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Das Herz der Geschichte erfreuen

Aus der Juni 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Geschichte hat für den Schüler der Christian Science, der gelernt hat, daß sie nur ein Bericht der göttlichen Schöpfung und des geistigen Menschen ist, eine neue Bedeutung. Materielle Zufälle und Unglücksfälle, welche gewöhnlich als historische Ereignisse betrachtet werden, erkennt man als unwirklich und nur insofern der Erinnerung wert, als sie die relativen Werte in der menschlichen Erfahrung andeuten, oder den Fortschritt kennzeichnen der zum vollen Bewußtsein führt, daß der Mensch Gottes Sohn ist.

Mit dem Gedanken der wissenschaftlichen Bedeutung der Geschichte deutlich vor sich, ist es beides erlaubt und rechtmäßig, sich zu erinnern, daß das Jahr 1921 das hundertjährige Jubiläum von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christian Science, ist. Gemäß dem menschlichen Sinn begann ihr Leben vor ein hundert Jahren auf einer Neu-England Farm. Das Jahr 1821 wird in der Weltgeschichte immer bedeutungsvoller werden als Anfang der Offenbarung der Christian Science. Heute erfreuen wir uns der angesammelten Segnungen von Mary Baker Eddys Werken; Segnungen, welche wir als unbegrenzt erkennen und die beständig und allgemein zum Reich Gottes führen.

Als über ihre irdische Existenz Mißbegriffe ausgestreut wurden, sah Mrs. Eddy die sekundäre Bedeutung der Geschichte, indem sie die wahre Geschichte ihrer Tätigkeiten, die in Sibyl Wilburs Buch: „Das Leben von Mary Baker Eddy“ aufgezeichnet sind, guthieß; aber sie erwartete, daß ihre Nachfolger, und früher oder später auch alle anderen, einen wahreren Begriff über sie erlangen würden als er in sterblichen Begebenheiten gefunden werden kann. Denn die wirkliche Geschichte von Mary Baker Eddy liegt in ihren geistigen Errungenschaften. Sie selbst wünschte gewiß durch nichts anderes in Erinnerung zu bleiben.

Dieser vorausgehenden Ansicht gemäß würde Mrs. Eddy als Historiker klassifiziert, denn ihre Werke haben der Menschheit mehr wirkliche Geschichte gegeben als irgendein anderes Buch, außer der Bibel. Ihr Instinkt für das Wirkliche veranlaßte sie den Schöpfungsbericht, der im ersten Buch Mose gefunden wird, zur Grundlage ihrer Religion zu machen, und den darauffolgenden Bericht als falsch zu verwerfen. Die Christian Science ist darum eine Religion die sich auf die wahrhaft historische Tatsache gründet, daß der wirkliche Mensch gut gemacht worden ist und immer richtig handelt. Mrs. Eddy machte es klar, daß die sogenannten Wunder von Christus Jesus einfach Beweise für ihre Voraussetzung waren, und daß die Bibel, als bloßer Bericht des menschlichen Geschlechtes und menschlicher Ereignisse, nicht mehr Wert hat als irgendeine andere Beschreibung zeitlicher Ereignisse; aber daß sie, durch ihre Veranschaulichung der Wirksamkeit der Wahrheit durch den Menschen, zur universalen Erlösung und zur Verherrlichung Gottes, wirkliche Geschichte wird.

Weltliche Historiker fangen an den Unterschied zwischen wahrer und falscher Geschichte wahrzunehmen. Die Annahme, daß die Taten des Fleisches wirkliche Begebenheiten seien, weicht der Erkenntnis, daß wirkliche Geschichte erst beginnt, wenn sich der Mensch über den materiellen Sinn erhebt. Die Tat eines Mörders ist nicht historisch, aber die Tat eines Friedenstifters ist es. Aufbauende Bemühungen sind historische Tatsachen, während zerstörende Beweggründe, der Erinnerung unwert, in nichts verschmelzen. Der wahre Historiker prüft das ganze Panorama menschlicher Anstrengungen am Prüfstein des Prinzips; und sieht eines Menschen Bemühungen sich aus der Sterblichkeit herauszuarbeiten als die Tatsache und alles andere als die Sage. Mrs. Eddy aber zeigt dem Verständnis, das dafür bereit ist, daß die absolute Geschichte des Menschen ein ununterbrochener Bericht richtiger Tätigkeit und geistiger Einheit mit Gott ist.

Das Leben von Mary Baker Eddy ist kein vereinzeltes Phänomen. Es ist unzertrennlich verbunden mit den Erfahrungen großer religiöser Führer aller Zeiten. Tennyson erkannte, daß die göttliche Inspiration unaufhörlich vor sich geht, als er sagte: „Doch zweifle ich nicht, daß durch alle Zeiten hindurch immer mehr dem einen Ziel zugestrebt wird.“ Dieses Ziel, wie es Mrs. Eddy deutlich erklärt hat, ist die endgültige und vollständige Entfaltung von Gott und Seiner Beziehung zum Menschen, wo Sünde, Krankheit und Tod keinen Platz haben. Das Leben von Mrs. Eddy stimmt mit diesem göttlichen Ziel vollständig überein, wie es auch das Leben eines jeden guten Mannes, einer jeden guten Frau, ein jeder guter Beweggrund und eine jede gute Handlung tun, seitdem den Menschen die Wahrheit erschienen ist. Der Christian Scientist am ablegensten Ende der Welt hilft dieses Ziel zu fördern insofern er die Wahrheit demonstriert; aber das wahre Leben von Mrs. Eddy, und das wahre Leben des Menschen ist in Gott.

Ausdrücke der Dankbarkeit für das Leben von Mrs. Eddy sind allgemein in den Mittwochabend-Zeugnisversammlungen und in ihren Zeitschriften. Die Welt außerhalb der Christian Science bezeugt ihr immer mehr Achtung. Aber die Schuld kann nicht durch Lippendienst noch durch prächtige Denkmäler bezahlt werden. Wenn unter Christian Scientisten keine Einheit ist, wenn ihre praktische Demonstration Mrs. Eddys rechtmäßige Erwartung nicht erfüllt, dann könnten sie ihr in jedem öffentlichen Platz der Welt ein Denkmal errichten und würden ihr doch keine Ehre erweisen. Dankbarkeit gegen Mrs. Eddy kann nur im Heilen von Sünde und Krankheit un in der Demonstration der Brüderschaft der Menschen ausgedrückt werden. Erst wenn das Gute ihrer Offenbarung an den Früchten erkannt wird, erhält sie ihren Platz in der Geschichte.

Christian Scientisten sollten das hunderjährige Jubiläum von Mary Baker Eddy durch erneute Hingebung, in Demut, und durch Betätigung anstatt Bekenntnis, beobachten. Überall sollten ihre Schüler fleißig ihre Werke studieren um ihre eigene wahre Geschichte und die des Menschengeschlechtes kennen zu lernen. Ihre Gedächtnisfeier sollte durch ein Verlangen, das ungeteilte Gewand ihrer Offenbarung sowohl in sichtbarer Form als durch den Buchstaben zu erhalten, gekennzeichnet werden, auf daß alles, was sie gegründet hat, gerettet werde im Dienste der Christian Science Bewegung und der Welt. Wie sie sagt auf Seite 93 von „Miscellaneous Writings“: „Liebe Schüler, lehret in solcher Weise, daß euch die Nachwelt segnet, und das Herz der Geschichte erfreut wird!“

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