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Der geistige Sinn

Aus der August 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus erklärte, der Zweck seines Lebens sei, „für die Wahrheit zu zeugen” (Joh. 18, 37). Was er lehrte und bewies, war die Wirklichkeit oder die Wahrheit des Seins. Es war die Wahrheit über Gott und den Menschen und über Gottes Gesetz für den Menschen. Es war die Wahrheit, daß Gott gut ist, daß des Menschen Leben von Gott stammt, und daß der Mensch frei ist von dem, was ein aus Guten und Bösem zusammengesetztes Leben zu sein scheint.

Die Christliche Wissenschaft übernimmt diese Grundanschauung des Urchristentums und stellt sie wieder auf. Sie unterscheidet unbedingt zwischen dem, was wirklich ist, und dem, was scheinbar, aber nicht wirklich ist, und sie wendet diese Unterscheidung zum Wohle und zur Besserung der Menschen an. Es gibt außer dem, was unbedingt gut ist, nichts Wirkliches. Das Böse jeder Art ist trügerisch und unwirklich. Diese Ideen sind für die Menschen von unschätzbarem Werte, nicht allein deshalb, weil sie wahr sind, sondern weil sie angewandt werden können; sie lassen sich im menschlichen Leben beweisen.

Die Christliche Wissenschaft unterscheidet sich ferner von anderen Lehren nicht nur dadurch, daß sie das Gute als wirklich und das Böse als unwirklich bezeichnet, sondern auch dadurch, daß sie den Gegensatz zwischen Gut und Böse auf den Unterschied zwischen echtem Bewußtsein oder Denken und dem, was Irrtum oder Trugvorstellung ist, zurückführt. Das einzig wirkliche Gemüt oder die einzig wirkliche Quelle des Denkens ist Gott, der Geist, das göttliche Gemüt. „Ein Mensch kann”, wie Johannes der Täufer sagte, „nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben vom Himmel” (Joh. 3, 27). Paulus bezog diesen Satz besonders auf das Denken, als er sagte: „Wir haben Christi Sinn”, und: „Nicht, daß wir tüchtig sind von uns selber, etwas zu denken als von uns selber; sondern daß wir tüchtig sind, ist von Gott” (1. Kor. 2, 16; 2. Kor. 3, 5).

Auch diese Grundanschauung des Urchristentums übernimmt die Christliche Wissenschaft und stellt sie wieder auf. Sie besteht auf des Menschen gottverliehener Fähigkeit, gut zu sein und Gutes zu tun, wahr zu denken und die Folgen davon und den Lohn dafür zu genießen. Das nichtgeistige Denken im menschlichen Bewußtsein ist kein wahres Denken; es ist Irrtum,— Böses, das in fortschreitendem Maße aufgegeben und ausgeschlossen werden kann. Es ist etwas Fremdes, das nicht zum Menschen gehört. Es ist etwas, was das wahre Menschentum beeinträchtigt und verbirgt. Der materielle Sinn ist kein Sinn; der geistige Sinn ist gottverliehene Intelligenz.

Durch das Bemühen, geistig gesinnt zu sein, bemüht sich der Christliche Wissenschafter, sein wahres Selbst zu erlangen, sich für das christliche Dienen geeignet zu machen und in das Himmelreich einzugehen. Dadurch, daß der Anhänger dieser Wissenschaft den materiellen Sinn für den geistigen Sinn aufgibt, vereinigt er sich mit dem göttlichen Gemüt, trennt er sich vom Irrtum oder vom Bösen und kann er das göttliche Gesetz und die göttliche Kraft für jeden guten Zweck anwenden. Der Charakter und das Befinden jedes Menschen, sogar seine Umgebung, wird durch die Beschaffenheit seines Bewußtseins bestimmt; es hängt von der Materialität oder der Geistigkeit seines Denkens ab.

Aus vorstehenden Gründen kann man uneingeschränkt erklären, daß die Christliche Wissenschaft sich von anderen Lehren unserer Zeit dadurch unterscheidet, daß sie auf dem allumfassenden Werte des geistigen Sinnes für praktische Anwendung besteht. Diese Religion besteht darauf, daß diese echte Intelligenz zur Verfügung steht und sich im ganzen Bereiche menschlicher Angelegenheiten und menschlicher Belange planmäßig anwenden läßt. Die Betätigung dieser Religion schließt das planmäßige Anwenden der unumschränkten Intelligenz für jeden guten Zweck in sich.

Diese von Mary Baker Eddy entdeckte und gegründete Religion gleicht dem Urchristentum in jeder Hinsicht. Sie ist jedoch vollständiger und planmäßiger als dieses, wie man es vor ihrer Entdeckung kannte. Da sie dann auch die Bibel ausgelegt hat, hat sie das Christentum dem heutigen Denken verständlicher, weniger wundersam oder geheimnisvoll und geistig faßlicher gemacht, als das ursprüngliche Christentum für uns war, ehe Mrs. Eddy seine Wissenschaft entdeckte. Ferner ist die Christliche Wissenschaft auch auf das ganze menschliche Leben anwendbar, vollständig anwendbar und zwar jetzt.

Schließlich ist zu bemerken, daß die Forderungen der Christlichen Wissenschaft sich äußerst einfach ausdrücken lassen. So hat Mrs. Eddy im Vorwort ihres Hauptwerks (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. viii) erklärt: „Wenn aber der Mensch die Höhen der Christlichen Wissenschaft erreichen will, muß er im Gehorsam gegen ihr göttliches Prinzip leben. Um die volle Macht dieser Wissenschaft entwickeln zu können, müssen die Disharmonien des körperlichen Sinnes der Harmonie des geistigen Sinnes weichen, ebenso wie die Wissenschaft der Musik falsche Töne berichtigt und sie in liebliche Harmonie auflöst”.

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