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Das Verständnis von der Christian Science

Aus der September 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bei Beginn des Studiums der Christian Science und in manchen Fällen nach langem Bemühen ihre Lehren zu verstehen, denkt der Studierende, diese Wissenschaft biete große Schwierigkeiten und er gehöre nicht zu den wenigen Bevorzugten, die zum Verständnis derselben gelangen und den daraus entstehenden Nutzen ziehen könnte. Die Geschichte lehrt, daß es für die Sterblichen anscheinend keine leichte Aufgabe gewesen ist die Lehren Christi zu erfassen und praktisch anzuwenden. Und so hat es auch mit dem Erfassen der Christian Science für manche seine Schwierigkeit. Unser Vorbild, Christus Jesus, auf dessen Lehren Mrs. Eddy die Christian Science gründete, lehrte jedoch deutlich, daß die Wissenschaft des Christentums in Wirklichkeit so einfach ist, daß sie vom kindlichen Gemüt leicht aufgenommen wird. Dieses kindliche Gemüt oder dieser kindliche Sinn, der in seiner Begeisterung, Reinheit und Rührigkeit das Gute so natürlich erwartet, erkannte der Meister als die wünschenswerte und zum Verständnis und zur Demonstration der Wahrheit erforderliche mentale Eigenschaft.

Zur Erlangung eines wirklich praktischen Verständnisses irgendeines Gegenstandes gehört vor allem, daß man das Gelernte der Regel gemäß anwendet und nicht eignen Ansichten folgt oder aus Vorurteil von der Regel abweicht. Viele lassen es zu Anfang ihres Studiums der Christian Science an der Betätigung der Hauptgrundsätze fehlen, die Jesus in den beiden Geboten zusammenfaßte: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte”, „Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst.” Es dürfte für uns leichter sein, letzteres Gebot zuerst zu berücksichtigen und in die Praxis umzusetzen, weil wir dadurch auch das erstere befolgen und den Weg für den vollen Gehorsam gegen beide Gebote vorbereiten.

Die meisten von uns werden sich bei einem Rückblick auf frühere Erfahrungen vieler Gelegenheiten entsinnen können, bei denen wir es unterlassen haben, unserm Mitbruder jene Liebe entgegenzubringen, die wir so gerne an uns erfahren möchten. Wie oft am Tage lassen wir es im Verkehr mit unsern Mitmenschen, im geschäftlichen und gesellschaftlichen Leben sowohl wie in der Familie, an der wünschenswerten Freundlichkeit fehlen. Haben wir stets der Tadelsucht Einhalt geboten und die Neigung zum Verurteilen unterdrückt? Hat nicht Selbstgerechtigkeit sehr oft in uns ein Gefühl brüderlicher Hilfsbereitschaft im Keime erstickt, wenn ein Verwandter, Freund oder Bekannter eine kleine Freundlichkeit oder ein einstweiliges Vorbehalten des Urteils so sehr nötig hatte? Die Kinder, die den Eltern mit der von der Christian Science geforderten Liebe und Sorgfalt kleine Dienste leisten, und die Eltern, die niemals ungeduldig oder ärgerlich werden, sondern für die Probleme ihrer Kinder stets ein verständnisvolles Herz haben, tragen viel dazu bei, den Lebensweg für die Gegenwart sowohl wie für die Zukunft angenehm zu gestalten. Das Kind, das sich bereitwillig und freudig anbietet, einen Gang für die Mutter zu tun oder ihr sonstwie beizustehen; die Eltern, die heiteren Gemüts und mit Geduld für die Bedürfnisse der Kinder sorgen, beweisen dadurch mehr praktisches Verständnis vom Christentum und von der Christian Science, als wenn sie die ganze Bibel und das Lehrbuch „Science and Health“ auswendig hersagen könnten, die darin enthaltenen Lehren aber nicht demonstrieren — obschon die Tatsache bestehen bleibt, daß eine gründliche Kenntnis des Buchstabens durchaus nötig ist.

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