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Liebe stets das Thema

Aus der September 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele, die jetzt Christian Scientisten sind, waren seinerzeit beim ersten Besuch eines Gottesdienstes der Christian Science sehr überrascht, als sie keinen persönlichen Prediger sahen und keine persönliche Predigt hörten, wie sie es in ihrer alten Kirche gewohnt waren. Daß solche große Versammlungen zusammengebracht werden können und ihr Interesse wachgehalten werden kann, ohne die Beredsamkeit und den sogenannten magnetischen Einfluß eines Predigers, war diesen Leuten zuerst unfaßlich; als sie aber den Versammlungen weiter beiwohnten, lernten sie allmählich die Bedeutung der wechselbezüglichen Stellen aus der Bibel und aus „Science and Health“ verstehen, und erkannten nicht nur die Schönheit und Erhabenheit der Bibellektionen, sondern auch den Grund für die Aussage, daß „die kanonischen Schriften in Verbindung mit dem Worte unsres Lehrbuchs ... eine von der Wahrheit ungetrennte Predigt” bilden, „die durch keine menschlichen Hypothesen verfälscht und beschränkt wird, und göttlich autorisiert ist” (Erklärende Bemerkung vor den Bibellektionen im Herold). Ferner dachten sie wohl, nur besondere Bibelstellen würden berücksichtigt, fanden aber später, daß Abschnitte aus der ganzen Heiligen Schrift, vom ersten Buch Mose an bis zur Offenbarung, zur Anwendung kommen, um geistige Wahrheiten zu lehren. Es wurde ihnen mit der Zeit klar, daß die Bibellektionen den Zweck haben, die geistige Bedeutung der Bibel zu lehren, und daß die Christian Scientisten in den Gottesdiensten und zu Hause beim Forschen in der Bibel beständig bestrebt sind, den ersten unsrer auf Seite 497 von „Science and Health“ angegebenen Glaubenssätze im Auge zu behalten: „Als Anhänger der Wahrheit haben wir das inspirierte Wort der Bibel zu unserm geistigen Führer zum ewigen Leben erwählt.”

Mit der Zeit werden wir alle zu der Einsicht gelangen, daß, als Mrs. Eddy die Bibellektionen für den Gebrauch in den Kirchen der Christian Science anordnete und dadurch die Bibel und „Science and Health“ zu unsern „einzigen Predigern” machte, sie unter anderm auch den Zweck hatte, unsre Kirche vor einer gewissen Art des persönlichen Predigens zu bewahren, nämlich vor der Gewohnheit, sogenannte „Beweisstellen” aus der Bibel anzuführen, um auf Grund derselben in dogmatischer Weise über andre abzurteilen oder ihre kirchlichen Anschauungen anzugreifen. Dem Komitee, welches die Bibellektionen zusammenstellt, ist es in hohem Maße gelungen, dieselben von allem derartigen freizuhalten und die Themata in ihren verschiedenen Phasen in vorurteilsfreier, edeldenkender und liebevoller Weise zu behandeln, dem Wunsche unsrer Führerin gemäß, die ja diese Themata aufgestellt hat. Ebenso wichtig ist es, daß edle Gesinnung und Liebe in den Abschnitten, die in den Mittwochabend-Versammlungen aus der Bibel und aus „Science and Health“ verlesen werden, zum Ausdruck kommen, und daß dieselben in keiner Weise zu persönlichen Anspielungen benutzt werden. Leider hat man es zu Zeiten in manchen unsrer Kirchen für nötig gehalten, mit solchen Abschnitten auf die angeblichen Begehungs- und Unterlassungssünden der Gemeinde hinzuweisen. Es sind Bibelstellen angewandt worden, um nicht nur die Sünde zu rügen, sondern auch Mitgliedern der Gemeinde einen Verweis zu erteilen. Ein solches Verfahren gereicht unsrer Sache nicht zum Segen, denn es steht nicht im Einklang mit dem Zweck, zu dem unsre Führerin diese Versammlungen eingerichtet hat, wie folgende Worte aus einer Botschaft an die Mutterkirche ersehen lassen (Miscellaneous Writings“, S. 149): „Ladet alle freundlich und herzlich ein, an diesem Festmahl der Christian Science, an diesem Ausströmen der Seele teilzunehmen. Ersucht sie mitzubringen, was sie an Liebe und Licht haben, um dazu beizutragen, daß euer Laib gesäuert und euer kärglicher Vorrat vermehrt werde. Nachdem dann die verschiedenen Gaben dargebracht worden sind, und einer nach dem andern seine Lippen geöffnet und vorgetragen und mitgeteilt hat, was Gott ihm an Erfahrung, Hoffnung, Glaube und Verständnis gegeben, sammelt die Brocken und zählet die Körbe, die voll sind von Beiträgen zu eurer Liebe, und seht, daß nichts verloren gehe.”

„Beiträge zu eurer Liebe”! Das ist es, was die Mittwochabend-Versammlungen uns bieten sollen. Wir müssen „Licht und Liebe” bringen; wir müssen verteilen, was wir „an Erfahrung, Hoffnung, Glaube und Verständnis” erhalten haben, damit alle reicher von dannen gehen mögen, als sie gekommen sind — reicher und glücklicher wegen der Liebe, die so freigebig ausgegossen worden ist; ermutigt und gestärkt in ihrem Glauben und in ihrer Hoffnung, besser ausgerüstet, die ihnen bevorstehenden Probleme zu lösen. Es gibt keinen Irrtum, der dem „universalen Lösungsmittel der Liebe” widerstehen kann („Science and Health“, S. 242). Bei jeder Versammlung der Christian Science muß Liebe das vorherrschende Thema sein.

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