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Der glimmende Docht

Aus der Oktober 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Die Bibel ist für den Durchschnittsleser voller Rätsel und sich scheinbar widersprechender Behauptungen, welche auch dem Gemüt des beharrlicheren Schülers verwirrend scheinen. Daraus erfolgt zu oft Entmutigung, und das größte der Bücher der Welt wird auf einen Tisch gelegt, wo man es sehen kann, jedoch selten liest, oder auch auf das oberste Fach des Büchergestelles verbannt, wo es ungestört bleibt, außer wenn man das Register des Familienstammbaumes nachschlagen will. Für den Christian Scientisten, der „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, als sein Lehrbuch gebraucht, wird die Bibel ein offenes Buch, ein täglicher Begleiter, ein Führer zu Gesundheit und Heil, welche sofort ein Teil seiner Erfahrung werden.

Eine der Bibelstellen welche dem Leser gewöhnlich unklar erscheint, die aber durch die Christian Science erhellt wird, befindet sich im zweiundvierzigsten Kapitel Jesajas. Der Schreiber beschreibt den Kindern Israel den Messias, welcher viele Jahrhunderte später durch Jesus von Nazareth dargestellt wurde, mit den Worten: „Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Er wird das Recht wahrhaftig halten lehren.“ Durch die ganze Bibel und auch in anderen Werken, in denen in der bilderreichen Sprache des Morgenlandes gesprochen wird, findet man das Wort Rohr oft als ein Symbol für Menschen und für Nationen. Pharao, der König Ägyptens, wird zum Beispiel im achtzehnten Kapitel des zweiten Buches der Könige als ein zerstoßener Rohrstab beschrieben, „welcher, so sich jemand darauf lehnt, wird er ihm in die Hand gehen und sie durchbohren,“ damit wurde ein Begriff des falschen Charakters der Ägypter ausgedrückt. Auch Christus Jesus machte im elften Kapitel Matthäus von diesem Sinnbild Gebrauch. Er fragte die Menge, in bezug auf Johannes den Täufer: „Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das vom Winde bewegt wird?“

Durch die falsche Annahme, daß Gewalt Recht gebe, bewogen, erschlug Kain seinen Bruder, und seit jener Zeit bis zu der Zeit da Jesaja schrieb, und bis auf den heutigen Tag, zögerten die Kinder der Menschen nie die Schwachen oder Gebrochenen zu brechen oder zu unterdrücken, wenn sie dadurch ihre selbstsüchtigen Ziele zeitlich zu fördern schienen. Doch tat das Jesus von Nazareth, das Beispiel von Jesajas Ideal, nicht. Er kam, wie der Prophet vorausgesehen und verheißen hatte und wie er selbst erklärte „zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollen, und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen.“

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