Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das Heilen, ein heiliger Dienst

Aus der Oktober 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Daß Mrs. Eddy die Ausübung des Heilens durch geistige Mittel auf eine hohe Stufe stellte, ist allen ihren Schülern wohl bekannt. Über die geheiligte Art des Heilens schreibt sie in „Retrospection and Introspection” (S. 54): „Die Heiltätigkeit in der Wissenschaft des Gemüts ist die heiligste und heilsamste Macht, die geltend gemacht werden kann”. Und sie fährt fort, denjenigen ihrer Schüler, die sich gewissenhaft in den Dienst des Heilens gestellt haben, ein Wort der Anerkennung zu widmen.

Treue Schüler der Christlichen Wissenschaft fragen sich: Was ist dieser Dienst des Heilens? Welche Anforderungen stellt er? Was umfaßt er? Und die Antworten, die sie auf diese Fragen geben, lassen in hohem Grade erkennen, auf welcher Stufe sie als Christliche Wissenschafter stehen. Wie zur Zeit Jesu das Heilen der Kranken der Beweis der Wahrheit seiner Lehren war, so scheint heutzutage derselbe Dienst das Notwendigste zu sein, wenn wir die Worte unserer Führerin beweisen wollen. Eine als Krankheit sich bekundende irrige Annahme muß zerstört werden, um Gottes Allheit zu beweisen. Kein anderer Beweis scheint dieselbe Beweiskraft oder die gleiche Möglichkeit in sich zu tragen, den Zweifler von der Gegenwart Gottes zu überzeugen und von der Verfügbarkeit Seiner Kraft, alles, was dem Guten unähnlich ist, zu zerstören. Überdies glauben die Menschen, daß es kein größeres Bedürfnis gebe als Heilung von ihren Leiden. Erlösung von Krankheit wird noch eifriger begehrt als Erlösung von Sünde. Denn Krankheit birgt Leiden in sich, während Sünde den Anspruch erheben kann, daß ihre Begleiterin Freude sei, die von der Befriedigung des sogenannten körperlichen Sinnes herrühre. Beide Zustände schließen aber Falschheit in sich und müssen durch die wissenschaftliche Anwendung der geistigen Wahrheit geheilt werden. Das Heilen hört jedoch mit dem Erlangen der Freiheit von Sünde und Krankheit nicht auf. Erlösung, das Endziel jedes Sterblichen, ist vollständiges Freisein von allem falschen Glauben, von jedem irrigen Begriff von dem Leben und von Wesenheit. Jede Unwahrheit muß zerstört werden, damit der endgültige Stand des Menschen in Gottes Gleichnis verwirklicht werden kann. Demgemäß nimmt jeder, der es unternimmt, falschen Glauben zu zerstören, auf welche Art dieser sich auch bekunde, unter welchem Namen er sich auch zur Schau trage, an der Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden teil. Er ist ein Schnitter auf dem Felde, das schon weiß zur Ernte ist. Er steht im Dienste des Heilens.

Ein Christlicher Wissenschafter ist verpflichtet, von der Wahrheit, die er gewonnen hat, Gebrauch zu machen, sonst sind die Lehren unserer Führerin für ihn eher leere Reden als etwas Anwendbares. Wenn man auch sagen kann, daß es besser sei, die Christliche Wissenschaft als Lehre anzunehmen als irgend eine andere Lehrmeinung, weil sie die göttliche Wissenschaft, die Wahrheit über Gott und den Menschen, auslege, so hat man, solange es nicht bewiesen ist, daß sie die Wahrheit ist, dennoch das Verständnis, das Erlösung gewinnt, nicht wirklich erlangt. Das sogenannte sterbliche Gemüt, das von Natur träge ist, pflegt sich jeder Anstrengung, zweckdienlichen Gebrauch von der Wissenschaft zu machen, die sein Zerstörer wird, zu widersetzen. Demgemäß ist wachsame Sorgfalt überaus notwendig, damit die Vorwände des Irrtums den Beweis der göttlichen Kraft bei der Zerstörung der Ansprüche des Bösen nicht verzögern. In seiner Tücke versucht einen das sterbliche Denken zu verleiten, sich an jemand anders um Hilfe zu wenden, selbst wenn man das Verständnis hat, sein eigenes Bedürfnis zu befriedigen. Es möchte den geistigen Fortschritt dadurch verzögern, daß es einen verleitet, sich zu bemühen, aus der Beweisführung eines andern Nutzen zu ziehen, wobei man sich des Segens beraubt, der den Beweis der Macht des Guten über das Böse unabänderlich begleitet. Einer der Vorwände des Irrtums ist, daß es leichter sei, um Hilfe zu bitten, als sich selber zu helfen; denn dieses erfordert praktische Nutzanwendung des eigenen Verständnisses. Der wachsame Schüler ist sich aller dieser Anerbietungen des Versuchers vollständig bewußt und verweist sie an ihren rechtmäßigen Platz, in die Gattung der Unwahrheiten.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / Oktober 1928

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.