In der Hoffnung, solche, die mit einer hartnäckigen Krankheit ringen, zu ermutigen, sende ich dieses Zeugnis über die Kraft des christlich-wissenschaftlichen Gemüts-Heilens ein.
Jahrelang hatte ich Schmerzen im Kopfe. Als ich drei oder vier Jahre alt war, begann das Leiden mit Schwindelanfällen. Diese Erscheinungsform verschwand, ließ aber eine milde Form von Kopfweh nach Ermüdung oder Erregung zurück, das mit den Jahren heftiger und häufiger wiederkehrte und mich zwang, zuweilen, manchmal jede Woche, zwei bis drei Tage lang in einem dunklen Zimmer das Bett zu hüten. Ich wurde in unserer Stadt der Behandlung hervorragender Ärzte anvertraut, die mich allopathisch, homöopathisch und später elektrisch behandelten. Um Blutandrang zu lindern, unterzog ich mich auch einer Trockenschröpfung an den Schläfen, die ein berühmter Augenarzt ausführte. Auf ärztlichen Rat blieb ich zwei Jahre lang der Schule fern. Doch alle diese Bemühungen versagten, mich zu heilen oder auch nur das Leiden dauernd zu lindern. Als ich etwa achtzehn Jahre alt war, brachte mich meine Mutter zu einem Spezialarzt in New York, der erklärte, die Schmerzen in meinem Kopf rühren von einem Rückgratleiden her. Er empfahl planmäßiges Einhalten von Ruhe und Behandlung und sagte, ich solle auf keinen Fall länger als eine Viertelstunde auf einmal am Klavier sitzen.
Etwa zwei Jahre später starb meine Mutter—meine beständige Gefährtin, Anteilnehmerin und Freundin, die Vertreterin beider Eltern. Ich erlitt dann Geldverluste und befand mich allein auf einem Meere von Leid und Zweifel, der Gottesleugnung entgegentreibend. Zu jener Zeit bestätigten mir die Ärzte unumwunden, sie könnten außer der Verabreichung von Chlorhydrat oder Morphiumeinspritzungen nichts gegen die heftigen Anfälle in meinem Kopf tun.
Dann fand ich „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy. Während des ersten Lesens warf ich die Chlorflasche fort, die mir der Arzt mit sorgfältigen Gebrauchsanweisungen gegeben hatte. Gott als das göttliche Prinzip, das Gemüt, erkennend, gab ich die Arzneien für immer auf, und ich habe seitdem nie mehr materielle Heilmittel gegen irgend etwas angewandt. Wie ich fortfuhr, mich in die Christliche Wissenschaft zu vertiefen, besserte sich nach und nach mein Allgemeinbefinden. Einige schlimme Zustände, einschließlich einer langjährigen Magenkrankheit, wurden geheilt, mein schwankendes Vertrauen zur Bibel und zum Gebet wurde zu einem gewissen beweisbaren Verständnis emporgehoben, das untröstliche Leid wurde getröstet, „wie einen seine Mutter tröstet”.
Aber das Kopfleiden blieb hartnäckig unnachgiebig. Wenn ich in Not war, wandte ich mich an meine Brüder—glaubenstreue, geduldige, liebreiche Christliche Wissenschafter—um Hilfe. Manchmal wurde ein bedrohlicher Anfall durch eine einzige Behandlung aufgehalten, manchmal verstrichen einige Monate in leidlicher Freiheit. Ich hatte Kämpfe mit Entmutigung und anderen seelischen Feinden zu bestehen, und oft rief mein Herz: „Ach du, Herr, wie lange!” Manchmal, allein mit Wissenschaft und Gesundheit, rang ich, bis der Friede Gottes mich segnete und ich schlafen oder ruhen konnte. Schließlich trat Erlösung ein: die Anfälle hörten plötzlich auf. Es war, als hätte Gott gesprochen: „Bis hieher sollst du kommen und nicht weiter”. Monate und Jahre vergingen, ohne daß sie wiederkehrten. Ich wurde kräftiger und konnte Verpflichtungen in der christlich-wissenschaftlichen Arbeit übernehmen und ihnen ohne Unterbrechung nachkommen, was mir früher unmöglich gewesen wäre.
Diese Heilung „geschah” nicht; ich „entwuchs” dem Zustande nicht. Die Ärzte hatten gesagt, das Leiden werde mit den Jahren noch heftiger werden. Ein Spezialarzt stellte mir eine verhängnisvolle Krankheit, die, wie er sagte, nach gewisser Zeit sich zeigen werde, in Aussicht, und bedeutungsvoll fügte er hinzu: „Wenn Sie überhaupt so lang leben”. Die Heilung schritt durch die Hilfe eines Lehrers, von Praktikern und Freunden und durch Wachen, Fasten und Beten im geistigen Sinne dieser Ausdrücke, wie sie in der Christlichen Wissenschaft gebraucht werden, in dem Maße fort, wie ich meinem Verständnis gemäß die in Wissenschaft und Gesundheit gegebenen Regeln für das Heilen befolgte. Die Ergebnisse dieses wahrhaft wissenschaftlichen und heiligen Heilverfahrens sind, daß ich heute die von den Ärzten für unmöglich erklärte leibliche Gesundheit und eine Seelenruhe und einen Seelenfrieden habe, den die Welt weder geben noch nehmen kann, weil er von Gott, der göttlichen Liebe, kommt.
Nicht mit Gaben von Gold oder mit irdischen Opfern suche ich dem Allmächtigen zu huldigen, nicht mit geschriebenen oder gesprochenen Worten kann ich meines Herzens Dankbarkeit gegen Mary Baker Eddy, die Verfasserin des Buchs, das mir zuerst eine Hoffnung der Heilung brachte, zum Ausdruck bringen. Dadurch, daß ich täglich denen diene, die an meine Tür kommen, hungernd nach dem Brot Gottes, das mich alle die Jahre hindurch erhalten hat, dürstend nach dem Wasser des Lebens, das die irdischen Wünsche stillt, bringe ich das „Dankopfer” dar. Durch die Tätigkeiten Der Mutter-Kirche und ihrer Zweig-Kirchen, die die Türen des Dienstes für die Menschen öffnen, und durch die heilige Stunde der Sonntagsschule opfere ich dem lebendigen Christus meinen Zehnten.
Baltimore, Maryland, V.S.A.
