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Göttliche Theologie

Aus der Juni 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Ausdruck „Theologie” wird sehr oft mißverstanden und daher falsch angewandt. Webster versteht darunter einfach und klar „die Gottesoder die Religionswissenschaft; die Wissenschaft des Daseins und Wesens Gottes und Seiner Gesetze; Göttlichkeit”. Da die Auffassungen der Menschen von Gott sehr auseinandergehen, so hat auch ihre Theologie verschiedene Formen angenommen. Alle wahre Theologie kann jedoch, selbst hinsichtlich der angenommenen Bedeutung des Ausdrucks, nur das in sich schließen, was zu der „Gotteswissenschaft” gehört, mit andern Worten, zu dem, was Gott und Seine Gesetze in Übereinstimmung mit Gottes eigener Wissenschaft darlegt.

Die Theologie muß also solange wie Gott selbst bestehen, da es ganz unmöglich wäre, sich Gott als von einer richtigen, wissenschaftlichen Erkenntnis Seiner selbst getrennt zu denken. Von der „alten Theologie” mit Geringschätzung sprechen käme daher einer Verhöhnung der Gottheit gleich. Die wahrste Theologie, die es gibt, muß von dem Standpunkt des unbegrenzten Daseins aus die älteste Theologie sein, wie der Psalmist sang: „Von Anbeginn stehet dein Stuhl fest; du bist ewig”.

Alle wahre Theologie ist daher göttlich, da sie immer eins mit Gott und Seiner Wissenschaft ist. Mrs. Eddy spricht von dieser göttlichen Theologie und von der Notwendigkeit, sie zu verstehen, mit tiefster Ehrfurcht. In Miscellaneous Writings (S. 58, 59) sagt sie sogar: „Ohne ihre Theologie gibt es keine Gemüts-Wissenschaft, keine von Gott ausgehende Ordnung”. Und etwas später fährt sie fort: „Nimm die Theologie des Gemüts-Heilens weg und du nimmst ihre Wissenschaft weg”, und: „Hast du keine wahre Auffassung von der heilenden Theologie des Gemüts, so kannst du ihre Wissenschaft weder verstehen noch dartun”.

So macht unsere Führerin die absolute Unmöglichkeit der Trennung der göttlichen Wissenschaft von der göttlichen Theologie überaus klar. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 138, 139) spricht sie sogar noch bestimmter, wenn sie im Zusammenhang mit Jesu Geboten „macht die Kranken gesund” und „liebe deinen Nächsten als dich selbst” erklärt: „Diese Theologie Jesu war es, welche die Kranken und die Sündigen heilte. Es ist seine Theologie in diesem Buch und die geistige Bedeutung dieser Theologie, welche die Kranken heilt und veranlaßt, daß, der Gottlose lasse von seinem Wege, und der Übeltäter seine Gedanken‘. Unsres Meisters Theologie war es, welche die Gottvergessenen zu zerstören trachteten”. Aus dem allem geht sehr klar hervor, daß die Theologie mit der Christlichen Wissenschaft unzertrennlich verbunden ist.

Ohne Frage lehrt die göttliche Theologie, von der Mrs. Eddy schreibt, die vollkommen wissenschaftliche Erklärung Gottes und Seiner Gesetze, Seines Daseins und Wesens, Seiner vollkommenen Schöpfung und Seiner Beziehung zu ihr. Da Mrs. Eddy sie als von der göttlichen Wissenschaft unzertrennlich darlegt, so muß sie auch richtige Auffassungen von allen Dingen—das Christentum eingeschlossen—darbieten. Ja, man könnte sich ganz unmöglich eine auf einen wahren Gottesbegriff gegründete Theologie vorstellen, die nicht einen ebenso vollkommenen Begriff von Seinem Christus böte.

Dies alles ist nun den Anschauungen und Lehren der sogenannten volkstümlichen oder schulmäßigen Theologie, die materielle Annahmen über Gott, den Menschen, das Weltall und den Himmel darbietet, ganz entgegengesetzt. Diese irrtümlichen Annahmen haben jahrhundertelang versagt, die Kranken zu heilen, wie es Jesus gebot; sie sind daher seinem Urteil gemäß einzuschätzen, nämlich daß man an ihren Früchten erkennen soll, ob sie richtig sind. Was daher auch immer die Wahrheit über Gott und Seinen Christus verbreitet, was auch immer das wissenschaftliche Verständnis von Gottes Gesetzen vertritt, was auch immer das Christentum verkündet, dessen Ausübung und Begründung der Lebenszweck Jesu war, und das seine Richtigkeit durch das Heilen der Sünder und Kranken erweist,—dies alles muß jener göttlichen Theologie angehören, die so alt ist wie „der Alte der Tage” (engl. Bibel); es muß der göttlichen Theologie angehören, die zugleich mit Gott selbst immer bestand, jetzt besteht und ewig bestehen wird.

Darum wollen wir alle als Christliche Wissenschafter jene heilige Theologie, die ganz und gar Gottes eigener Wissenschaft angehört, die das Verständnis des Christentums Christi in sich schließt, und die zum wissenschaftlichen Heilen der Kranken und Sünder unentbehrlich ist, beschützen, ihr anhangen, sie lieben und verehren. Wir wollen uns gegen die Versuchung schützen, die göttliche Theologie von der göttlichen Wissenschaft zu trennen. Wir wollen stets die Tatsache erkennen, daß es, wie Mrs. Eddy sagt, „ohne ihre Theologie ... keine Gemüts-Wissenschaft, keine von Gott ausgehende Ordnung” gibt. Dann werden wir sicher verstehen, da wir es durch das Heilen sowohl der Kranken als auch der Sünder werden dartun können, was sie uns ebenfalls sagt (Miscellaneous Writings, S. 62), daß „die Theologie der Christlichen Wissenschaft die Wahrheit” ist.

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