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Die Augenblicke ausnützen

Aus der August 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unsere Führerin schreibt in ihrem Aufsatze „Nütze deine Zeit aus” (Miscellaneous Writings, S. 230): „Erfolg im Leben hängt von nichts so sehr ab wie von beharrlicher Anstrengung und vom Ausnützen von Augenblicken”. An derselben Stelle zählt sie auch die verschiedenen Arten der Zeitvergeudung auf. Je nach der Beschaffenheit unseres Denkens fördern oder verzögern wir jeden Augenblick unser geistiges Erwachen.

Was die Sterblichen einen Augenblick nennen, hilft, wenn richtig ausgenützt, den Blick für das Ewige, das unbegrenzbare Gute, die immerwährende Harmonie, entfalten. Welch köstliches Vorrecht, Tag für Tag jeden Augenblick durch wahres Denken der Wahrheit, durch allumfassende Herzensgüte der Liebe, durch reines Leben dem Leben zu widmen, jeden Morgen sich inständig vorzunehmen, daß unser Bewußtsein dem höchsten Guten, das wir kennen, treu bleiben soll, damit uns der Abend dem Beweis geistiger Herrschaft bewußt näher finde und wir das christlich-wissenschaftliche Heilen bestimmter ausüben!

Durch zunehmendes geistiges Verständnis werden die verborgenen Wege des Bösen bloßgelegt, und die Anstrengung, den Forderungen Gottes treu zu bleiben, kann einen harten Kampf kosten, der aber zum sicheren Siege führt. Inmitten eines heidnischen Volkes hielt Jesaja das ihm durch das göttliche Gemüt geoffenbarte Banner der Gerechtigkeit hoch und wiederholte Gottes liebevollen Ruf zur Geborgenheit: „Gehe hin, mein Volk, in deine Kammer und schließ die Tür nach dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe”. Die Liebe ist jeden Augenblick allmächtig, und der Mensch widerspiegelt sie bewußt. Daher ist der Irrtum jeden Augenblick machtlos und besteht nicht im wahren Bewußtsein. Jeden Augenblick muß man ausnützen, um die Nichtsheit materieller Versuchungen zu beweisen. In der Erfahrung dessen, der sich der Christlichen Wissenschaft zugewandt hat, sollte es nie einen Augenblick der Bestürzung geben; denn das Leben ist Gott, und die Widerspiegelung des Lebens besteht zugleich mit dem Geist, dem einzigen Schöpfer. Bleiben wir bewußt der geistigen Grundtatsache des einen Gemüts und des einen Lebens treu, so überstehen wir sterbliche Versuchungen, und einen Augenblick nach dem andern wird geistige Treue belohnt. So sind die dem sterblichen Sinn und nach materiellen sogenannten Gesetzen vielleicht bedenklich erscheinenden Augenblicke nicht vergeudet noch treulos dem Feind überlassen. Sie sind dazu ausgenützt worden, daß augenblicklich und beständig für die Wahrheit allein gezeugt wurde.

Mrs. Eddy schreibt (in dems. Buche, S. 93): „Nichts ist verhängnisvoller als auch nur einen Augenblick einem sündigen Gefühl oder Bewußtsein zu frönen”. Wieviel weiser es ist, uns durch Gehorsam davor zu schützen, daß wir den falschen Schritt machen, als zuerst der Versuchung nachzugeben und dann mühevoll den Weg über den vorübergehend verlorenen Boden zurückzugehen! Unsere Führerin ermahnt in ihren Schriften die Christlichen Wissenschafter wiederholt, über ihr Denken zu wachen, sich selber ein Gesetz zu sein, die Kunst des Vorbeugens zu üben, das Denken unerschütterlich auf das Dauernde, das Gute und das Wahre zu richten und so des Menschen Einssein mit seinem Schöpfer freudig zum Ausdruck zu bringen. Ist die Widerspiegelung der Liebe nicht immer geborgen und befriedigt? Widerspiegelung ist heilsam und jeden Augenblick zugänglich. Geistige Widerspiegelung ist der sichere und einzige Weg zum Beweis.

Christus Jesus vollbrachte seine großen Werke unter den Menschenkindern, weil sein Denken über Zwietracht erhaben war und in der Wahrheit und der Liebe weilte. Für ihn war des Vaters Weinberg überall und Christus der Weingärtner. Der Weinstock und die Reben, sagte er, müssen immer beisammen bleiben; denn nur dann ist die Fruchtbarkeit der Reben gesichert. Jesaja schreibt vom Weinberg: „Ich, der Herr, behüte ihn und feuchte ihn bald, daß man seine Blätter nicht vermisse; ich will ihn Tag und Nacht behüten”. Die Idee des Gemüts ist jeden Augenblick unverletzt und geborgen im Gemüt. Jeden Augenblick gießt die Liebe lebendiges Wasser der Erleuchtung und der Freude aus. Jeden Augenblick Tag und Nacht, d.h. einen Augenblick nach dem andern in alle Ewigkeit kann sich jede Idee des Gemüts am Born des Lebens erfrischen, stärken und erquicken. Was braucht dann derjenige, der sich der Christlichen Wissenschaft zugewandt hat, um von Krankheit geheilt, in Leid getröstet, von Sünde erlöst zu werden, für den kommenden Tag Zweifel zu hegen oder sich vor den Nachtstunden zu fürchten? Noch besteht die Verheißung: „Ich will ihn Tag und Nacht behüten”. Nichts besteht außer Gott und Seiner Widerspiegelung; und in dieser Widerspiegelung findet man Ruhe.

Von dem göttlichen Gemüt gehen keine nutzlosen Gedanken aus, die von des Vaters Hause abirren, sich vom Bewußtsein der Liebe trennen; denn die Mutter-Liebe denkt an alle und erhält alle in Eintracht. Paulus, der dies erkannte, sagte: „Dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin”. Der geistige Mensch hat keinen Sinn, durch den ihm Furcht eingeflößt oder durch den er krank oder sündig werden kann; sein geistiger Sinn kennt nur die Harmonie Gottes und Seines Weltalls.

Jeden Augenblick des unsterblichen Seins eingedenk, in dem es weder Jugend noch Alter gibt, geht für den Christlichen Wissenschafter die sogenannte Zeit in die Ewigkeit über, und er lernt erkennen, daß „ein Tag vor dem Herrn ist wie tausend Jahre”. Jeder Augenblick ist gesegnet in dem bloßen Bewußtsein, daß der wahre Denker jetzt und immerdar nicht in der Zeit sondern in der Wahrheit, nicht in der Materie sondern im Geist, nicht in der Furcht sondern in der Liebe lebt. Das ewig Gute besteht jetzt und muß jetzt bewiesen werden.

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