Seit siebzehn Jahren ist die Christliche Wissenschaft jederzeit und in jeder Hinsicht meine Hilfe und mein Trost. Dankbar anerkenne ich das Gute, das mir durch das Verständnis dieser Wahrheit zuteil geworden ist.
Schon als ich noch sehr jung war, begann ich nach der Wahrheit zu forschen. Ich fühlte, daß es nur eine rechte Art, Gott anzubeten, geben kann. Die Tatsache, daß so viele von einander abweichende Sekten alle beanspruchen, auf dem rechten, Wege zum Heil zu sein, bewies mir, daß ihnen etwas fehlen muß. Oft betete ich ernstlich, daß mir der rechte Weg gezeigt werden möge. Zwei Jahre lang, ehe ich auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht wurde, las ich fast während meiner ganzen freien Zeit in der Bibel. Oft und lang dachte ich über die Verheißung nach: „Ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan”.
Immer hatte ich das Gefühl, daß mein Gebet unmittelbar erhört werde. Durch göttliche Führung nahm ich eine Stelle als Lehrerin in einer kleinen Gemeinde an. Das einzige mir dort zur Verfügung stehende Wohnzimmer fand ich bei einer Frau, die vier Jahre früher eine schöne Heilung durch christlich-wissenschaftliche Behandlung erfahren hatte. Dieser Frau bin ich dankbar; denn sie erzählte mir von der Christlichen Wissenschaft, und ihr Leben war der Beweis alles dessen, was sie darüber behauptete. Sofort wußte ich, daß diese Lehre das ist, was ich suchte. Die Literatur, die ich las, war für mich von der ersten Seite an so herrlich und so schön, daß ich mit einem Hunger, den nur die Wahrheit stillen kann, fortfuhr zu lesen. Im Jahre vorher wurde ich zweimal operiert und war beständig in ärztlicher Behandlung. Durch das Lesen unseres Lehrbuchs, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy, wurde ich geheilt. Ich dachte nicht an die körperliche Heilung; denn ich war so dankbar, daß ich die rechte Art der Anbetung Gottes gefunden hatte. Damals konnte ich auch die Brille ablegen, die ich acht Jahre lang getragen hatte. Seitdem habe ich viele schöne Beweise der Fürsorge Gottes erlebt. Ich werde zwei Erfahrungen erzählen, die bezeichnend sind, und die mir als Meilenzeiger in meinem Fortschritt dienten.
Soweit ich mich zurückerinnern kann, erlitt ich mehrmals im Jahre ernste Anfälle von Halsleiden, Mandelentzündung und Halsbräune genannt. Diese Anfälle kehrten immer noch wieder, nachdem ich begonnen hatte, die Christliche Wissenschaft zu studieren. Bei jeder Wiederkehr ergriff mich eine große Furcht, so daß ich eine Praktikerin bat, mir zu helfen. Es wurde mir immer geholfen; die Heilung war aber nicht von Dauer. Einmal war ich an einem Ort, wo es sehr schwierig schien, eine Praktikerin zu erreichen. Zu Beginn des Nachmittags fühlte ich die Anzeichen dieses Leidens, und zur Zeit des Abendessens war der Zustand der schlimmste, den ich je erlebt hatte. Ich war so von Furcht erfüllt, daß es schien, als ob ich nicht klar denken könne. Doch ich fuhr fort, für mich zu arbeiten, und plötzlich kam mir der Gedanke: „Die eine Krankheit ist nicht wirklicher als die andere” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 176), und da ich die Unwirklichkeit anderer körperlicher Fragen bewiesen habe, kann ich gewiß die Nichtigkeit dieser Krankheit sehen. Noch lange hatte ich zu kämpfen; doch von jenem Augenblick an begann ich die Wahrheit klarer zu sehen. Ich las im Lehrbuch und erklärte von sechs Uhr abends bis vier Uhr morgens, was über mich wahr ist. Damals zeigte sich keine Besserung des körperlichen Zustandes; doch ich wußte, daß ich geheilt war, daher ging ich zu Bett und dankte Gott. Vier Stunden später stellte ich fest, daß ich vollkommen geheilt war. Die Anfälle des Halsleidens kehrten nicht wieder.
Oft, wenn ich seit jener Erfahrung versucht wurde, über einer Frage einzuschlafen, sagte das „stille, sanfte Sausen”: „Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen?” Wenn ich mir dann den Erfolg des Wachens in jener Nacht ins Gedächtnis zurückrief, wurde ich ermutigt, mit der Wahrheit zu wachen, wie ernst der materielle Zustand auch scheinen mochte, und immer trat der Segen in Erscheinung.
Eine andere Heilung, wofür ich unaussprechlich dankbar bin, ist vollständige Überwindung von Müdigkeit. Fast gleich zu Beginn meines Studiums der Christlichen Wissenschaft kam mir der Gedanke, daß müde sein ebenso falsch sei wie krank sein. Ich strich das Wort „müde” aus meinem Wortschatz und weigerte mich, irgend eine Einflüsterung von Müdigkeit zu beherbergen. Drei Jahre lang war ich frei von Müdigkeit. Dann änderte sich meine Umgebung. Ich war mit einigen Schülern der Christlichen Wissenschaft zusammen, die ernste Arbeiter waren; sie erkannten aber nicht die Notwendigkeit, Müdigkeit zurückzuweisen. Nie wollten sie für jemand Krankheit zugeben; aber allgemein gebrauchten sie das Wort „müde”. Anstatt mich dieser Einflüsterung zu widersetzen, erlag ich ihrem Anspruch auf Kraft und fühlte mich bald die meiste Zeit über sehr müde. Zuweilen trat ich dem Zustand mit meinem Verständnis der Christlichen Wissenschaft entgegen; doch die Hilfe war nur vorübergehend.
Es kam eine Zeit, wo ich mehr beschäftigt war denn je zuvor. Ich hatte einen Beruf, der mich den ganzen Tag von der Wohnung fernhielt. Dies mit meinem Haushalt und viel anderer Arbeit zusammen nahm mich bis tief in die Nacht hinein in Anspruch. Von Freundinnen, die nicht verstehen konnten, wie ich soviel arbeiten könne, ließ ich mich sehr bemitleiden. Ich begann zu glauben, ich tue etwas aus mir selber. Der Müdigkeitszustand, worunter ich beständig mühselig arbeitete, wurde schließlich so schlimm, daß ich erwachte. Dadurch, daß ich diese Aufgabe sofort in Angriff nahm, konnte ich meine ganze Arbeit fortsetzen. Folgende Stelle war meine ständige Begleiterin (Wissenschaft und Gesundheit, S. 217): „Das wissenschaftliche und dauernde Heilmittel gegen Ermüdung liegt darin, daß wir die Macht des Gemüts über den Körper oder über jede Illusion körperlicher Müdigkeit begreifen lernen und so diese Illusion zerstören; denn die Materie kann nicht mühselig und beladen sein”. Sobald ich ein Gefühl der Ermüdung empfand, pflegte ich mich an die Wahrheit zu klammern, die diese Erklärung mir entfaltete. Nach etwa sechs Wochen war ich vollständig geheilt. Im darauffolgenden Vierteljahr hatte ich noch schwerere Pflichten zu erfüllen als vorher; doch ich konnte alles, was ich zu tun hatte, ausführen, ohne je zu ermüden. Nur wer etwas Ähnliches erfahren hat, kann die Freude und die Freiheit ermessen, die eine solche Heilung mit sich bringt. Viel größer aber als die Freude über die körperliche Befreiung war die Lehre, die mich lehrt, zu allen Zeiten und unter allen Umständen nur Gutes zu beanspruchen.
Worte reichen nicht aus, meine Dankbarkeit gegen unsere verehrte Führerin Mrs. Eddy auszudrücken, die uns so sehr liebte, daß ihr kein Opfer zu groß war, um es darzubringen, damit wir die reine und unverfälschte Wahrheit, die sie uns in allen ihren Schriften gegeben hat, haben können. Ich danke für die Organisation, die sie gegründet hat, um ihre Entdeckung zu schützen; und ich freue mich, daß ich als Mitglied Der Mutter-Kirche und einer Zweig-Kirche zu dieser Organisation gehöre. Täglich bete und arbeite ich, daß ich befähigt werden möge, solche Eigenschaften Gottes auszudrücken, die alle Menschen zum Verständnis der Christlichen Wissenschaft führen.
Muncie, Indiana, V.S.A.
