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Reinheit

Aus der August 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Weltkrieg hat viele ungelöste Probleme, viele unruhige mentale Zustände hinterlassen, die der allgemeinen Ansicht gemäß nur die Zeit berichtigen kann. Die sogenannte Verbrechenwelle, die, wie vor alters, auch jetzt über die ganze Welt hinwegfegte, ist eine Erscheinung dieser Nachwirkungen. Unter den durch die Kriegsnotwendigkeiten verursachten außergewöhnlichen Zuständen wurde viel von der allgemein geübten gegenseitigen Zurückhaltung beiseite gesetzt und der Leidenschaft und dem falschen Begehren freierer Lauf gelassen. Eine unvermeidliche Folge des Kriegs ist das Aufstören der niedrigen menschlichen Leidenschaften, das Erwachen unwissender materieller Annahmen, die die Sterblichen anscheinend immer noch hegen, die vielleicht in ihnen schlummern, bis sie durch ein ungewöhnliches Ereignis aufgeweckt werden.

Die Christlichen Wissenschafter erkennen diese Lage als Folge davon, daß irrige Annahmen, die in der einen oder andern Verkleidung beständig Anspruch auf Wirklichkeit erheben, für wahr gehalten werden. Daß diese Annahmen unwirklich sind, entbindet die Christlichen Wissenschafter nicht der Notwendigkeit, sie als unwirklich zu erkennen und ihren Standpunkt dadurch zu beweisen, daß sie diese Annahmen zerstören; sonst würde sich der Irrtum unter dem Anschein der Wirklichkeit weiterhin breit machen und alle, die die Wahrheit über ihn—d.h. seine Nichtsheit—nicht kennen gelernt haben, täuschen. Durch die Offenbarung der Wahrheit, die dem vergeistigten Denken der Mrs. Eddy zuteil wurde, machte sie die Lage so klar, daß niemand über den großen Abgrund zwischen den Ansprüchen des sterblichen Gemüts und den Tatsachen der geistigen Wahrheit im Zweifel sein kann. Wie vollständig ihre Offenbarung doch ist! Sie ist in der Tat so umfassend, daß sie die Lösung zu jeder menschlichen Frage liefert!

Bei der Besprechung dieser Zustände der Nachkriegszeit wird viel über die verminderte Zurückhaltung in den gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Jünglingen und Mädchen gesagt. Viele hergebrachte Gebräuche sind aufgegeben worden und eine Freiheit des gesellschaftlichen Verkehrs ist an ihre Stelle getreten,—eine Freiheit, die das Gefühl der Weisen und Klugen erst vor zehn Jahren so sehr verletzt hätte, daß man sie kaum geduldet hätte. In dieser Freiheit der Beziehungen erblicken manche Beobachter ein Nachlassen der Zurückhaltung, das zu niedrigeren Lebensnormen führt; sie blicken mit Besorgnis auf die Lage und suchen sie in verschiedener Weise zu verbessern. Andere sehen in den heutigen Zuständen eine Freiheit, die aus einer gesünderen Auffassung der Beziehungen zwischen den Geschlechtern hervorgeht und auf einem besseren Verständnis des menschlichen Daseins und seiner Probleme beruht; sie finden in dieser neuen Auffassung von Freiheit nichts, das Besorgnis erregen sollte.

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