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Von dem Vorstand

Beitritt zur Kirche

Aus der August 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In manchen Teilen des Feldes scheint man dahin zu neigen, an die Tauglichkeit für die Mitgliedschaft bei den Zweig-Kirchen so unerbittliche und strenge Anforderungen zu stellen, daß ihre Erlangung fast unmöglich ist. Würdige Bewerber werden aufgefordert, vor einem Prüfungsausschuß oder einem Mitgliedschafts-Komitee zu erscheinen, um eine Reihe von Fragen zu beantworten, die so hart und eindringlich sind und die Prüfung zu einem solch unerquicklichen Verhör gestalten, daß einem eher vor ihr graut, als daß man sie freudig willkommen heißt. Infolgedessen treten viele, die durchaus wählbar sind, und die keiner schwierig zu überschreitenden Schranke begegnen sollten, wenn sie bereit sind, Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Kirche zu werden, der Kirche nicht bei. Sie brauchen, was die Kirche ihnen geben kann, und die Kirche braucht, was sie ihr bringen können.

Während die Beweggründe derer, denen die Prüfung von Bewerbern um Aufnahme in unsere Kirchen obliegt, anerkennenswert sind, so bedürfen ihre Verfahrungsarten oft der Verbesserung. Es ist ein Irrtum, die Angelegenheit so mit einer Atmosphäre der Strenge zu umgeben, daß sie wie ein Verhör vor Gericht oder eine Staatsdienstprüfung anmutet. Den Bewerber fragen, wie er diesen oder jenen Irrtum handhaben würde, sein innerstes Denken nach Dingen, die ihm heilig sind, durchforschen oder ihn über verwickelte metaphysische Auslegungen befragen, heißt die Grenze des Schicklichen überschreiten und vielleicht das Gebiet der persönlichen Ansicht betreten.

Es ist viel wichtiger, sicher zu sein, daß der Bewerber danach trachtet, Gott zu dienen, als seine Unwissenheit über besondere Stellen in unserem Lehrbuch aufzudecken. Über die Gründe, die ihn zum Beitritt bewegen, sollte man sich stets zuerst vergewissern, und wenn sie als würdig, selbstlos und anerkennenswert erfunden werden, und wenn er die vollständige Freiheit von anderen Kirchenzugehörigkeiten erlangt hat, sollte ihm der Rest des Weges nicht erschwert werden. Man sollte stets eingedenk sein, daß Jesus als grundlegende Bedingung für die Mitgliedschaft in der glorreichen Gesellschaft derer, die sich um das Banner des ersten und großen Gebots scharten, verlangte: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten als dich selbst”.

Dies soll nicht so verstanden werden, daß die Schranken beseitigt und die Unwürdigen, die Gleichgültigen und die mental Unreifen zugelassen werden sollen. Unsere Mitgliedschaft muß aufs schärfste bewacht werden gegen das Eindringen augenfällig Unwürdiger, offenkundiger Störenfriede und eigennütziger Abenteurer. Bloße Bereitwilligkeit, Mitglied zu werden, wird nie als ausreichende Tauglichkeit für die Mitgliedschaft in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche angesehen; es muß auch eine klare Auffassung ihrer Mission an die Welt im Verein mit dem aufrichtigen, aus vollem Herzen kommenden Verlangen, ihre Unternehmungen zu unterstützen, vorhanden sein.

Die Prüfungs-Komitees unserer Kirchen haben eine wichtige Pflicht zu erfüllen, und zum größten Teile erfüllen sie sie anerkennenswert; aber auf den Schultern der verschiedenen Kirchenbeamten, die die Art und den Umfang der Prüfung bestimmen, der ihre Bewerber unterworfen sind, ruht die größte Verantwortung. Bei der Aufstellung der Einschränkungen und der Vorschriften für die Aufnahme müssen sie beten ohne Unterlaß. Die schädlichen Irrtümer der Selbstgerechtigkeit, der Selbstgenüge und des Übereifers können sie nicht beeinflussen, wenn sie der Weisheit, der Liebe und der taktvollen Rücksicht auf den Bruder, der schüchtern an die Tür klopft, den ersten Platz einräumen.

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