Wenn Mrs. Eddy ein Verfahren empfahl und dessen Ausführung dann als Vorrecht bezeichnete, verstand sie darunter genau das, was sie sagte. Auf Seite 276 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” erscheint in einem Auszuge aus dem Christian Science Sentinel vom 16. Mai 1908 eine wichtige Lehre für den Schüler der Christlichen Wissenschaft, der das Verlangen hat, mehr Harmonie und Frieden, sei es im Geschäft, zu Hause oder in Kirchentätigkeiten, in Erfahrung zu bringen. In die Erledigung angehäufter Arbeit erfordert, daß sie ihre Spazierfahrt ausfallen läßt, oder wenn dies deshalb geschieht, weil sie es vorzieht, nicht auszufahren, dann seihet darob keine Mücken und verschlucket keine Kamele, sondern versuchet, ruhig und gelassen zu sein im Hinblick auf die unerhörte Tatsche, daß sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmert und dieses überraschende Vorrecht allen ihren lieben Freunden und Feinden empfiehlt”. Nie kümmerte sich eine Frau aufrichtiger um ihre eigenen Angelegenheiten, um ihr eigenes Geschäft, als Mrs. Eddy. Man hat sie eine der hervorragenden Geschäftsfrauen der Welt genannt. Der ungeheure Umfang und die große Errungenschaft dieses von ihr als Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft betätigten Geschäfts, das sie so klar als des Vaters Geschäft erkannte, ist unermeßlich. Warum empfahl sie allen Menschen ohne Unterschied so angelegentlich das Vorrecht, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern? Weil sie wußte, daß gerade das Bestreben, diese Belehrung zu befolgen, sowohl Freunde als auch sogenannte Feinde in Übereinstimmung mit dem Gesetz des göttlichen Prinzips bringen würde, das alle Angelegenheiten, alles Geschäft, alle Tätigkeit—in der Tat jede Begebenheit unseres Lebens—regiert.
Wie oft am Tage blicken wir doch während unserer Arbeit, sei es im Bureau, zu Hause oder im Schulzimmer, auf den Schreibtisch unseres Nachbarn oder in seinen Garten, oder betrachten wir seine Handlungsweise mit dem Gedankenvorbehalt: „Ich würde es nicht so machen; ich würde es so machen”! Vielleicht werden wir sogar versucht, dies auszusprechen und zu sagen, das und das „wäre eine bessere Art und Weise, die schneller zu Ergebnissen führte”. Ach, diese zudringliche, unberufene Einmischung! Sie ist eine der willigsten Arbeiterinnen des Bösen, und das Böse ist stets bestrebt, uns zu veranlassen, Gottes Plan für Seinen geliebten Sohn zu stören.
Wir wissen sehr gut, daß Gott Allmacht, Allgegenwart, alles wahre Wissen ist, und daß der Mensch Seine wahre Widerspiegelung ist. Warum dann Gott nicht ruhig walten lassen und nicht aufhören, zu versuchen, uns um die Erledigung sowohl der Tätigkeiten unseres Nachbarn als auch unserer eigenen zu kümmern? Eine auf solche Art bewiesene Selbstlosigkeit wird reichlich belohnt, nicht nur durch größere Geduld und Langmut, sondern auch durch vermehrte Frucht, die wir vom eigenen Weinstock sammeln können, wenn wir gelernt haben, unsere ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Pflege zuzuwenden. Das sich entfaltende Gute, das durch näheres Vertrautsein mit Gottes besonderer Absicht für jedes Seiner Kleinen in Erfahrung gebracht werden soll, ist in dem Rat des Paulus dargelegt: „Schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen”.
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