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Wie weiß ich?

Aus der April 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie weiß ich, daß ich meinem Feind vergeben habe? Diese Frage drängte sich dem Verfasser dieser Betrachtung mit der Forderung auf, daß er sie mit einer brauchbaren Antwort befriedige. Das Vergeben ist für das metaphysische Heilen eine Angelegenheit von größter Wichtigkeit, und es wird in den Werken und Lehren Christi Jesu besonders hervorgehoben. Nachdem der Meister die Jünger das Gebet gelehrt hatte, das Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 16) das Gebet nennt, „das sich auf jedes menschliche Bedürfnis erstreckt”, das Gebet des Herrn, sagte er: „So ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben”.

Der große Lehrer erging sich nicht in nichtssagenden Redensarten, als er seinen Jüngern die göttlich-wissenschaftliche Wahrheit lehrte. Er bemühte sich, ihnen zur geistigen Erleuchtung zu verhelfen und ihnen die Regeln zu geben, die der Anwendung von allem, was er lehrte und betätigte, zu Grunde lagen. Das Vergeben sich zur Regel zu machen, wozu er sie so ernstlich ermahnte, war der Schlüssel zu seinem Erfolg. Durch das Wirken dieser Auffassung in seinem Verständnis heilte er die Kranken, trieb er die Teufel aus und erweckte die Toten.

Als Petrus, der ungestüme Jünger, das Schwert gegen den Knecht des Hohepriesters erhob und ihn verwundete, wies ihn Jesus zurecht. Obwohl unser Meister wußte, daß der Kriegsknecht feindliche Absichten gegen ihn hegte, gab er seinem Jünger einen Verweis, berührte er den Verwundeten und heilte ihn. Jesus hätte von dem Standpunkt aus, von dem aus die Sterblichen richten, das Recht gehabt, den als seinen Feind zu betrachten, der sich der nach seiner Vernichtung schreienden Menge anschloß. Der allgemeinen Auffassung des sogenannten menschlichen Gemüts gemäß konnte dem Petrus daraus kein Vorwurf gemacht werden, daß er seinen Meister verteidigte. Der natürliche Drang des menschlichen Wesens lobt eine Handlung wie diejenige des Petrus und preist den Täter als Helden und treuen Freund. Unser Meister aber ließ alle diese menschlichen Gründe, die zu Gunsten des Petrus hätten sprechen können, außer acht, wies seinen Jünger zurecht und heilte den, der gekommen war, ihn gefangen zu nehmen. Eine gutmütige Veranlagung drückt sich wohl in einem persönlichen Sinn für Vergeben aus und hält sich und ihren Gesinnungskreis, ihre Umgebung, von den Qualen des sterblichen Grolls und Hasses frei; doch kein persönlicher Sinn von Vergebung kommt dem Verständnis gleich, das des Hohepriesters Knecht körperlich wiederherstellte, als dieser in jener bedeutsamen Nacht die Berührung durch des Meisters Denken es fühlte.

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