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Zeichen der Zeit

Aus der Juni 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als die Pharisäer einst von Jesus ein Zeichen forderten, gab er ihnen zur Antwort: „Über des Himmels Gestalt könnt ihr urteilen; könnt ihr denn nicht auch über die Zeichen dieser Zeit urteilen?“ Diese Antwort enthält einen Vorwurf für die Pharisäer und zugleich eine Mahnung an uns. Auch wir sollten über „die Zeichen der Zeit“ urteilen können, und zwar richtig. Die Worte: „Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein rechtes Gericht“ zeigen klar und deutlich, daß wir nicht nach dem materiellen Augenschein urteilen, sondern die Dinge als das erkennen sollen, was sie ihrer mentalen Ursache nach sind. In der Metaphysik lernen wir, daß jeder Bewegung die ein Mensch macht, jeder Tätigkeit, ein Gedanke zu Grunde liegt.

So wie sich durch den Lauf der Sterne ein Gesetz kund tut, das nur wenigen bekannt ist, so verbergen sich hinter den Ereignissen der Weltgeschichte mentale Ursachen, Gedanken und Gedankenströme, die nur von denen mit Sicherheit erkannt und richtig zerlegt werden können, die durch die Christian Science metaphysisch denken gelernt haben. Im Lehrbuch der Christian Science, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, lesen wir auf Seite 462: „Geistig aufgefaßt ist Anatomie mentale Selbsterkenntnis und besteht in der Zergliederung der Gedanken, um deren Qualität, Quantität und Ursprung zu entdecken. Sind die Gedanken göttlich oder menschlich? Das is die wichtige Frage. Dieser Zweig des Studiums ist für die Ausrottung des Irrtums unerläßlich.“ In demselben Abschnitt fährt sie weiter: „Durch sein Verständnis der mentalen Anatomie erkennt und bekämpft der Christliche Wissenschafter die wirkliche Ursache der Krankheit.“ Nicht nur jeder körperlichen Krankheit, sondern auch jeder sittlichen und politischen Krankheit.

Die hauptsächlichen Ereignisse der letzten Zeit, die über so viele unvorbereitete Gemüter mit solch elementarer Wucht hereingebrochen sind, kennt jeder; ein noch nie dagewesener, die ganze Welt erschütternder Krieg, ein Bankrott von Regierungsformen, das Versagen von althergebrachten Religionssystemen, Streiks über die ganze Welt, Not, Elend, Hunger und Seuchen. Nur wer schon früher die „Zeichen der Zeit“ beobachtet hat, wer die Äußerungen des Irrtums, die sich in Wort und Schrift und in den Handlungen der Menschen kundtaten, schon vor der Katastrophe richtig einzuschätzen wußte — der Irrtum menschliche Mittel und Organisationen suchend und mißbrauchend — wurde nicht überrascht. Unzählige gelehrte Theorien über das Dasein sollten den Glauben an einen einigen und lebendigen Gott ersetzen. Man macht Gesundheit, Kraft, Intelligenz und Leben ausschließlich von Nahrung, Luft und regelmäßigen Bewegungen, Chemikalien, Pulvern und Pillen abhängig. Man bemißt das Glück des Menschen nach dem Luxus und den Vergnügungen, die er sich leisten kann. Die Sinnlichkeit ist zur Gotteit und die Narretei zum Lebenszweck gemacht worden. In der Bibel lesen wir immer und immer wieder, daß die Juden jedesmal, wenn sie vom göttlichen Prinzip abfielen und sich materiellen Götzen zuwandten, Disharmonie ernteten. Hungersnot, Seuchen, Knechtschaft waren die Folgen, die nur dadurch geheilt werden konnten, daß sich das Volk wieder seinem Gott zuwandte. Das Beispiel großer, von Gott inspirierter Männer gab ihnen einen Halt und zeigte ihnen den Weg aus diesem Elend heraus. Und an ihnen können auch wir wieder lernen, wie wir uns und unsre Nebenmenschen aus diesem Trümmerhaufen herausarbeiten können.

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