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„Wache auf, der du schläfest”

Aus der März 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Mensch mag an die Heilkraft der Christian Science glauben, mag einen Vertreter dieses Glaubens dem Arzt vorziehen, mag die Gottesdienste regelmäßig besuchen und großen Gefallen an denselben finden, ohne deshalb ein Christian Scientist zu sein. Es hat jemand sehr treffend gesagt: „Als ich mich für die Christian Science zu interessieren begann, war mir nur daran gelegen, so viel Nutzen als möglich für meine Person aus ihr zu ziehen; jetzt trachte ich danach, so viel Irrtum als möglich loszuwerden. Es ist mir nun klar, daß ein Mensch, der geistig emporstrebt und sich zugleich an die Irrtümer der sterblichen Vernunft anklammert, wie ein Luftballon ist, der zuviel Ballast mit sich führt.”

Ein wahrer Christian Scientist ist stets bestrebt, den Irrtum in seinem eignen Denken zu vernichten und sich durch Selbstopferung täglich zu einem heiligeren, geistigeren Bewußtsein zu erheben. Sein Wunsch, seine Dankbarkeit für die durch die Christian Science erlangten Segnungen zu beweisen, findet am besten in dem fortwährenden Bestreben Ausdruck, dem Mitmenschen zu helfen und seiner nächsten Umgebung dienlich zu sein. Bei den Gottesdiensten sollte der Gedanke, so viel als möglich zu empfangen, in den Hintergrund treten und es sollte unser Hauptwunsch sein, unsern Nebenmenschen Gutes mitzuteilen.

Der wahre Erfolg unsrer Versammlungen beruht nicht allein auf gutem Lesen, guter Musik und gutem Reden. Durch harmonisches Denken der Gemeinde kann der wohltuende Einfluß dieser Mittel sehr erhöht werden. Nur wenige können als Leser oder Musiker mitwirken, und nicht alle fühlen sich befähigt, öffentlich zu reden; aber ein jeder kann sein Denken dermaßen mit Liebe erfüllt halten, daß viel unpersönliches Heilen stattfindet. Auf diese Art ist es jedem Mitglied der Gemeinde möglich, in wirksamer Weise an den Versammlungen teilzunehmen, denn die Christian Science Gottesdienste sind in dem Maße erfolgreich, wie sie helfend und heilend wirken.

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