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Zeit und Heilung

Aus der Juli 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Bibel erzählt uns, daß vor Gott ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind, oder um in Worten der Jetztzeit zu reden, daß unser endlicher Zeitbegriff Gott unbekannt ist. Wenn Mrs. Eddy in „Unity of Good“ schreibt: „Jesus bedurfte weder der Zeitnoch der Gedankenperioden, um Aufnahmefähigkeit für die Vollkommenheit und ihre Möglichkeiten zur Reife zu bringen”, so weist sie auf die Tatsache hin, daß auch Christus Jesus von diesem Begrenzungsbegriff frei war. Jesus heilte augenblicklich. Er erkannte, daß der wirkliche Mensch unbegrenzt von Zeitan- nahmen ist; und doch ist des Menschen Leben auf Schritt und Tritt an diese Annahme, wie an die des begrenzten Raumes gebunden. Nach dem Gesetz der sterblichen Annahme haben alle Dinge Anfang und Ende; daher sind sie von Zeit, von Raum oder von beiden begrenzt.

Die sterbliche Annahme gründet ihr mutmaßliches Universum auf einen falschen Gottesbegriff — auf einen Begriff, der zur Vollendung der Gottesschöpfung Raum und Zeit bedingt. Aus dieser von Zeit und Raum begrenzten Ursache leitet der Irrtum sein materielles Universum ab, das nun der Begrenzung von Zeit und Raum unterworfen ist. Nicht einmal das sterbliche Bewußtsein erhebt den Anspruch, daß das Geschöpf dem Schöpfer überlegen ist, und daß ein begrenzter Gott ein unbegrenztes Universum schaffen kann. Vor diesen Begrenzungen muß sich der Christian Scientist in seiner Arbeit hüten. Die gewöhnlichste Form der Begrenzung, durch die der Irrtum die Heilversuche des Christian Scientisten zu hemmen sucht, ist der Gedanke, daß Zeit nötig sei; daß die Heilung einen Tag, eine Woche, einen Monat, ja Jahre dauern könne; daß eine chronische Krankheit, die jahrelang im Körper gesteckt hat, nur langsam weiche, wenn sie überhaupt zu überwinden sei. Die sterbliche Annahme nimmt nur materielle Begriffe wahr; ihre mutmaßlichen Zeit- und Raumgesetze beeinflussen die geistige Tatsache in keiner Weise. Die Allmacht und Allgegenwart Gottes ist eine geistige Tatsache, die die Berechtigung irgendeines ihr entgegengesetzten Anspruches, Gesetzes, irgendeiner ihr entgegengesetzten Annahme oder Behauptung abweist. Die Unsterblichkeit Gottes, des Lebens, ist eine geistige Tatsache, die die Eristenz von irgend etwas, was auch nur den Versuch machen könnte oder wollte, das Wirken des Guten aufzuhalten, verneint. Die Vergegenwärtigung der Allgegenwart und Unsterblichkeit Gottes, des Guten, ist eine wirksame Schranke gegen die Annahme, daß Zeit und Raum die Wirksamkeit des Menschen hindern können.

Gesundheit ist eine geistige Tatsache, sie ist immer eine Begleiterscheinung Gottes. Gesundheit hängt nicht von der Zeit ab, sie währt immer. Sie hängt nicht vom Raum ab, sie lebt in dem unbegrenzten und unbegrenzbaren Reich des Geistes. Sie ist so unendlich, unbegrenzt und unbegrenzbar wie das unendliche Prinzip alles Seins. Gottes Gesetz der Gesundheit bringt sich selbst zur Geltung, und zwar augenblicklich und ewig. Es gibt weder eine Annahme eines chronischen Leidens noch einer ernsten Krankheit, die schwer zu überwinden ist, noch gibt es eine unverzeihliche Sünde, die auch nur einen Augenblick oder in irgendeiner Weise das fortgesetzte, dauernde und augenblickliche Wirken dieses Gesundheit- gesetzes aufhalten oder stören könnte.

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