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Fortschritt

Aus der Januar 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ehe ich mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft begann, stiegen Fragen folgender Art oft in mir auf: Was ist der Zweck des Daseins? Wohin führt es, wenn überhaupt zu etwas, außer zu Vernichtung? Gibt es etwas Bleibendes? Welches ist das höchste erreichbare Ziel und wie kann man es erlangen? Woran erkennt man den Fortschritt? Es schien nur allzu klar, daß die Mehrzahl der Menschen nach Dingen strebt, die sich als bloßer Tand erweisen, die, wenn sie erreicht sind, keine dauernde Glückseligkeit, keinen Frieden bringen sondern nur zu oft das Gegenteil.

Der Ausdruck „Wissenschaft” in Verbindung mit dem Wort „christlich” wird oft von denen verspottet, die sich nicht mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft befassen, da sie annehmen, alle und jede Religion sei falsch, weil sie doch stets nur mutmaßlich und unwissenschaftlich sein könne. Aussprüche von heute werden jedoch sehr oft morgen von den Gelehrten umgestoßen. Hierfür liefert die medizinische Wissenschaft genügend Beispiele; denn Heilmittel, die zu einer Zeit für gewisse Leiden angeordnet wurden, werden oft später nicht allein als nutzlos sondern auch als gefährlich betrachtet. Der angebliche Zweck der medizinischen Wissenschaft ist der, durch Verhütung und Heilung von Krankheiten den Menschen die Gesundheit zu sichern, aber nach ungefähr viertausend Jahren sogenannten Fortschritts in dieser Wissenschaft ist es „hernach ärger, denn es vorhin war.” Der berühmte Naturwissenschaftler Einstein stellt heute eine Theorie auf, wodurch Zeit und Raum aufgehoben werden, zwei Faktoren, die man bisher allgemein als wirklich betrachtet und mit denen man als Wirklichkeiten gerechnet hat.

Vor meinem Studium der Christlichen Wissenschaft war ich der Ansicht, daß die Entwicklung guter Charaktereigenschaften der einzig erreichbare wirkliche Fortschritt für den Menschen sei, daß es für jede Lage einen rechten und einen falschen Weg gebe und daß es sich unter allen Umständen lohne, den rechten Weg einzuschlagen. Später fand ich jedoch, daß die Frage damit noch nicht erschöpft war. Als nun ein Freund von mir vor ein paar Jahren durch christlich-wissenschaftliche Behandlung von einer sogenannten unheilbaren Krankheit geheilt wurde, begann ich mich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren, und nachdem ich sie eine Zeitlang studiert hatte, erforschte ich Mrs. Eddys Werke, um festzustellen, was sie über die Frage des Fortschritts sagt. Ihre Lehre war eine wunderbare Erleuchtung und Offenbarung für mich. Ich werde nie vergessen, wie ich das erste Mal in The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany (S. 181) die Worte las: „Fortschritt ist geistig. Fortschritt ist die reifende Idee von der göttlichen Liebe; er demonstriert das wissenschaftliche, sündlose Leben des Menschen und den schmerzlosen Übergang der Sterblichen von der Materie zum Geist, nicht durch den Tod, sondern durch die wahre Idee vom Leben — vom Leben nicht in der Materie, sondern im Gemüt.” Da hatte ich endlich einen bestimmten Ausspruch über das Wesen des Fortschritts gefunden, etwas das tatsächlich den Weg zu ununterbrochener Entfaltung und Entwicklung öffnete.

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