten ausgedrückten Wahrheit Ruhe und Befriedigung finden: „Denn in ihm leben, weben und sind wir.”

Der Anfänger in dem großen Werk des geistigen Wachstums muß zufrieden sein, wenn er jeden Tag nur ein wenig im Verständnis des Naheseins Gottes wächst. Wenn er sein Denken so einrichtet, daß er in einem Menschen, der Übles von ihm redet, nur das Ebenbild Gottes sieht; wenn er den Irrtum der Tadelsucht als von der wahren Individualität getrennt ansieht, als etwas, das kein Teil von Gottes Idee ist, so hat er seinen Teil an der Liebe, die Gott ist, denn Gott ist nicht von der Liebe getrennt, die Er verleiht. Wenn er heute in seinem Bestreben, eine physische Disharmonie zu berichtigen, die er noch nicht als eine Unwirklichkeit erkannt hat, mehr Geduld an den Tag legt, als gestern, so reflektiert er die göttlichen Eigenschaften in höherem Maße. Wenn er heute bestrebt ist, das eigne Ich beiseite zu legen und zu verleugnen, dann ist Gott, Geist verherrlicht worden, und er wird den Frieden erlangen, der ein Beweis ist von der Nähe Gottes.

Der Anfänger, welcher andachtsvoll nach einem höheren Maß der Erkenntnis von Gott und Seiner geistigen Schöpfung strebt, wird der Ermahnung unsrer Führerin folgen: „Richtet euer Denken unentwegt auf das Dauernde, das Gute und das Wahre”, mag auch anfangs kein Lohn für diesen Gehorsam zu sehen sein. In den folgenden Worten sagt uns Mrs. Eddy, welcher Art der Lohn sein wird: „Du wirst dieses”— das Dauernde, das Gute und das Wahre —„in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken erfüllt.” Der Meister, welcher mehr als irgendein andrer den unermeßlichen Wert des richtigen geistigen Denkens erkannte, ermahnte zu dem selben Gehorsam und stellte den selben Lohn in Aussicht, als er sagte: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.”

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