Wer die Christliche Wissenschaft wahrhaft versteht, erkennt sie als Offenbarung der unumschränkten Wahrheit. Mary Baker Eddy hat der Welt nicht ihre religiöse Ansicht gegeben: sie hat die beweisbaren geistigen Tatsachen für sie entdeckt. Die Wahrheit muß den Menschen auf übersinnliche Art offenbar werden, d.h. aus einer Quelle, die höher ist als die körperlichen Sinne und außerhalb des körperlichen Augenscheins liegt. Wir kennen das Gute nicht durch körperliches Sehen, Hören oder Fühlen, sondern durch geistige Einsicht, durch innere Gnade, durch Innewerdungen und Überzeugungen, die den körperlichen Sinnen geradezu widersprechen. Geistiges Innewerden belehrt die geistig Gesinnten über die göttlichen Tatsachen, die den fleischlich Gesinnten unbekannt sind. Alle Offenbarung kommt von außerhalb des Bereichs weltlichen Glaubens und ist nach Art und Beschaffenheit genau das Gegenteil alles dessen, was der körperliche Sinn für Leben und Erfahrung hält.
So kam die Offenbarung zu Mary Baker Eddy. Ihr durch Geburt und Erziehung auf geistiges Forschen vorbereiteter, durch Leiden vom Verlaß auf das Weltliche losgelöster, durch unsagbare Selbstverleugnungen geklärter und durch reines Gebet erleuchteter Seelenzustand wurde ein kristallklarer Durchlaß für das unterweisende göttliche Licht und die unterweisende göttliche Folgerichtigkeit der unumschränkten Wahrheit des Seins. Das Wunder der vollständigen Offenbarung, das Erfassen des göttlichen Daseins, wie es jetzt ist und immerdar sein wird, war der Lohn für das hingebungsvolle Forschen der Mrs. Eddy nach den Dingen Gottes.
Die Christliche Wissenschaft, die das Vorausschauen der hebräischen Propheten bestätigt, die Lehren Christi Jesu, seine und seiner Jünger Werke auslegt, vervollständigt die Kette der Offenbarung, die sich durch alle Zeiten hindurchzieht. Kann etwas Vollständigeres geoffenbart werden, als daß Gott das All ist, und daß jede Voraussetzung eines Gegenteils Gottes ein falscher Anspruch ist, der durch das zunehmende Beweisen Seiner Allheit zum Schweigen gebracht werden muß? Es werden Menschenalter des Beweisens dieser großen Tatsache vergehen, bis Erlösung allgemein ist. Ja, das Beweisen wird sich ununterbrochen weiter entfalten; aber alles wird mit der Erklärung der Offenbarung übereinstimmen, wie sie jetzt in der Heiligen Schrift und im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy niedergelegt ist. Alles, was seit Bestehen der Schriften der Mrs. Eddy behauptet worden ist, kann nur eine Wiederholung dessen, was sie geschrieben hat, oder eine Folgerung daraus sein und muß innerhalb der Grenzen der ursprünglichen Behauptung liegen; und alles, was noch bewiesen werden wird, wird die Wahrheit bestätigen, wie sie sie geäußert hat.
So reichhaltig und vollkommen der Beweis eines Anhängers der Christlichen Wissenschaft auch sei, er fügt der Offenbarung nichts hinzu, sondern bestätigt diese Offenbarung nur. So tief und wahr unsere Einsicht auch sei, sie kann nur das Geschriebene bestätigen, das schon für die Allheit Gottes zeugt. Nichts kann der biblischen Lehre, daß Gott das All ist, und daß es außer Ihm keinen Gott gibt, hinzugefügt werden als die Schlußfolgerung, daß, wenn dies wahr ist, das Böse, das Gegenteil Gottes, nicht wirklich oder wahr oder in den Augen Gottes gegenwärtig sein kann; und durch ihr ganzes Lehrbuch und ihre anderen Schriften hindurch wiederholt Mrs. Eddy diese große Tatsache und zieht diesen auf göttlicher Eingebung beruhenden Schluß. Wenn daher fromme Denker der Gegenwart und der Zukunft auch an Kraft, die Allheit Gottes zu beweisen, zunehmen werden, und selbst wenn die Allheit vollständig bewiesen sein wird, werden die Beweise nur die Tatsache bestätigen, daß die ganze Offenbarung und alle Regeln für ihren Beweis in der Bibel und in den Schriften der Mrs. Eddy niedergelegt sind. Und alles Gute muß in alle Unendlichkeit in Beweisung dessen, was jetzt geoffenbart ist, ausgearbeitet werden!
Mrs. Eddy erkannte Gott als das überall gegenwärtige, allmächtige göttliche Gemüt, das wie das Licht die Finsternis jede Seinem eigenen unendlichen allguten Eigenwesen unähnliche Voraussetzung aus Seinem eigenen allgegenwärtigen Sein ausschließt. Sie erkannte, daß diese Wahrheit, nämlich die Allheit und Einheit Gottes, den Menschen durch geistig wissenschaftliche Regeln bewiesen werden kann, Regeln, die, wenn befolgt, die Annahme des Sinnenzeugnisses den geistigen Tatsachen unterordnen. So erkannte sie also nicht nur die Offenbarung der Wahrheit an sich, sondern auch die Anwendung dieser Offenbarung auf die gegenwärtigen Schwierigkeiten der Menschen und die Notwendigkeit der Mittel und Wege, sie allen Menschen zugänglich zu machen. Und aus ihrem gehorsamen Bemühen, dem himmlischen Erschauen eine Gestalt zu geben, daß es zur Heilung menschlicher Leiden diene, gingen ihre Schriften und ihre Kirche hervor. Mutig schreibt Mrs. Eddy auf Seite xi des Vorworts zu Wissenschaft und Gesundheit von sich selber: „Als Gott die Verfasserin dazu berief, diesem Zeitalter Sein Evangelium zu verkünden, erhielt sie zugleich den Befehl, Seinen Weinberg zu bepflanzen und zu bewässern”. Nach vielen Schritten und viel Erfahrung führte dieses Bepflanzen und Bewässern sie zur Gründung und Ausgestaltung einer gesunden Glaubensbewegung, aus der ihre Kirche, wie sie heute ist, mit ihren mannigfaltigen Arbeitsgebieten hervorging. Und ihre bahnbrechende Arbeit für die Offenbarung und alle Schutzmaßnahmen, mit denen sie sie umgab, lassen wahrlich die zärtliche Mutter-Liebe, die Gott ist, erkennen — die Mutter-Liebe, die durch eine Frau wirkte, die Gott so treu und ihre Mitmenschen so innig liebte, daß sie ihr Mühewalten erst einstellte, als die Offenbarung der Wahrheit wohlgeordnet und auf alle Zeiten gesichert war.
Was ist Arbeitsgemeinschaft? Zusammenwirken; Zusammenschluß; vereinigtes und übereinstimmendes Handeln. Unternehmungen auf dem Gebiete der Erziehung, des Geschäftslebens, der Verbesserung gesellschaftlicher Zustände, alle bürgerlichen, religiösen und menschenfreundlichen Bewegungen — kurz, alle Unternehmungen, die die Angelegenheiten der Menschen in einer bestimmten Richtung vereinigen — werden durch ein zusammenwirkendes Streben geleitet. Haushalte, Schulen, Geschäftshäuser oder in größerem Maßstabe sogar die ausgesprochensten demokratischen Regierungen sind für das, was sie vertreten, Mittelpunkte der Arbeitsgemeinschaft. Ohne sie würde unter den Menschen Verwirrung herrschen.
Es wird zugegeben, daß eine menschliche Arbeitsgemeinschaft je nach dem Antrieb dem Guten oder dem Bösen dienen kann. Die Machenschaften des Bösen können leicht genug eine Arbeitsgemeinschaft für ihre Zwecke benützen. Aber selbst dann kann eine Arbeitsgemeinschaft den Zwecken des Guten dienen, und der Umstand, daß das Böse sie mißbraucht, ist geringfügig im Vergleich mit ihrem mächtigen Dienst für das Gute. Wird nun eine Arbeitsgemeinschaft, wie dies bei der Kirche Christi, Wissenschafter, der Fall ist, nur in den Dienst des Guten gestellt und dazu benützt, das Wort Gottes zum Hauptgegenstand des menschlichen Denkens zu erheben und es gleichzeitig vor menschlicher Einmischung unbedingt zu bewahren, so wird sie ein Werkzeug, das wie nichts anderes den Zwecken der Wahrheit dient, und somit das folgerichtige Mittel für die Offenbarung. Da die Christliche Wissenschaft durch eine solche Arbeitsgemeinschaft dargeboten wird, ist es vollständig ausgeschlossen, daß sie je persönlichen Zwecken dienen kann, und ihre unpersönlich verwaltete Kirche ist als vollkommenste Arbeitsgemeinschaft der ganzen Welt ein Vorbild.
In dem von Bliß Perry herausgegebenen Buche „Der Kern der Tagebücher Emersons” lesen wir folgende Äußerung Emersons über den Künstler, der seine Vorstellung von Schönheit in einem Bilde zum Ausdruck bringt: „Ich denke, daß Künstlergeist gestaltet, oder er geht verloren”. So muß es bei allem Erschauen sein. Damit geistiges Erschauen dem gegenwärtigen menschlichen Verständnis gerecht werde und dennoch Schiffbruch durch menschliche Hände überlebe, muß es Gestalt annehmen, festgelegt, standsicher gemacht, dem heutigen Denken der Menschen angepaßt und gleichzeitig vor ihren Fehlern bewahrt werden Jesus sagte, daß des Petrus Erschauen des Christus der Fels sei, auf den die wahre Kirche gebaut ist; und die ersten Christen hielten sicher in der Gemeinschaft zusammen, die die wahre Kirche bildet. Nur durch wohlgeordnetes und planmäßiges Verfahren können die Evangelien, die Apostelgeschichte, die Briefe des Paulus u.a. mit vieler Mühe aufgezeichnet worden sein. Und durch die Kirchenarbeitsgemeinschaften der ersten Christen, so unscheinbar und zerstreut sie auch waren, blieben diese wertvollen Berichte mitsamt dem älteren Teile der Heiligen Schrift erhalten. Die Briefe des Paulus an diese ersten Christengemeinden geben ein Bild von der fortbestehenden Kraft dessen, was sie im Dienste des Christus planmäßig ins Werk setzten, und ihr Vermächtnis der christlichen Lehre an die Zeitalter zeigt, was daraus hervorging. Obgleich sie für ihr eigenes Bedürfnis und ihre eigene Zeit bauten, bauten sie gegen Verlust für alle Zukunft.
Die Christliche Wissenschaft tritt auf dreifache Art in Erscheinung. Die großen auffallenden Merkmale ihres Kommens sind Mary Baker Eddy, ihre Schriften und ihre Kirche. Zuerst haben wir die Frau selber — Entdeckerin, Gründerin, Führerin der Christlichen Wissenschaft—, dann die Schriften, wodurch sie die Heilige Schrift erschloß und das göttliche Gesetz des christlichen Heilens vor der Welt darlegte, dann die einfache, aber ausgedehnte Arbeitsgemeinschaft oder Einrichtung, worin und wodurch alle zur dauernden Förderung und zum dauernden Schutze des göttlich eingegebenen Wortlauts ihrer Lehre notwendigen Schritte einander beigeordnet sind. Zuerst kam das geweihte, geistige Leben der Mrs. Eddy mit der Entdeckung und Ausübung des christlichen Heilens. Aus ihrem Leben gingen dann die weiteren zwei großen Dinge hervor: ihre aufgezeichneten Lehren und ihre Kirche. Die Offenbarerin der Christlichen Wissenschaft mußte folgerichtig zweierlei tun: sie mußte die Offenbarung klarmachen und dann für ihre sichere Erhaltung sorgen. So haben wir die göttlich erleuchtete Botin selber, ihre Botschaft und die Ausbreitung dieser Botschaft durch das im Handbuch Der Mutter-Kirche bestimmte ordnungsmäßige Vorgehen oder Verfahren. Weder die Wahrheit über die Botin, noch die Botschaft, noch die Kirche könnte für sich allein bestehen. Die Botin mußte sowohl die Botschaft verkündigen als auch für die Mittel und Wege ihrer Ausbreitung sorgen, wodurch die Wahrheit den Menschen gebracht und erhalten wird. Die Arbeit der Botin war erst vollendet, als die Botschaft vollständig niedergeschrieben und durch eine einheitliche, beigeordnete Vorkehrung zu ihrer sicheren Erhaltung gefestigt war. Die Entwicklung der Kirche vollzog sich in richtiger Ordnung durch das Leben der Führerin, wie sich das Bedürfnis dafür einstellte. Jede Regel und Satzung des Handbuchs steht dort, wohin ihre geistige Einsicht sie setzte, und trägt alles Göttliche in sich, das für ihre Fortdauer notwendig ist. Die Mutter-Kirche ging aus der fortschreitenden göttlichen Eingebung hervor, die die Christliche Wissenschaft aufstellte, und sie wird durch alle Zeiten im Zusammenwirken mit dem Beweisen der Christlichen Wissenschaft aufrechterhalten werden. Diese drei — die Führerin, ihre Schriften, ihre Kirche — bilden ein vollständiges, untrennbares Ganzes der Darbietung der Christlichen Wissenschaft — der lebendigen, beweisbaren Wahrheit — an die Zeitalter.
In den ersten Jahren nach ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft wurde das Werk der Mrs. Eddy durch sie selber und durch das Heilen und Lehren einzelner Personen fortgeführt. Sorgfältig erprobte und stellte sie die Wahrheit auf, wie sie ihr geoffenbart worden war. Es kam jedoch die Zeit, wo zwischen der Christlichen Wissenschaft und den verschiedenen menschlichen Lehren und Weltanschauungen, die mit ihr verwandt zu sein vorgaben, streng geschieden werden mußte. An diesem Punkte angelangt wurde Mrs. Eddy dazu geführt, Die Mutter-Kirche mit einer Arbeitsordnung zu versehen und dadurch die Christliche Wissenschaft auf das rein religiöse Gebiet zu stellen. Durch diese Gründung der Kirchenarbeitsgemeinschaft wurde die Christliche Wissenschaft als Lehre von der welt-wissenschaftlichen Vermutung menschlicher Meinungen unterschieden und der Welt klar und in ihrem wahren Lichte dargeboten als die auf den Felsen Christus gegründete, geoffenbarte christliche Religion — die Christliche Wissenschaft.
Die Offenbarung konnte bei ihrer Ausbreitung über die Erde nicht einfach sich selber überlassen werden. Um von Dauer zu sein, mußte sie von der göttlichen Liebe gehütet und in ihre eigene Hürde gebracht werden. Daher kam Die Mutter-Kirche, Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, über die Mrs. Eddy (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 247) schreibt: „Die Kirche ist das Sprachrohr der Christlichen Wissenschaft”. Wir sehen also, daß die Kirche auch die göttlich eingesetzte Verwahrerin dessen ist, was sie verkündigt. Die Mutter-Kirche vertritt die rechtmäßige Darbietung der Christlichen Wissenschaft. In diesem Falle ist Arbeitsgemeinschaft das gemeinsame Vorgehen, wodurch der Erziehungsplan und die Heilergebnisse der Christlichen Wissenschaft der Welt vor Augen geführt werden und bleiben.
Die Kirchenarbeitsgemeinschaft setzt die Offenbarung nicht nur fort, sondern sie schützt sie auch; sie ist sowohl Sprachrohr als auch Schutz der Offenbarung. Die Mutter-Kirche ist nicht das Gebilde menschlicher Hände, und sie kann nicht durch menschliche Hände geändert oder gehindert werden. Sie ist göttlichen Ursprungs, obgleich sie im Bereiche menschlichen Denkens tätig ist. Die Christliche Wissenschaft ist den Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen Der Mutter-Kirche anvertraut, die aus derselben Offenbarung wie die Christliche Wissenschaft selber geboren ist, und durch ihre verschiedenen Tätigkeitszweige tritt der Beweis der Christlichen Wissenschaft in Erscheinung. So wohlgeordnet ist diese Arbeitsgemeinschaft, daß ihr Wirken unter Tausenden von Dächern, an unzähligen Orten, durch gänzlich verschiedene Arbeitszweige zum Ausdruck kommen kann; und dennoch hängt das Ganze als ein Verfahren zusammen, das unwiderstehlich und göttlich vorwärtsschreitet.
Die Mutter-Kirche ist das große Blühen der Erlösung für die Menschen. Sie wurzelt in der Offenbarung der Christlichen Wissenschaft, ihre Zweige breiten liebevoll das Werk der Christlichen Wissenschaft aus, und ihr Wachstum besteht im beständigen Entfalten der Fülle der Christlichen Wissenschaft durch das geläuterte Leben ihrer Mitglieder. Und solange es auf Erden Menschen gibt, die von der Christlichen Wissenschaft noch nichts wissen, muß die Kirchenarbeitsgemeinschaft fortdauern, um die Menschen mit dem Lehrbuch, dem Gottesdienst, dem Lesezimmer, dem Vortrag, den Schriften zu versehen, die ihnen die Christliche Wissenschaft in ihrer ganzen erleuchtenden und heilenden Reinheit darbieten.
Die Offenbarung der Wahrheit durch Christus Jesus trat durch sein persönliches Wirken und Heilen in Erscheinung; sie wurde dem damaligen Bedürfnisse entsprechend hauptsächlich mündlich verbreitet. Im 19. Jahrhundert nimmt die infolge des geistigen Erkennens des Wirkens des Meisters durch Mrs. Eddy wiedererschienene Wahrheit die Gestalt eines Lehrbuchs und anderer damit übereinstimmender Schriften an und setzt durch Kirchenarbeitsgemeinschaft diese Schriften in Verbindung mit der Heiligen Schrift ein, um dem Bedürfnis gemäß zu predigen und zu lehren. Mrs. Eddy verordnete, daß die Bibel und das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch der Pastor der Kirche Christi, Wissenschafter, seien, und dadurch entzog sie den Wortlaut der Christlichen Wissenschaft ganz dem Bereich wandelbarer menschlicher Einflüsse.
Menschen mögen durch alle Zeiten hindurch kommen und gehen, menschliche Meinungen mögen sich da und dort eine Zeitlang zu dieser geoffenbarten Wissenschaft des Christentums in Widerspruch setzen; aber sie steht, rein und unveränderlich, durch die beschirmenden Arme ihrer Kirche geschützt und durch das geordnete Verfahren ihrer verschiedenen Kircheneinrichtungen weitergeführt. Die Kirche, wie sie Mrs. Eddy gründete und einsetzte, kann nie aufgehoben werden, nicht einmal von ihren eigenen Mitgliedern. Durch ihre eigenen Satzungen regiert sie sich selber, besteht durch sich selber fort, läutert sich selber. Nicht die Anhänger der christlich-wissenschaftlichen Bewegung sondern das Allwirken des göttlichen Gemüts erhält Die Mutter-Kirche. Dennoch haben die Anhänger viel zu tun. Weisheit und Erleuchtung herrschen in der Kirchenverwaltung, wenn die Kirchenmitglieder die große Tatsache beweisen, daß das göttliche Gemüt, das sie zum Ausdruck zu bringen trachten, die christlich-wissenschaftliche Bewegung erhält und fördert. Infolgedessen gibt das demütigste Kirchenmitglied durch seine Widerspiegelung des göttlichen Gemüts der Bewegung Kraft und Dauer, und es kann auf keine andere Art helfen. Kein Mitglied kann auf andere Art helfen, selbst wenn es für die Bekleidung eines besonderen Amtes an die Reihe kommt. So, wie es dafür sorgt, daß das göttliche Gemüt alle verborgenen Quellen seines eigenen Denkens beseelt und regiert, damit es selbstlos, rein, freundlich und klar sei, trägt dieser geistige Erfolg seinen Teil zur ganzen Kirchenbewegung bei.
Die Mutter-Kirche erhebt sich zum Höhepunkt jener Beweisführung, die allen Menschen Erlösung bringen soll; und dieses Sichererheben vollzieht sich in aller Stille in den Stunden hingebungsvollen Forschens, durch die uneigennützigen Taten, die stillen Heilungen, das erneuerte Leben ihrer Mitglieder. Das Beweisen und die Fortdauer Der Mutter-Kirche liegen also nicht allein im Handhaben ihrer Verwaltung, sondern hauptsächlich in der Vergeistigung des Lebens jedes ihrer Mitglieder in der ganzen Welt. Diese persönliche Verchristlichung trägt in der Tat zur Stärkung der Verwaltung bei; denn nur durch Demut und durch die im Bewußtsein des einzelnen in Erscheinung tretende Gnade Gottes kommt das Licht zu der Gesamtheit.
Christus Jesus sagte: „Der Geist ist’s, der da lebendig macht”. In diesem geistigen Lebendigmachen sind alle Mitglieder Der Mutter-Kirche vereint. Ihre Meinungsverschiedenheiten sind unbedeutend; dagegen ist ihre Einheit in den Dingen Gottes und in den Angelegenheiten Seiner Kirche sehr bedeutend. Zuweilen kann es scheinen, als ob ihre Meinungen sie entzweien; aber ihre Gebete vereinen sie die ganze Zeit umso sicherer. In der Tat erhält Gott die Christliche Wissenschaft und ihre Kirche. Zu diesem Zweck bedient sich die Offenbarung der Mittel und Wege der Arbeitsgemeinschaft. Und so, wie jedes Mitglied den Christus verherrlicht und die Wahrheit lebt, zu der er sich bekennt, wird durch diesen vereinten geistigen Antrieb die sichtbare und siegreiche Kirche mit zunehmender Klarheit und Kraft zum Ausdruck kommen.
Ein Lebenswerk geht aus einem Leben hervor. Die Lehre der Mrs. Eddy und ihre Kirche sind das Ergebnis ihres hingebungsvollen Forschens nach der ewigen Wahrheit und ihrer Entdeckung dieser Wahrheit. Die Führerin, die Schriften und die Kirche gehören genau so zusammen wie Paulus und seine Briefe, oder wie die Evangelien und die Briefe und die erste Kirche oder das heutige Christentum zusammengehören. Zusammen bilden sie ein Ganzes — die Lehrerin, die Lehre und das berechtigte Verfahren, das die Lehre sichert und weiterführt. In mutiger Weissagung schreibt Mrs. Eddy auf Seite 383 in „Miscellaneous Writings” über sich selber, über die Christliche Wissenschaft und über deren Kirche: „Über Unwissenheit und Neid erhaben, gilt es im Jahre 1896 als selbstverständlich, daß die Christliche Wissenschaft von ihrer Entdeckerin gegründet und auf den Felsen Christi gebaut ist. Die Mächte der Erde stürmen vergeblich gegen die unsterblichen Schutzwehren dieser Wissenschaft an. Aufrecht und ewig wird sie die Jahrtausende überdauern, unversehrt die düsteren Ausfalltore der Zeit durchschreiten und sich auf jedem Schlachtfelde im Urteil der Denker und im Herzen der Christen höher erheben”.