Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Zur Zeit, da ich mich der Christian Science zuwandte, befand ich mich in...

Aus der Juli 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Zur Zeit, da ich mich der Christian Science zuwandte, befand ich mich in einem bedauernswerten Zustande. Ich war als Krüppel geboren und wunderte mich, warum Gott mir nicht Gesundheit verliehen hatte, wie meinen andern Geschwistern. Als ich älter wurde und die Welt mehr kennen lernte, kam mir oft der Gedanke, daß mein Gebrechen mich vor mancher Sünde bewahrt hatte, wofür ich Gott sehr dankbar war. Seit meiner Kindheit war kein Tag vergangen, an dem ich nicht von Schmerzen in meinen Beinen gepeinigt wurde. Außerdem war ich am Gehirn operiert worden. Fünfzehn Jahre befand ich mich unter ärztlicher Behandlung, und die Wunde hinter meinem Ohr wollte nicht heilen. Der Arzt sagte mir sogar, ich müßte mich einer weiteren Operation unterziehen, da noch ein angefaulter Knochen entfernt werden müßte, widrigenfalls der Tod sehr leicht eintreten könnte. Da ich aber in meinem ganzen Leben nichts als Schmerzen erduldet hatte, konnte ich mich nicht dazu entschließen, noch einmal an mir operieren zu lassen, und einen möglichen nahen Tod vorziehend, begab ich mich zu meiner Schwester aufs Land, um Gott zu bitten mich zu erlösen.

Doch wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten. Wunderbare Umstände führten mich nach New York, wo ich mit der Christian Science bekannt wurde. Niemals zuvor hatte ich von dieser Lehre gehört, und es erschien mir geradezu als eine Unmöglichkeit, mich einer neuen Religion anzuschließen. Ich hielt dies sogar für eine Sünde, für ein Blendwerk des Teufels und betete zu Gott, mich nicht in Versuchung zu führen, sondern von dem Übel zu erlösen. Oft habe ich in meinem Leben Gottes weise Führung erfahren, doch wurde ich mir Seiner Nähe nie bewußt, obgleich die Bibel mein steter Begleiter war und wohl kein Tag verging, an dem ich nicht darin las, so daß ich die Heilige Schrift fast auswendig weiß. Ich ging auch fleißig zur Kirche, aber den innerlichen Frieden, den ich suchte, fand ich nicht.

Ich fing an, die Broschüren der Christian Science und den Herold zu lesen, doch die Zweifel wollten nicht weichen. Ein brennendes Verlangen nach Aufklärung kam über mich, und ich wandte mich an eine deutsche Christian Scientistin. Durch deren treue und geduldige Hilfe fand ich bald, daß mein Denken mehr als mein Körper der Heilung bedürfe. Es ist schwierig für mich die Wahrheit zu erfassen, und meine Heilung geht langsam vor sich; doch bin ich imstande, mit meinem geringen Verständnis die Macht der Wahrheit in gewissem Maße zu verstehen. Die Wunde hinter meinem Ohr läuft nicht mehr, und ich freue mich sagen zu können, daß ich die Binden, deren ich bedurfte, um meinen Beinen einen besseren Halt zu geben, schon seit langem abgelegt habe. Ich bin jetzt achtundvierzig Jahre alt und wieder in Stellung, und obgleich noch manche Schwierigkeit ihrer Lösung harrt, so drängt es mich doch, meinen herzlichsten Dank für die heilende Wirkung der Christian Science auszusprechen, die ich an mir erfahren habe. Noch viel dankbarer bin ich für den inneren Frieden, den ich gefunden habe, und für die Gewißheit, daß Gott mein Gebet um Erlösung aus meiner unerträglichen Lage erhört hat.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / Juli 1912

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.