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Die Allwissenheit des Gemüts

Aus der November 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft errettet die Menschheit, indem sie die wissenschaftliche Tatsache offenbart, daß es im göttlichen Gemüt keinen Ort gibt, wo die Materialität mit ihrer geheimen oder offenen Furcht, Krankheit oder Sünde beherbergt wird. „Es ist keine Finsternis ..., daß sich da möchten verbergen die Übeltäter”. Es gibt im Gemüt keine Substanz, durch die Krankheit oder Missetat ausgedrückt werden könnte; denn Substanz ist geistig, unverletzlich und allgegenwärtig.

Als falscher Anspruch beruht das Böse auf Unkenntnis des Guten. Wer also beständig behauptet, er wisse nichts von Gott, oder bedauert, daß er unzureichend befähigt sei, die Lehre der Christlichen Wissenschaft zu begreifen und anzuwenden, errichtet zwischen sich und seiner Widerspiegelung des wahren Seins eine fingierte Trennungsmauer.

Tritt eine Erscheinungsform des Mißklangs an uns heran, so sollten wir sofort und beharrlich erkennen, daß sie kein Teil der Allwissenheit des göttlichen Gemüts ist, und daß die Gesundheit und die Harmonie, die wir brauchen, immer gegenwärtig sind, um von uns widergespiegelt zu werden. Anerkennen wir bestimmt, daß Gott nur das weiß, was in Seinem Bewußtsein enthalten ist, so sind wir gezwungen zu wissen, daß der in Betracht kommende Mißklang dem allwissenden Gemüt und dem Menschen, dem Vollvertreter des göttlichen Gemüts, unbekannt ist. Wird das uns helfen und uns heilen? Ja, denn dann sehen wir, daß unsere Aufgabe weniger in der Befreiung vom Irrtum als in größerer Widerspiegelung der Allwissenheit des Gemüts besteht. Jedermann kann dies tun, daher kann jedermann und alles geheilt werden.

Wer für den materiellen Sinn so krank, mutlos und schwer beladen zu sein scheint, daß er sich verleiten läßt zu fürchten, er könne die Lehren der Christlichen Wissenschaft nicht begreifen und anwenden, findet Mut und Erleuchtung in der Erklärung, daß er sich durch einen gottgegebenen geistigen Sinn—der vom körperlichen Sinn ganz verschieden ist—Gott nähern und Gesundheit und Harmonie in Erfahrung bringen kann. Er sollte der Einflüsterung von Mißlingen nicht zustimmen; denn der geistige Sinn ist immer frohen Muts und nur für Wahrheit empfänglich.

Das sogenannte sterbliche Gemüt behauptet, Gott sei der große Unbekannte; „die Christliche Wissenschaft aber bringt Gott dem Menschen viel näher und hilft dazu, daß Er besser erkannt wird als das Alles-in-allem, das allezeit Nahe” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 596). Dieses bessere Erkennen Gottes und unserer wahren Wesensgleichheit als Mensch verdrängt den in der Verkleidung der Materialität mit ihrer ganzen Krankheit und Sünde sich erhebenden Anspruch der Unwissenheit über Gott und den Menschen. Durch die Christliche Wissenschaft können unterschiedslos alle Menschen ungehindert ein klares Verständnis von Gott und seiner geistigen Schöpfung, einen freudigen Sinn von dem aus der göttlichen Liebe hervorgegangenen Weltall erlangen und hier und jetzt „zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe” erwachen. Der Glaube an Trennung von Gott, der allein Mißklang hervorbringt, wird in dem Verhältnis zerstört, wie wir unser Recht, alle Harmonie und Herrschaft der Allwissenheit des Gemüts widerzuspiegeln, beweisen.

Wir sollten daher einsehen, daß es töricht und treulos ist, die Lüge Unwissenheit, Mangel an Verständnis, an Erkenntnis der Wahrheit zu äußern; denn in dieser Lüge lauert das falsche Gefühl der Trennung vom wirklichen Sein und seiner Einmütigkeit. Der wachsame Christliche Wissenschafter behauptet sein Recht zu wissen, was er von der Wahrheit zu wissen braucht. Dies wiederum befähigt ihn, nicht zu wissen, was er vom Irrtum nicht zu wissen braucht.

Lasset uns beständig anerkennen, daß der Mensch nur das erfahren kann, was in der Allwissenheit des Gemüts enthalten ist! Stellen wir uns mit unserem Denken auf die Seite der unwandelbaren Wahrheit und behaupten wir bis zur Stunde des Sieges, daß der körperliche Sinn das uns Heilung und Erlösung bringende geistige Erwachen nicht verhindern kann. Geistiges Verständnis empfangen wir vom göttlichen Gemüt, und das Gemüt wird vom Irrtum nicht gestört. Überdies ist das, was für einen wahr ist, für alle wahr, und die Wahrheit kann ausnahmslos alle heilen, die sich ausschließlich mit dem Geist und dem Ausleger des Geistes, dem geistigen Sinn, wesenseins erklären.

„Das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen”, wird durch die Annahme der Materialität nie getrübt. Der geistige Sinn kann durch Körperlichkeit nie gestört werden; denn er kann weder von ihr noch sie von ihm Kenntnis nehmen. Es gibt daher keine wissenschaftliche Geltendmachung der Zweiheit, kein Gemisch von Geist und Materie, von Gut und Böse. In Wirklichkeit gibt es nichts, das uns hindern könnte, echte Gesundheit, Heiligkeit und Unsterblichkeit zum Ausdruck zu bringen; denn das göttliche Gemüt sendet keine zu überwindenden Hindernisse aus. Im Gegenteil, es verleiht die Kraft, die Erkenntnis und die Pflichttreue, wodurch alle Menschen täglich zur Erlösung erwachen können. In der Wahrheit gibt es keine Knechtschaft der Unwissenheit, da das Schöpfer-Gemüt keinen verneinenden Zustand schaffen kann. Als Christliche Wissenschafter müssen wir also täglich die Allwissenheit des göttlichen Gemüts immerwährend und in allen Stücken widerspiegeln und uns in Gedanken stets mit dem und nur mit dem, was das göttliche Gemüt weiß und verordnet, verbinden.

Unendlichen Trost spenden die Worte, mit denen Mrs. Eddy ihr Werk „Unity of Good” (S. 64) schließt: „Die Sterblichen mögen die glatten Gletscher besteigen, über die finstern Klüfte springen, das verräterische Eis erklettern und auf der Spitze des Montblanc stehen; aber sie können nie zurückweisen, was die Gottheit weiß, noch der Wesensübereinstimmung mit dem entrinnen, was im ewigen Gemüt wohnt”.

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