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Von den Direktoren

Rundschreibenversendung gegen Beweisung

Aus der Juni 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der aufmerksame Arbeiter in der Christlichen Wissenschaft, der mit Befriedigung beobachtet hat, wie unsere Kirchen in der früheren Zeit unserer Bewegung gebaut wurden, hat gewiß nicht mit Befriedigung wahrgenommen, daß man heute da und dort beim Bauen von Kirchen auf Mittel und Wege zurückzugreifen sucht, die weder wünschenswert noch wissenschaftlich sind, wie z. B. auf das Versenden von Rundschreiben mit der Bitte um Geldbeiträge, um Übernahme von Schuldverschreibungen, und ähnlichem. Früher erfolgte unser Geben größtenteils freiwillig, aus freiem Antrieb, freigebig, ohne allgemeine Aufforderung und ohne ungebührliches Drängen. Wir glauben, es muß auch weiterhin so bleiben, wenn unsere Kirchen als beachtenswerte Beispiele von des Menschen unbedingtem Sichverlassen auf Gottes reiche Gnade, Güte und Liebe vor der Welt sollen bestehen können.

Ein anziehendes Rundschreiben oder ein überallhin an Christliche Wissenschafter gerichteter ansprechender Brief kann bei vielen Anklang finden; doch in der Christlichen Wissenschaft kann Drängen nie das Gebet ersetzen; und Geld, das von einer an alle gerichteten Aufforderung kommt, kann sich weder an Wirksamkeit noch an Wert mit dem messen, was, wie das Scherflein der Witwe, als Erwiderung eines inneren Antriebs, der Verlangen in Handeln und Gnade in Geben umsetzt, in den Kirchenschatz fließt.

Wo beim Aufbringen der Mittel für ein Kirchengebäude eine an weite Kreise gerichtete Aufforderung zum Beisteuern die Demonstration ersetzen darf, fehlt etwas, das nicht an Geldwert gemessen werden kann. Das fehlende grundlegende Element ist die Vergegenwärtigung, daß das unendliche Gemüt die Quelle unerschöpslicher Versorgung ist, und daß seine Hilfsquellen nicht durch die von dem menschlichen Gemüt empfohlenen Mittel und Wege erreichbar gemacht werden.

Das Bitten um Beiträge zum Bau einer christlich-wissenschaftlichen Kirche, das gleich mit der Erklärung materieller Unmöglichkeiten und menschlicher Notwendigkeiten beginnt, dürfte wohl vielen die Fragen aufdrängen: Wieviel Demonstration ist bei dieser Angelegenheit gemacht worden? Wie lange haben die einzelnen Mitglieder der bittenden Kirche um eine klarere Erkenntnis der unendlichen Fülle Gottes gewacht und gebetet? Wieviel haben sie an eigenem geistigem Besitztum beigesteuert? Haben sie ernstlich und andächtig gearbeitet, um zu beweisen, daß Gott einen Tisch in der Wüste bereiten kann?

Dieser Hinweis sollte nicht als Tadel für diejenigen angesehen werden, die ihrer höchsten Erkenntnis gemäß früher auswärts Hilfe suchten, sondern nur als Wort zur rechten Zeit zur andächtigen Erwägung für diejenigen, die sich künftig vor die Aufgabe gestellt sehen, einen Kirchenbau in Betracht zu ziehen. Dieser Hinweis beabsichtigt auch nicht, diejenigen, die ihre eigenen Bauangelegenheiten wissenschaftlich ausgearbeitet haben, zu entmutigen, naheliegende Kirchen zu unterstützen, sondern er möchte vor der anscheinend wachsenden Neigung warnen, sich an weite Kreise um Hilfe zu wenden, wobei durch das Verdrängen der Demonstration durch Bittschriften dem Irrtum ein freies Feld überlassen wird, indem wir andere ersuchen, für uns darzutun, was wir selbst noch nicht vollständig versucht haben, für uns darzutun. In allen solchen Fällen tun wir gut, wenn wir uns der Worte unserer Führerin in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 174) erinnern: „Nichts außer der göttlichen Kraft ist imstande so viel für den Menschen zu tun, wie der Mensch für sich selbst tun kann”.

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