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Der Mensch, die Widerspiegelung des Geistes

Aus der Juni 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich kurz nach meinem Bekanntwerden mit der Christlichen Wissenschaft von einer lieben Praktikerin gefragt wurde: „Wozu lebt denn der Mensch?” konnte ich antworten: „Um den Geist widerzuspiegeln”. Das Verständnis dieser Wahrheit verleiht uns jederzeit eine Fülle von Harmonie, Frieden und Freude. Was für einen wundervollen Ausblick doch diese Worte gewähren, da sie zeigen, daß es möglich ist, alles Gute zu erreichen! Überdies erklärte der Apostel Johannes: „Gott ist Liebe”; daher ist der Mensch die Widerspiegelung der Liebe. Verstünden wir dies wirklich, so würde keine menschliche Sorge, keine Krankheit, keine Sünde und kein Mangel, keine Unlust zur täglichen Arbeit, keine Lieblosigkeit gegen unsern Mitmenschen übrigbleiben. Jeder Irrtum würde mit dem Verständnis der Wahrheit, daß der Mensch lebt, um den einen großen, liebenden Geist widerzuspiegeln, verschwinden. Alle Selbstsucht, alles menschliche Streben, Neiden, Hassen und Sorgen wird in dem Maße beseitigt, wie wir verstehen lernen, daß es nur einen Geist, einen liebenden Gott, gibt, der das Weltall geschaffen hat und es regiert.

Wie uns dieses Verständnis doch hilft, auf dem Wege vom Sinn zur Seele, vom materiellen zum geistigen Verständnis des Daseins, vorwärtszugehen! Wie wundervoll es doch ist, daß wir die Bedeutung der Worte des Paulus an die Römer verstehen lernen können: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder”. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 330): „Gott ist unendlich, das einzige Leben, die einzige Substanz, der einzige Geist oder die einzige Seele, die einzige Intelligenz des Universums, einschließlich des Menschen”. Und auf Seite 331 fährt sie fort: „Er erfüllt allen Raum, und es ist unmöglich, sich eine solche Allgegenwart und Individualität anders, denn als unendlichen Geist oder unendliches Gemüt vorzustellen”. Wie wahr dies doch ist! Man muß des Menschen Einheit mit Geist erkennen und das „still sanfte Sausen” hören, um den Geist der Christlichen Wissenschaft in sich aufzunehmen.

Mit was für einer Ehrfurcht betrachten wir die Werke der geliebten Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, der Mrs. Eddy, die den Weg für uns entdeckte und den Posten ausfüllte, den Gott ihr zuwies, indem sie Seine Weisheit widerspiegelte! Wir wollen uns dadurch würdig erweisen, daß wir danach trachten, unter allen Umständen die Allerhabenheit und Allmacht Gottes darzutun, und so der Anwendbarkeit des allgegenwärtigen Geistes eingedenk zu sein. In dem Maße wie wir ein klares Verständnis von der Allerhabenheit des Geistes erlangen, werden wir, wie Mose, voller Ehrfurcht vor dem brennenden Busch auf heiligem Lande stehen und unsere Schuhe von unseren Füßen ausziehen. Dann werden auch wir, wie Thomas, voller Entzücken und in heiliger Demut ausrufen: „Mein Herr und mein Gott!”

Die Erkenntnis, daß der Mensch der Ausdruck des Geistes ist, und daß der Geist allen Raum erfüllt und die Liebe ist, hat der Verfasserin dieser Betrachtung eine fast unübersehbare Fülle von Segnungen gebracht. Nachdem sie in den kleinsten Anfechtungen bewiesen hatte, daß Gott allein allmächtig ist, daß Er der allerhabene Geist ist, erkannte sie, daß dasselbe Verständnis auch auf größere Übel erfolgreich angewandt werden mußte, und daß es nötig ist, mit jeder Frage und jeder Sorge zu Ihm zu gehen, da wir „in ihm leben, weben und sind”. Die unermeßliche Liebe unseres Vater-Mutter Gottes wird allen denen geoffenbart, die diese Tatsache erkennen. Angesichts ihrer Inspiration kann sich kein Irrtum, keine falsche menschliche Annahme, verkriechen; alles Böse löst sich in sein namenloses Nichts auf, und nichts als Sein Himmel ist für uns wirklich. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 560 von Wissenschaft und Gesundheit: „Der Himmel stellt Harmonie dar, und die göttliche Wissenschaft legt das Prinzip der himmlischen Harmonie aus. Die göttliche Liebe ist das hohe Wunder für den menschlichen Sinn, und die große Notwendigkeit des Daseins ist, die wahre Idee von dem zu gewinnen, was das Himmelreich im Menschen ausmacht”.

In dem Maße wie wir uns als die Widerspiegelung des unendlichen Geistes erweisen, gewinnen wir die wahre Idee von dem, was das Himmelreich in uns ausmacht. Wir sehen, daß jede Aufgabe, so unscheinbar oder unangenehm sie uns immer erscheinen mag, die Weisheit des Herrn verkündigen kann. Wird unsere Arbeit eine Last, so wollen wir uns der Worte im Gebet des Herrn erinnern: „Denn dein ist das Reich und die Kraft”, und wir werden sehen, daß wirklich Seine Krakt wirkt; und die Worte Christi Jesu: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken” werden wieder bestätigt sein. Alle Kraft, alle Stärke ist Gottes. Wie kann also Stärke vermindert werden? In dem Maße wie uns dies klar wird, werden wir auch unseres Meisters Worte verstehen: „Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch”, und die Allmacht unseres Gottes wird uns wieder geoffenbart werden. Haben wir diese Erfahrung gemacht, so werden die Beweise von der immer gegenwärtigen Kraft unseres himmlischen Vaters unaufhörlich folgen; und wir können freudig und mit ehrlichem Herzen den Vers aus einem deutschen Gesangbuch singen:

„Mein ist die Kraft, mein Himmel und Erde;
An meinen Werken kennst du mich.
Ich bin's und werde sein, der ich sein werde,
Dein Gott und Vater ewiglich.
Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte,
Ein Gott der Ordnung und dein Heil;
Ich bin's mich liebe von ganzem Gemüte
Und nimm an meiner Gnade teil!”

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