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Die Obergewalt der Wahrheit

Aus der Dezember 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der verbreitetsten irrigen Anschauungen in bezug auf die Christliche Wissenschaft, eine Anschauung, die angesichts der zahlreichen Demonstrationen der von der Christlichen Wissenschaft gelehrten Wahrheit fast unbegreiflich erscheint, ist die, daß diese Lehre bloß ein mentales Heilsystem sei, bei dessen Ausübung der Vertreter seine Gedanken auf den Patienten „konzentriere”. Diese Annahme beruht auf einem Glauben an Suggestion oder an die Einwirkung eines sterblichen Gemüts auf ein andres, wobei Gott, das göttliche Gemüt, das Prinzip des Menschen, völlig außer acht gelassen wird. Nun gibt es viele Leute, die sich der schädlichen Folgen, von denen die Ausübung dieser sogenannten „Kunst” begleitet ist, bewußt worden sind, und da sie meinen, die Christliche Wissenschaft sei auch eine Art Suggestion, verdammen sie diese Lehre. Hieraus erklärt sich zum großen Teil der Widerstand, den die Christliche Wissenschaft erfahren hat.

Es ist daher von großer Wichtigkeit, dem Forschenden klar zu machen, daß die Christliche Wissenschaft, das neu-alte Evangelium, die heilende und erlösende Botschaft, das größte Geschenk an die heutige Menschheit, mit der Ausübung von Hypnotismus oder Suggestion nichts gemein hat. In ihrer Botschaft von 1901 (S. 20) erklärt Mrs. Eddy den Standpunkt der Christlichen Wissenschafter bestimmt und klar, wenn sie sagt: „Christliche Wissenschafter sind keine Hypnotiseure, sie heilen weder durch das sterbliche Gemüt, noch durch blinden Glauben. Sie haben Glauben, haben aber zugleich Wissenschaft, Verständnis und Werke. Sie sind nicht die addenda, die et cetera oder neue Auflage des alten Irrtums, sondern sie sind, was sie sind, nämlich Schüler einer demonstrierbaren Wissenschaft, die den Zeitaltern vorangeht.”

Der hier hervorgehobene Unterschied wird jedoch so wenig verstanden, daß man sehr oft Leute sagen hört, sie hätten von jeher an die Herrschaft des Gemüts über die Materie geglaubt. Damit vermeinen sie der Christlichen Wissenschaft das Wort zu reden, beweisen aber tatsächlich eine sehr oberflächliche Kenntnis von der Sache, denn sie sehen den Unterschied nicht, den die Christliche Wissenschaft macht zwischen dem göttlichen Gemüt, Gott, und dem irrigen Glauben an ein von Gott getrenntes Gemüt, an eine von ihm getrennte Intelligenz, welche vermeintlich von dem eignen Willen oder einer stärkeren Mentalität beherrscht wird. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch das unveräußerliche Recht hat, sich selbst zu regieren; daß er sich nicht selbst regiert, wenn er seinen eignen Willen zur Geltung bringt, sondern nur dann, „wenn er sich von seinem Schöpfer, der göttlichen Wahrheit und Liebe, richtig leiten und regieren läßt” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 106). Dies ist eine Unabhängigkeitserklärung, die keine Herrschaft einer menschlichen Mentalität über eine andre zuläßt.

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