Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Nichtigkeit des Irrtums

Aus der September 1929-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Schüler der Christlichen Wissenschaft bewundert oft den Mut der Mrs. Eddy als Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft und Gründerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung. Ehe Mrs. Eddy ihre große Entdeckung machte, gab sie wie viele andere Christen die Allheit Gottes im allgemeinen zu; aber sie war es, die entdeckte, was die Allheit Gottes in sich schließt, nämlich die Tatsache, daß das Gute unendlich und das Böse unwirklich ist. Nach ihrer Entdeckung bewies sie in zahlreichen Fällen diese Tatsachen durch Zerstörung vieler bösen oder irrigen Annahmen, die für den menschlichen Sinn als Krankheit und Sünde in Erscheinung treten. So bewies Mrs. Eddy endgültig, daß das Verständnis der Allheit des Guten und der Unwirklichkeit des Bösen diese Trübsale zerstört.

Die Entdeckung der Mrs. Eddy kann nicht überschätzt werden. Sie selber führt dem Leser die Bedeutung dieser Entdeckung in allen ihren Schriften über die Christliche Wissenschaft vor Augen. Wiederholt ist in diesen Schriften die Wahrheit erklärt, daß Gott, das Gute, unendlich ist; und immer wieder wird der daraus gezogene Schluß betont, daß das Böse unwirklich sei. Auf diese Art soll das Denken des Schülers natürlich und gewohnheitsgemäß in der geistigen Wahrheit weilen, damit er sich dadurch über die irrigen Annahmen des körperlichen Sinnes erhebe. Mrs. Eddy sah ganz klar, was ihre Entdeckung für die Menschen bedeutet; daher konnte sie auf Seite 92 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” erklären: „Bis die Tatsache in bezug auf den Irrtum — nämlich seine Nichtsheit — erscheint, wird der moralischen Forderung nicht genügt werden, und es wird die Fähigkeit fehlen, aus Irrtum nichts zu machen”.

Das Erkennen der Nichtigkeit des Bösen ist also eine sittliche Forderung. Auf keine andere Art ist es möglich, irrige Zustände, ob Krankheit oder Sünde, wissenschaftlich zu vernichten. Sind sich die Christlichen Wissenschafter der Bedeutung der soeben angeführten Worte der Mrs. Eddy voll bewußt? Wir werden versucht, die Allheit Gottes, des Guten, zu vergessen und das Böse für wirklich zu halten. Auf diese Art beansprucht das Böse, seinen zerstörenden Einfluß weiter auszuüben und die Sittlichkeit, die Gesundheit, das Glück und den Frieden der Menschen zu untergraben. Nur auf eine Art kann dies erfolgreich bekämpft werden, nämlich durch Erkennen seiner Nichtigkeit. Und dieses Erkennen geht aus demütigem Gebet und wiederholtem Behaupten der Wahrheit hervor. Die reines Herzens sind, sehen Gott und können Seine Allheit und Vollkommenheit erkennen; die reines Herzens sind, haben durch Erkenntnis der Allheit Gottes „die Fähigkeit, aus Irrtum nichts zu machen”.

Diese Frage hat ihre sehr nützliche Seite; denn wie oben erwähnt, wird in der christlich-wissenschaftlichen Ausübung Krankheit und Sünde durch das Verständnis der Allheit Gottes und der Nichtigkeit des Bösen geheilt. Jeder Kranke ist mehr oder weniger durch irrige körperliche Annahmen getäuscht. Er hat eine falsche Einflüsterung angenommen, und die Einflüsterung beansprucht, sein eigener Gedanke zu sein. So kommt es, daß er glaubt, er sei krank oder fühle sich nicht wohl; er ist aber, wie die Christliche Wissenschaft zeigt, das Opfer des Irrtums. Was ist das Heilmittel? Er muß sich an Gott, die Quelle alles wahren Seins, wenden; er muß Gottes vollkommenes Wesen verstehen lernen; er muß sich mit Gottes vollkommener geistiger Schöpfung, dem Menschen, dem Bild und Gleichnis Gottes, vertraut machen; er muß das vollständig unwirkliche Wesen des Bösen wahrnehmen — dann wird er fähig sein, die Krankheit zu leugnen, und sie wird verschwinden. Unsere verehrte Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 406): „Wir können und werden uns schließlich so erheben, daß wir uns nach jeder Richtung hin die höchste Gewalt der Wahrheit über den Irrtum, des Lebens über den Tod, des Guten über das Böse zunutze machen, und dieses Wachstum wird andauern, bis wir bei der Fülle der Idee Gottes anlangen und nicht mehr fürchten, daß wir krank werden können und sterben”.

„Die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit”, schreibt Johannes in seinem 1. Brief. Wie klar muß der geliebte Jünger des Meisters die Notwendigkeit der Vergeistigung des Denkens beim Überwinden der Welt — des Irrtums — gesehen haben! Und was bedeutet den Willen Gottes tun anders als die immerwährende Tätigkeit des Guten verstehen und beweisen? Die Welt des körperlichen Sinnes mit all ihrem scheinbaren Bösen wird vergehen oder überwunden werden, und zwar genau in dem Verhältnis, wie wir den geistigen Sinn — den Sinn, der die Allheit und Allmacht des Guten wahrnimmt,— unser Leben beherrschen und regieren lassen.

Das Böse scheint oft furchterregend, und zahlreich sind die Formen, die es anzunehmen scheint. Seine vermeintliche Anstrengung besteht immer darin, daß es die Menschen bestrickt und dadurch zu ihrem Nachteil beherrscht; und unter der Bestrickung veranlaßt es sie, an seine Fortdauer zu glauben. Der bestrickende Bann kann nur dann gebrochen werden, wenn sich diejenigen, die anscheinend unter seinem Einfluß stehen, die Allheit Gottes und die Nichtigkeit des Bösen klar machen und mit erleuchtetem Verständnis wahrnehmen, daß die Vernichtung des Bösen nicht von der Zeit abhängt. Was wir in erster Linie verstehen müssen, ist die Nichtigkeit des Irrtums; und hievon überzeugt uns die Christliche Wissenschaft, indem sie uns der Allheit Gottes, des Guten, versichert.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1929

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.