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Ruhiges Vertrauen

Aus der Februar 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ehe wir unser Vertrauen in etwas setzen können, müssen wir die Gewähr der Vertrauenswürdigkeit der Sache haben. Wenn im Geschäftsleben etwas verkauft wird, ist es in der Regel vom Hersteller garantiert. Er verbürgt sich dafür, und im Glauben an sein Wort anerkennt der Käufer die Wertangabe. Der Glaube an die Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Güte anderer ist also sehr notwendig. Ist der Glaube begründet, so erlangen wir ein gewisses ruhiges Vertrauen, was ohne Glauben nicht möglich wäre. Ohne Glauben an unsere Mitmenschen, ohne den aus der Kenntnis ihrer Redlichkeit geborenen Geist des Vertrauens hätten wir Verdruß und Ärger, und erst, wenn wir ihnen vertrauen, ist unsere Ruhe, jene Ruhe, die im menschlichen Leben so viel bedeutet, gesichert.

Es ist in der Tat schon viel wert, wenn wir in unsere Mitmenschen um ihrer Aufrichtigkeit willen Vertrauen setzen können; aber auf Gott vertrauen ist weit mehr wert. Auf eine solche Behauptung können sich allerhand Fragen erheben. Jemand kann z.B. denken: Ich kenne meine Mitmenschen. Ich komme oft mit ihnen in Berührung und kenne daher die Vertrauenswürdigkeit der einen und die Unzuverlässigkeit der anderen; aber von Gott weiß ich wenig oder gar nichts. Was ist sein Wesen, daß ich auf Ihn vertrauen kann? Die Christliche Wissenschaft heißt eine solche Frage willkommen, weil sie sie vollständig und richtig beantworten kann.

Die Christliche Wissenschaft lehrt die Wahrheit, die unbedingte Wahrheit, über Gott. Dieser Wahrheit gemäß ist Er die allmächtige, allgegenwärtige Liebe, das unendliche Gute. Könnten wir etwas Höheres finden, um unser Vertrauen darein zu setzen, als die unendliche Liebe, das unendliche Gute? Wir sollten diese große Offenbarung des göttlichen Wesens wohl erwägen. Man bedenke: die allmächtige Liebe, das allmächtige Gute ist überall! Und wie verhält es sich, wenn doch die Liebe und das Gute überall sind, mit dem scheinbaren Gegenteil der Liebe und des Guten—dem Bösen? In Wirklichkeit ist es nirgends; denn es ist unwirklich. Der Glaube, der falsche Glaube, daß das Gegenteil der Liebe, des Guten, wirklich sei, verhindert die Entfaltung vollen Vertrauens auf Gott, und in dem Verhältnis, wie dieser irrige Glaube vernichtet wird, entsteht Vertrauen auf Gott. Seien wir doch immer mehr von Gottes unendlicher Liebe und Güte und ebenso gründlich von der Nichtsheit des Bösen überzeugt, und unser Glaube an Ihm wird so fest werden, daß nichts ihn stören kann.

Was für ein Gut doch der Glaube an Gott, das ruhige Vertrauen auf Seine Liebe und Güte, ist, wenn die Ansprüche des Bösen an uns herantreten! Nehmen wir an, die Einflüsterung sei Krankheit oder Sünde. Was ist Krankheit oder Sünde? Sind nicht beide eine Form des Bösen? Dies muß der Fall sein, da weder Krankheit noch Sünde gut ist. Wir können sie daher vollständig leugnen. Wir sollten immer von neuem über Gottes Liebe und Güte nachdenken und dadurch unser ruhiges Vertrauen auf Ihn festigen. Wir sollten Seine Vollkommenheit und die Vollkommenheit des Menschen, Seines Ebenbildes, behaupten und uns dadurch über die Trugvorstellung des materiellen Sinnes erheben. Auf Seite 495 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, wo Mrs. Eddy über das Versuchtwerden von „der Illusion von Krankheit oder Sünde” schreibt, gebraucht sie die zuversichtlichen Worte: „Laß weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben, daß die Erkenntnis des harmonischen Lebens—wie Leben ewiglich ist—einen jeden schmerzvollen Sinn oder eine jede Annahme von dem, was Leben nicht ist, zu zerstören vermag”.

Wie wertvoll ist dann ferner ein ruhiges Bewußtsein, wenn sich Schwierigkeiten von außen einzustellen scheinen! Wie wertvoll ist insbesondere ein ruhiges Vertrauen auf das allmächtige, allgegenwärtige Gute, wenn in einer Gegend die Annahme ansteckende Krankheit herrscht! Nichts kann diese auf ein richtiges Gottesverständnis gegründete Haltung vergeistigten Denkens übertreffen, um der Seuche Einhalt zu tun. Gott ist das unendliche Gute, und nur das Gute ist wirklich. Nichts Böses, keine Krankheit ist wirklich. Sind wir von der Wahrheit der unendlichen Güte und Liebe Gottes überzeugt, so können wir sicher sein, daß keine Plage unserer Hütte sich nahen wird. Unsere Führerin schreibt in „Miscellaneous Writings” (S. 229): „Ein ruhiger, christlicher Gemütszustand verhindert Ansteckung besser als Arznei oder alle anderen erdenklichen Heilverfahren; und die ‚völlige Liebe‘, die ‚die Furcht austreibt‘, ist ein sicherer Schutz”.

Der Christliche Wissenschafter strebt nach einem immer größeren Glauben an Gott und einem immer größeren beständigen ruhigen Vertrauen auf das Gute. Er weiß, daß er nur dadurch größere Gemütsruhe erlangt und fähiger wird, seinen Mitmenschen in Not und Trübsal zu helfen. Nichts kann uns in der Not mehr beruhigen als das ruhige Vertrauen eines andern, der sich auf Gott verläßt, dessen Glaube in der Erkenntnis der Allheit der Liebe und der Allmacht des Guten festgewurzelt ist! Und nicht allein das: das Verständnis der unendlichen Liebe und Güte Gottes heilt. „Wie teuer ist deine Güte, Gott, daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!” singt der Psalmist. „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens”.

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