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Die Regierung des göttlichen Gemüts

Aus der Dezember 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir alle müssen einmal lernen, uns von Gott regieren zu lassen. Die Christliche Wissenschaft, die die Wahrheit offenbart, daß Gott das göttliche Gemüt ist, zeigt über jeden Zweifel hinaus, daß schließlich alle Menschen unbedingt von diesem Gemüt regiert werden müssen. Wer die grundlegenden Wahrheiten annimmt, daß das göttliche Gemüt alle Intelligenz in sich schließt und daß diese Intelligenz vollkommen, unendlich und gut ist, wird sogleich—wenigstens verstandesmäßig—erkennen, daß darin nicht nur für jede Frage eine Lösung zu finden ist, sondern auch die Weisheit, die jede Notdurft stillt, und die Macht, die alles Wahre und Unvergängliche zum Ausdruck bringt. Wer vom göttlichen Gemüt regiert wird, muß notwendigerweise stets die bewußte Fähigkeit besitzen, vollkommen zu denken und zu handeln; und vollkommene Ergebnisse sind die unausbleibliche Folge.

Jesus gehorchte beständig dem Gemüt, das Gott ist. Daher lehnte er es stets ab, sich von dem Glauben an ein andres sogenanntes Gemüt beherrschen zu lassen, gemäß Mrs. Eddys Worten in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 315): „Er wußte von nur einem Gemüt und erhob keinen Anspruch auf irgendein andres.” Daher hatte er nie Mißerfolg. Alles, was Jesus unternahm, führte er auch durch. Er war der weiseste aller Menschen; daher war er auch der verdienstvollste von allen. Betrachtet man das Dasein von diesem Standpunkt aus, so muß man rückhaltlos zugeben, daß man ebenfalls lernen muß, sich unbedingt von Gott, dem einen Gemüt, regieren zu lassen, wenn man auch vollkommen leben will, wenn man der Welt auch von großem Wert sein möchte.

Das Endziel jedes Christlichen Wissenschafters kann also folgendermaßen zusammengefaßt werden: Das göttliche Gemüt muß so verstanden, befolgt und verehrt werden, daß jede Annahme von einer ihm entgegengesetzten Regierung als nichts, als unwirklich und nicht vorhanden bewiesen werden muß und wird. Dies gelingt aber dem einzelnen nur, wenn er durch das Annehmen und Betätigen der Christlichen Wissenschaft lernt, Gott bewußt untertan zu sein. Mrs. Eddy lehrt dies in allen ihren Schriften; sie betont diese grundlegende Notwendigkeit immer und immer wieder. Ihre Lehren gründen sich auf die Bibel, die wiederholt darauf hinweist, daß die göttliche Regierung schließlich den völligen Sieg davontragen wird. Sacharja weissagte: „Seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis ans andere und vom Strom bis an der Welt Ende.”

Wenn ein Christlicher Wissenschafter Der Mutter-Kirche, einer Zweig-Kirche oder beiden beitritt, gelobt er feierlich, „zu wachen und zu beten, daß das Gemüt in [ihm] sei, das auch in Christus Jesus war” (siehe Kirchenhandbuch, S. 16). Mit andern Worten, er erklärt sich bereit, die Wahrheit und den Irrtum in all seinem Denken beständig zu trennen und nur solche Gedanken anzunehmen und zu hegen, die in Gott, dem einzigen Gemüt, ihren Ursprung haben. Die Mitglieder der Kirchen Christi, Wissenschafter, machen es sich daher zur Pflicht und betrachten es als ein großes Vorrecht, die allgegenwärtige Regierung des göttlichen Gemüts zu beweisen, wodurch sie der Welt mit lebendigem Beispiel vorangehen. Denn da schließlich alle lernen müssen, das eine Gemüt zu erkennen und ihm zu vertrauen, so haben die Christlichen Wissenschafter die Pflicht, vor andern seine Anwendbarkeit und Macht zu beweisen.

In jeder Tätigkeit der christlich-wissenschaftlichen Kirche bietet sich Gelegenheit, unbedingt auf Gott, das göttliche Gemüt, zu vertrauen. Jeder Schüler lernt, wie er sich auf Gott verlassen kann,—wie er beweisen kann, daß das göttliche Gemüt gegenwärtig ist und des Menschen ganzes Denken, Reden und Handeln dadurch lenkt, daß es ihn mit vollkommener Intelligenz versieht. Indem der Christliche Wissenschafter so die Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit des göttlichen Gemüts beweist, macht er schon den nächsten Schritt, nämlich den, daß er auch seine Mitmenschen dieser allmächtigen Führung anvertraut. Je mehr er dies tut, um so mehr findet er, daß er nicht zu befürchten braucht, etwas Geringeres als die vollkommene, göttliche Intelligenz habe irgendwo die Oberhand. Freudigen Herzens legt er das falsche Verantwortlichkeitsgefühl ab, das ihm einreden möchte, alles würde mißlingen, wenn seine eigne Auffassung vom Rechten sich nicht durchsetzt. Er erfreut sich vielmehr der Erkenntnis daß Gott stets gegenwärtig ist, auch dann wenn Er unsichtbar zu sein scheint; er betet unablässig, daß er selbst nur die Gegenwart und Tätigkeit des einen Gemüts anerkennen möge und erfreut sich der Gewißheit, daß Gott allein regieren kann.

Bei den Geschäftssitzungen der Zweig-Kirchen und an ihrem Verständnis von der Regierung Der Mutter-Kirche können die Mitglieder erkennen, inwieweit es ihnen gelungen ist, auf das Gemüt zu vertrauen. Sollten sie darüber beunruhigt sein, daß die äußeren Zustände ihrem Ideal von der göttlichen Regierung nicht entsprechen, dann müssen sie ihren Eigenwillen rügen, geduldig des göttlichen Gemüts harren und darauf bauen, daß Gott alles auf Seine eigne weise Art regiert. Wenn die Christlichen Wissenschafter gewissenhaft ein solch uneingeschränktes Vertrauen auf die Regierung des göttlichen Gemüts zum Ausdruck bringen, werden sie bald erleben, daß die ganze Welt mit Isaac Watts singen wird:

Der Herr regiert, wo auch die Sonn’
Beweget sich auf ihrer Bahn;
Sein Reich dehnt sich von Meer zu Meer,
Bis Mond und Sterne nicht mehr stehn.

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