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Der Christus und der Tröster

Aus der Februar 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Schon lange vor der Geburt Jesu hatten seine Volksgenossen einen Advent oder ein Kommen erwartet, dem sie den Namen Messias oder Christus gaben. Obwohl sie nicht genau wußten, wonach sie ausschauten, erwarteten sie allgemein jemand, der sie erlösen, wiederherstellen, erretten werde. Sie erwarteten, daß er insbesondere Israel dienen werde; aber einige Weissagungen in den jüdischen Schriften waren ganz allgemein gehalten. Viele Juden erwarteten, er werde ein Königreich oder eine politische Herrschaft gründen, die mit Israel beginnen und sich auf alle Völker ausdehnen werde. Nur wenige scheinen die Art des von Jesus dem Christus tatsächlich zu gründenden Königreichs vorausgesehen zu haben, und nur ein samaritisches Weib scheint bestimmt erwartet zu haben, daß der Messias oder Christus in erster Linie ein Lehrer sein werde. „Spricht das Weib zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn derselbe kommen wird, so wird er’s uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet” (Joh. 4, 25. 26).

In den meisten Wörterbüchern hat das Wort „Christus” oder der Ausdruck „der Christus” zwei Bedeutungen: 1) der Messias, dessen Kommen von jüdischen Propheten vorausgesagt war, 2) ein Titel Jesu, der besagt, daß er diese Weissagungen erfüllt hat. Durch späteren Gebrauch wurde dieser Titel ein Teil seines Namens; und dieser spätere und der neuzeitliche Gebrauch hat die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Christus” verdunkelt. Bis jetzt führt nur ein Wörterbuch (Practical Standard) die Erklärung an, die Mrs. Eddy diesem Wort oder Ausdruck auf Seite 583 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gibt: „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören”.

Die jüdischen Weissagungen über den Christus forderten Erfüllung durch eine Person. In den meisten waren persönliche Ausdrücke gebraucht. Nichtsdestoweniger war und ist es, insgesamt und im einzelnen, das menschliche Bewußtsein, das einen Erlöser braucht,—das vom Irrtum oder vom Bösen erlöst zu werden braucht. Und als Jesus sein Werk begann, war das dringendste Bedürfnis der Menschen wahre Aufklärung, eine rein geistige Lehre und ihre Anwendung auf menschliche Zustände und Probleme. Dies ist in der Tat zu jeder Zeit das wichtigste aller menschlichen Bedürfnisse, und dafür ist sowohl ein Lehrer als auch eine Lehre erforderlich. Obgleich also Jesus als der Christus, der erwartete Messias, begrüßt wurde, unterschied er doch beharrlich zwischen sich und der Lehre, die er von Gott empfing und mit der er die Menschen bekannt machte (vgl. z.B. Joh. 12, 44–50). Später sprach Paulus ausdrücklich von Christus oder dem Christus (verschiedenen Übersetzungen gemäß) als von der Person getrennt, und dasselbe tat der Verfasser des Briefes an die Hebräer (vgl. 1. Kor. 10, 4; Hebr. 11,26).

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