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In jedem Schritte ausruhen

Aus der Juli 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Ausflug auf einen unserer höchsten schneebedeckten Berge wurde geplant. Das Ziel war ein Gasthaus hoch oben am Abhang dieses Naturwunders. Einer der Führer, der daran gewöhnt war, Partien nach solch hohen Punkten zu begleiten, sagte, um erfolgreich zu steigen, müsse man sich bemühen, in jedem Schritte auszuruhen. Dieser gute Rat schlug im Bewußtsein der Verfasserin dieser Betrachtung tiefe Wurzel, und sie erwog ihn ernstlich während der langen Automobilfahrt nach dem Ort, von wo aus das Bergsteigen zu Fuß begann; denn er schien eine geistige Bedeutung zu haben. Und wie köstlich er sich erwies!

Das Bergsteigen einen steilen, schneebedeckten Pfad hinauf begann. Die Verfasserin, die darauf bedacht war, den Rat des Führers zu erproben, machte sicher und freudig den ersten Schritt, ohne den nächsten zu wagen, ehe sie ein Gefühl des Gleichgewichts und der Leichtigkeit erlangt hatte. Hierauf machte sie voller Ruhe und freudig den nächsten Schritt, dann wieder einen mit demselben Vertrauen und ohne auf den Gedanken zu kommen, zu hasten. Es wurde ihr bald leicht und natürlich, so zu steigen; und während die anderen anhalten mußten, um Atem zu schöpfen, sehnsüchtig den steilen Aufstieg hinaufblickten und sich unterwegs aufhielten, konnte sie ununterbrochen weitersteigen und dabei sogar die nächste Umgebung und den Blick in die Ferne genießen, ohne sich zu fürchten, zurückzugleiten oder den Halt zu verlieren; denn jeder Schritt wurde sicher gemacht.

Sie gewann das Vertrauen, daß der Berggipfel rechtzeitig während des Aufstiegs in Sicht kommen werde, wenn jeder Schritt ihr Freude bereite. Und gleichsam als Belohnung dieses Vertrauens machte der Pfad, gerade als sie die Landschaft der Umgebung aufs äußerste genoß, eine Wendung, und siehe, da war der ersehnte Gipfel in seiner ganzen Pracht! Eine weitere Wendung ließ ihn dann auf kurze Zeit wieder verschwinden; und noch zuversichtlicheres Bergsteigen war erforderlich. Es wurde gehorsam ausgeführt; und es war leicht, zu plaudern, zu lachen und über die Herrlichkeiten rings umher zu jubeln; denn es war keine Müdigkeit vorhanden, nachdem ein so beruhigender Rat befolgt worden war.

Schließlich war das Ziel erreicht. Vor ihr stand der Gipfel. Aufrecht und im Gefühl der Kraft wandte sich die nicht ermüdete Bergsteigerin freudig um, um, über die erprobte Lehre frohlockend, auf den soeben beendeten Pfad zurückzublicken und die herrliche Aussicht zu genießen. Der Sport des Tages wurde mit erneuter Kraft genossen, während sich die anderen nach Ruheplätzen flüchteten, weil sie während des Steigens nicht in jedem Schritte ausgeruht hatten.

So verhält es sich mit unserem Emporsteigen zum Geist. Wir brauchen nicht vorwärts zu hasten, sondern statt dessen sollten wir bei jedem Schritte ausruhen. Dieses Ausruhen ist nicht die träge Untätigkeit eines Ziellosen; es ist ein tätiges Ausruhen, in dem jeder Schritt den nächsten vorbereitet. Haben wir dies getan, so können wir auf unserem Wege alles genießen und unserem Begleiter ein Wort der Zuversicht geben. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 74): „In der Christlichen Wissenschaft gibt es niemals einen Rückschritt”,—kein Niedersinken, um sich auszuruhen, sondern vertrauensvolles Vorwärtsgehen. Wenn sich dann eine herrliche Verheißung vor uns erhebt, sehen wir sie, genießen sie und schreiten vorwärts; und selbst wenn sie auch vorübergehend dem Blick wieder entschwindet, gewährt doch schon der bloße Gedanke, sie einmal gesehen zu haben, erneute Hoffnung, sie wiederzusehen.

Wir können sogar auf die zurückgelegten Schritte und erlebten Erfahrungen freudig zurückblicken; denn alle waren siegreich. Wir gehen vorwärts, stehen schließlich aufrecht da und genießen die Früchte unseres Aufstiegs, weil wir das Wunder, in jedem Schritte auszuruhen, gelernt haben. Wir haben gelernt, unsere Schritte „von dem Herrn führen” zu lassen (engl. Bibel).

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