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Sich täglich schützen

Aus der Juli 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Geschichte der schützenden Kraft der Christlichen Wissenschaft könnte nie vollständig niedergeschrieben werden. Wie oft werden wir vor den mancherlei Krankheiten, „die unseres Fleisches Erbteil” sind, geschützt, ohne daß wir des Schutzes gewahr werden! Wie oft kommt es vor, daß ein Schüler von einer bösen Einflüsterung angegriffen wird, um dem falschen Gedanken einzig und allein mit einer Erklärung der Wahrheit und einer sofortigen Leugnung wirksam entgegenzutreten! In dieser Weise wird das Böse oft so schnell überwunden, daß es keine Gelegenheit findet, sich zu bekunden, und der Vorfall wird sofort vergessen. Vergessen wir nicht auch sehr oft, für diesen Schutz dankbar zu sein? Hätte man den Irrtum Gestalt annehmen lassen, vielleicht in einer Krankheitsform, und wäre er später durch die Erkenntnis der Wahrheit geheilt worden, wie dankbar wären wir wohl dann gewesen! Doch ist vielleicht nicht der erste Fall der größere Beweis der Kraft der Wahrheit, und bietet er daher nicht um so mehr Grund zur Dankbarkeit?

Vor einigen Jahren spritzte einem Schüler der Christlichen Wissenschaft, als er in einer Versuchsanstalt arbeitete, beim Zerspringen einer Flasche kochende Säure auf die ganze Hand. Die Hand ins Wasser tauchen wäre wohl die Handlung eines Augenblicks gewesen; doch dies hätte den Verlust von sehr viel wertvoller Arbeit bedeutet. Der Schüler brachte daher zuerst die übrigen Teile des Gerätes in Sicherheit und wusch sich dann die Säure ab. Erst einige Tage später stellte er fest, daß überhaupt nichts Nachteiliges vorgefallen war, und daß die Säure weder die Hand verbrannt noch irgend welchen andern Schaden angerichtet hatte. Auch erinnerte er sich, daß bei anderen Gelegenheiten ähnliche Unfälle sehr heftige Brandwunden verursachten. Daher erfüllte ihn sofort ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit für diesen Schutz.

Man könnte nun fragen: Wie kann ich dieses Gefühl des Schutzes immer lebendig erhalten? Gibt uns Mrs. Eddy in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 210) nicht eine bestimmte Regel mit folgenden Worten: „Geliebte Christliche Wissenschafter, haltet das Gemüt so von der Wahrheit und der Liebe erfüllt daß Sünde, Krankheit und Tod nicht hineinkommen können”? Wenn wir diese Regel befolgen und unser Gemüt in dieser Weise erfüllt halten, kann unmöglich eine böse Einflüsterung eindringen, und wir können mit unserem Meister sagen: „Es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir”. Sollten wir also nicht sehr wachsam sein und unsere Gedanken von Gutem erfüllt halten, um jeden Augenblick bereit zu sein, den Angriffen des Irrtums, sei es für uns oder für andere, entgegenzutreten und sie zu meistern?

In unserem Kirchenhandbuch (S. 42) finden wir die Anweisung: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu schützen”. Wie? Durch Befolgen der bereits erwähnten Regel in Miscellany. Beachten wir auch, in welch sorgfältiger Weise Mrs. Eddy diese Satzung abfaßte! Sie schrieb nicht ein Mitglied, sondern „jedes Mitglied”. Daher sollte jedes Mitglied der Kirche nach der Wahrheit trachten. Ferner ist bestimmt erklärt, daß wir uns „täglich” schützen müssen. Nicht gerade dann, wenn der Irrtum uns anzugreifen scheint, sondern regelmäßig, jeden Tag, jede Stunde müssen wir dafür sorgen, daß in unserem Denken für nichts anderes Raum vorhanden ist als für „die Wahrheit und die Liebe”.

Sind wir nicht Mitglieder eines Heeres im Dienste des einen großen Zwecks der Vernichtung des Irrtums mit den Waffen der Wahrheit? Ein Heer bereitet sich nicht bloß zur Zeit eines plötzlichen Angriffs vor, dem Feind entgegenzutreten, vielmehr gehen planmäßige Erziehung und Einübung verschiedener Dienstobliegenheiten voraus. Wenn wir also in unserem geistigen Kriegsdienste vernachlässigen, uns zu rechtem Denken zu erziehen und vor den Angriffen des Irrtums auf der Hut und wachsam gegen sie zu sein, können wir uns dann beklagen, wenn wir zur Zeit der Prüfung einen schweren und bitteren Kampf auszufechten haben, um den Feind zu besiegen?

Sollen wir daher unser Leben nicht so im Gehorsam gegen die weisen Anleitungen unserer Führerin gestalten, daß wir, wie sie auf derselben Seite in Miscellany sagt, „gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt” sind? Dann sind wir im Notfalle fähig, diese Angriffe ohne bewußte Anstrengung abzuweisen und so unser Leben für die Wahrheit, zu der wir uns bekennen, zeugen zu lassen.

Es ist beachtenswert, daß uns nicht versichert wird, daß der Irrtum seine Angriffe auf uns sofort einstelle; in der Tat scheint gerade das Gegenteil der Fall zu sein. Wir wissen aus Erfahrung, daß wir uns nach der Zurückweisung eines Angriffs sofort auf den nächsten vorbereiten müssen, und dies wird bis zur endgültigen Überwindung alles Irrtums so weitergehen. Worauf es also ankommt, ist nicht, daß uns Befreiung von Angriffen gewährleistet werden soll, sondern daß wir gerade so lang, wie wir wahrhaft gehorsam sind, einen undurchdringlichen Schild haben, womit wir uns verteidigen können.

Dies hat John Bunyan sehr klar erkannt und in seinem Buche „Pilgerfahrt” dargelegt. Bekanntlich begegnete Christlich, nachdem er ein wenig vom geraden Wege abgekommen war, dem Apollyon. In der Erzählung des Kampfes lesen wir nun, daß Christlich vollständig mit der von Paulus im Briefe an die Epheser beschriebenen geistigen Rüstung bewaffnet war. Doch es ist beachtenswert, daß er trotzdem auf dem Rücken keine Rüstung trug. Daher war der Feind, der ihn am Fortschritt hindern wollte, so lang machtlos, ihn zu besiegen, als er ihm das Gesicht zuwandte, und schließlich floh der Feind von ihm. Damit waren jedoch die Anfechtungen Christlichs nicht zu Ende. Es war nur wieder ein Schritt vorwärts, und mehr wird von uns nicht gefordert. Treten wir, völlig ausgerüstet und vorbereitet, jedem Angriff in dieser Weise entgegen, so sind wir des Sieges stets gewiß. Das Böse flieht vor uns, und wir finden wie Christlich, daß wir zur Erlangung des vollständigen Schutzes nur des Propheten Ermahnung: „Dies ist der Weg; den gehet!”, unentwegt zu befolgen brauchen.

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