Der aufmerksame Arbeiter in der Christlichen Wissenschaft, der mit Befriedigung beobachtet hat, wie unsere Kirchen in der früheren Zeit unserer Bewegung gebaut wurden, hat gewiß nicht mit Befriedigung wahrgenommen, daß man heute da und dort beim Bauen von Kirchen auf Mittel und Wege zurückzugreifen sucht, die weder wünschenswert noch wissenschaftlich sind, wie z. B. auf das Versenden von Rundschreiben mit der Bitte um Geldbeiträge, um Übernahme von Schuldverschreibungen, und ähnlichem. Früher erfolgte unser Geben größtenteils freiwillig, aus freiem Antrieb, freigebig, ohne allgemeine Aufforderung und ohne ungebührliches Drängen. Wir glauben, es muß auch weiterhin so bleiben, wenn unsere Kirchen als beachtenswerte Beispiele von des Menschen unbedingtem Sichverlassen auf Gottes reiche Gnade, Güte und Liebe vor der Welt sollen bestehen können.
Ein anziehendes Rundschreiben oder ein überallhin an Christliche Wissenschafter gerichteter ansprechender Brief kann bei vielen Anklang finden; doch in der Christlichen Wissenschaft kann Drängen nie das Gebet ersetzen; und Geld, das von einer an alle gerichteten Aufforderung kommt, kann sich weder an Wirksamkeit noch an Wert mit dem messen, was, wie das Scherflein der Witwe, als Erwiderung eines inneren Antriebs, der Verlangen in Handeln und Gnade in Geben umsetzt, in den Kirchenschatz fließt.
Wo beim Aufbringen der Mittel für ein Kirchengebäude eine an weite Kreise gerichtete Aufforderung zum Beisteuern die Demonstration ersetzen darf, fehlt etwas, das nicht an Geldwert gemessen werden kann. Das fehlende grundlegende Element ist die Vergegenwärtigung, daß das unendliche Gemüt die Quelle unerschöpslicher Versorgung ist, und daß seine Hilfsquellen nicht durch die von dem menschlichen Gemüt empfohlenen Mittel und Wege erreichbar gemacht werden.
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