Da ich immer sehr ernst an Gott glaubte, vor vielen Jahren auch Mitglied einer Baptistenkirche war und getauft wurde, so hielt ich es für unrecht, daß ich noch allen Übeln des Fleisches unterworfen und anscheinend geradeso ungeschützt sein sollte wie die fleischlichst Gesinnten.
Vor mehreren Jahren wurde ich, an blutenden Magenschwüren leidend, in das hiesige Krankenhaus gebracht. Es dauerte Monate, bis ich wieder zu Kräften kam. Nach meiner Wiederherstellung war mir strenge Nahrungsenthaltsamkeit auferlegt. Wenn sich Schmerzen einstellten, mußte ich Arznei einnehmen. In dieser Weise lebte ich zwei Jahre lang in Furcht, bis sich das Leiden plötzlich wieder einstellte und ich wieder in dasselbe Krankenhaus gebracht wurde. Die Ärzte legten mir sofort Eis auf und gaben mir Eiswasser zu trinken. Diese Behandlung dauerte etwa neun oder zehn Tage. Dann wurde mir alle drei Stunden eine Mischung aus Milch und Eiern löffelweise verabreicht.
Meine Schwester besuchte mich im Krankenhause und sprach mit mir über die Christliche Wissenschaft. Ich verstand nichts von dieser Lehre, obwohl ich kurz vorher einige Hefte des Christian Science Sentinel gelesen hatte. Mich dünkte immer eine Lehre so gut wie die andere, wenn man einem gewissen Maßstab gerecht werde. Meine Schwester fragte mich: „Möchtest du ‚Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘ lesen?” „Ja, ich werde es lesen”, erwiderte ich. Man brachte mir dieses herrliche Buch, und als ich es durchlas, lernte ich es sehr schätzen. Es war mir, als ob ich aus einem Traume erwache,— als ob es mir zum Bewußtsein komme, daß es im Leben noch etwas anderes gebe, als was ich gelehrt worden war; das Lesen spendete mir großen Trost.
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