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Geben statt nehmen

Aus der August 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Fast wir alle wenden uns in erster Linie an die Christliche Wissenschaft, um etwas zu bekommen, um von einem Zustand leiblicher oder seelischer Disharmonie befreit zu werden. Wir gleichen zuerst wohl sehr den Fünftausend, die einst Jesus in die Wüste nachfolgten, und zu denen er nachher sagte: „Ihr suchet mich nicht darum, daß ihr Zeichen gesehen habt, sondern daß ihr von dem Brot gegessen habt und seid satt geworden”.

Es liegt uns viel weniger daran, über Gott zu hören, als zu wissen, wie bald wir wohl die Brote und Fische erwarten dürfen. Unser lieber Meister verstand jedoch diesen menschlichen Zug und verfuhr zärtlich geduldig damit, wie heute auch diejenigen, die bestrebt sind, in seinen Fußtapfen zu wandeln, indem sie anderen Menschen helfen, eingedenk sein sollten, daß sie desgleichen tun müssen. Obgleich Jesus gerade jene herrlichen Worte der Wahrheit an sie richtete, die sie gewiß weit mehr segneten als irgend etwas Materielles, das er ihnen hätte geben können, so konnte er dennoch lang genug innehalten, um sie teilnahmsvoll mit dem zu versorgen, was für ihren noch unerleuchteten Sinn das dringende Bedürfnis des Augenblicks war. Sicherlich müssen bei dieser Gelegenheit viele von dem Glauben, daß die materielle Versorgung das Wichtigste im Leben sei, geheilt worden sein, wie heutzutage auch derjenige, der sich an die Christliche Wissenschaft wendet, um etwas zu bekommen, bald findet, wenn er Fortschritte macht, daß die Frage, die er täglich an sich richten muß, nicht lautet: Was kann ich bekommen? sondern: Was kann ich geben?

Eigentlich kann der Mensch nichts bekommen; denn als Gottes Widerspiegelung hat er schon alles. Es ist selbstverständlich, daß man etwas, was man schon hat, nicht bekommen kann. Des Menschen wirkliche Arbeit ist also nicht, etwas, was er nicht hat, zu bekommen, sondern aus der Fülle, die er schon hat, etwas zu geben. Des Menschen wirkliche Arbeit ist, sich die ewige Wahrheit der Worte des Vaters im Gleichnis vor alters: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein”, zu vergegenwärtigen. Das sogenannte sterbliche Gemüt möchte jedoch dies alles umkehren, wie es ja alles, was wirklich wahr ist, umkehren und ändern möchte. Daher müssen wir unsererseits seine lügenhaften Vorwände so schnell, wie sie sich geltend machen, widerlegen.

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