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Aberglaube

Aus der Juni 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Durch alle Zeitalter hindurch ist im sterblichem Denken immer, mit nicht geringem Erfolg, jede Art der Religion oder Anbetung mit Aberglauben verknüpft worden. Nur in der Richtung menschlicher Vernunft zu denken, macht die Lehren des Alten Testamentes unklar und schwer verständlich und verdunkelt die tiefe geistige Bedeutung des Neuen. Dieses falsche Schlußfolgern hat das Wort Christentum zu einem unbestimmten Ausdruck gemacht, bei welchem willkürlich jede Lehre, die angeblich Jesus als den Messias ansieht, genannt wird, ohne daß man in Betracht zieht ob eine oberflächliche Auffassung seiner Mission in einer materiellen und formellen Glaubenslehre verkörpert werde, oder ob seine rein geistige Lehre in einer erhabenen und praktischen Religion, welche durch gute Werke offenbart wird, zum Ausdruck kommt.

Wenn aber in ihrem wahren Lichte betrachtet,— das heißt vom Standpunkt ihrer geistigen Auslegung aus,— gibt es in der Heiligen Schrift keine unklaren Stellen, und selbst sich scheinbar widerstreitende Behauptungen werden ausgeglichen und zu einem harmonischen Ganzen gemacht. Der Schüler der Christian Science muß auch solche Abschnitte, in denen es sich um materielle Geschichte handelt, geistig verstehen lernen; denn um wirksam zu sein muß die Bibel natürlich die Natur des Irrtums jeder Art bloßstellen, damit er als das, was er ist, erkannt wird und somit zerstört, Ein gewissenhaftes Studium der Bibel, im Lichte der Christian Science, zeigt eine fortwährende Entfaltung und muß schließlich den Zweck und die Bedeutung aller Dinge enthüllen. Es gibt nichts Unverständliches im Reich der Wahrheit. Mit welcher Sorgfalt sollten wir darum zwischen dem Wahren und dem Falschen unterscheiden. Die demonstrierbare Lehre, die in der Ermahnung von Paulus an Timotheus, „als einen rechtschaffnen und unsträflichen Arbeiter, der da recht teile das Wort der Wahrheit,“ enthalten ist, wird in jeder Linie von Mrs. Eddys Buch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ ausgedrückt.

Der Aberglaube versucht auf vielen listigen Umwegen zu arbeiten. Man soll sich nicht einbilden, daß eine Annahme solcher Dinge wie geistige Mitteilungen, gute oder schlechte Zeichen, Glückszeiten, gewisse Stätten, oder der Glaube an die Macht eines menschengemachten Gottes von Holz oder Stein die einzigen Formen des Aberglaubens seien, welche das sterbliche Gemüt anfechten; noch sind Unwissende oder Unerfahrene seine einzigen Opfer. In einem weiten Sinne des Wortes ist jede Annahme einer Gott entgegengesetzten Macht oder Gegenwart Aberglaube, und wenn so angesehen nimmt das Wort eine weit umfassendere Bedeutung an. Die meisten Christen geben bereitwillig zu, daß Gott Geist ist; wenn das aber erkannt wird sollte man sofort einsehen, daß jeder irrtümliche Gedanke, im Verhältnis zu seiner Nicht-Geistigkeit oder Falschheit, ein Aberglaube ist. Daraus wird es klar, daß der Glaube an die Macht der Arznei oder irgendeiner anderen Form rein materieller Praxis oder Anbetung, wie altehrwürdig die Gewohnheiten auch sein mögen, eine Phase des Aberglaubens ist.

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