Überall in Wissenschaft und Gesundheit weist Mrs. Eddy die Christlichen Wissenschafter auf die Notwendigkeit hin, sich allen Ernstes um das Erlangen der Freiheit zu bemühen, die des Menschen Erbteil ist. Diejenigen, die Behaglichkeit und Ruhe als Selbstzweck ansehen, ermahnt sie fortwährend, das in folgenden Worten des Meisters genannte Haupterfordernis zur Seligkeit stets im Gedächtnis zu haben: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes”; dennoch aber hat niemand mehr Gewicht auf die ermutigenden Verheißungen des Alten und Neuen Testaments gelegt, als sie — Verheißungen, die denen, die Gott lieben, den Himmel zusichern. Nicht ein weitentfernter Himmel ist hier gemeint, den man durch die Pforte des Todes erreicht, nachdem man die vermeintlich zur Prüfung des Glaubens bestimmten Anfechtungen erduldet hat, sondern unter dieser Bezeichnung ist die jetzige Vergegenwärtigung des Friedens zu verstehen, der höher ist denn alle Vernunft; die Harmonie, die der Ausdruck des dem Bewußtsein innewohnenden Heiligen Geistes ist. Er ist das im Herzen der Menschen errichtete Reich Gottes. Jesus sagte: „Siehe, Ich bin bei euch alle Tage”. Das Bewußtsein dieser göttlichen Allgegenwart, die kein Übel kennt, verscheucht die Täuschung der Disharmonie und weist uns auf den hin, der da ist „unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten”.
Wohl wenige Menschen außer den Christlichen Wissenschaftern wissen diese Verheißung ihrem vollen Werte nach zu würdigen; denn nur die können Gott stets vertrauen, die erkannt haben, daß „ein höheres und praktischeres Christentum, das Gerechtigkeit demonstriert und die Bedürfnisse der Sterblichen in Krankheit und Gesundheit befriedigt, ... an der Pforte” steht und anklopft (Wissenschaft und Gesundheit, S. 224). Der Christliche Wissenschafter hält diese Verheißungen für erfüllbar; auch ist es ihm klar, daß der erste Schritt zu ihrer Erfüllung in der Erkenntnis der Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart Gottes und der sich daraus ergebenden Nichtsheit alles Ihm Unähnlichen besteht. Diese Erkenntnis von der Allheit Gottes und von dem Menschen als Seiner Widerspiegelung vertreibt die Furcht, die so oft bei der Lösung menschlicher Probleme mitwirkt, und an ihre Stelle tritt die Zuversicht des Psalmisten, wie er sie in den Worten ausdrückt: „Es wird dir kein Übels begegnen”.
Der Meister kündete seine Mission mit den folgenden Worten des Propheten Jesaja an: „Der Geist des Herrn ist bei mir, darum daß er mich gesalbet hat; er hat mich gesandt zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen”. Wohin er auch kam, fielen die Fesseln der Sünde und Krankheit, die der Irrtum den Menschen angelegt hatte. Dasselbe Werk trug er seinen Nachfolgern auf. Auch sie sollten die Kranken heilen, die Bekümmerten trösten, die Menschen aus ihrem Gefühl der stumpfen Verzweiflung aufrütteln und sie auf die Freiheit hinweisen, die ihnen von Gott bestimmt war.
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