Ich wurde vor etwa 16 Jahren zum erstenmal mit Hilfe der Christlichen Wissenschaft durch Fernbehandlung von einem Ausüber geheilt, den ich erst einige Zeit später traf. Ich hatte vorher fast jedes materielle Heilmittel erprobt. Der zuerst zu Rate gezogene Arzt stellte heftigen und chronischen Hüftrheumatismus fest und erklärte frei heraus, daß dieses Leiden unheilbar sei. Er sagte, er könne eine Kur verordnen, durch die bei strenger Einhaltung einer verordneten Ernährungsweise die Schmerzen vielleicht nachlassen werden, das sei aber alles. Ich wandte diese Behandlung eine Zeitlang an, aber ohne Erfolg. Daraufhin versuchte ich verschiedene andere materielle Heilmittel mit dem gleichen Ergebnis, bis ich überzeugt war, daß mein Zustand unheilbar sei, wie mir gesagt worden war.
Obwohl ich die Heilung dieses Leidens zuerst erwähne, wurde ich eigentlich zuerst von Verbitterung und Auflehnung gegen die Christliche Wissenschaft geheilt. Meine Frau, die sich darein vertiefte, hatte mich oft gebeten, einen Versuch damit zu machen; aber bis dahin hatte ich mich immer geweigert und zwar meist mit einer geringschätzigen oder verächtlichen Bemerkung darüber; schon das bloße Erwähnen der Christlichen Wissenschaft schien mich immer zu ärgern. Diesmal kam mir der Gedanke, ich könnte es einmal versuchen, um meine Frau zu befriedigen. Ich sagte ihr daher, wenn sie glaube, es werde ihr helfen, könne sie darum bitten. Damals wußte ich nicht, daß ich nicht eigentlich zur Befriedigung meiner Frau, wie das sterbliche Gemüt mir einredete, ungeduldig und verdrießlich zustimmte, sondern um Hilfe zu erlangen, und daß ich nur deshalb zustimmen konnte, weil die Wahrheit, mit der ich täglich in Berührung gekommen war, den Widerstand in meinem Bewußtsein gebrochen hatte. Heute betrachte ich dies als meine erste Heilung.
Nach meiner Einwilligung telephonierte meine Frau sofort jemand, der mir unbekannt war, und teilte ihm zu meiner großen Überraschung nur mit, daß ich an Hüftrheumatismus leide und Hilfe wünsche. Ich fragte sie, ob der Ausüber mich nicht besuchen werde, und sie sagte, es sei nicht nötig. Ich erwartete eigentlich nicht, daß die Christliche Wissenschaft mir irgendwie helfen könne; und doch hegte ich im tiefsten Herzen das ehrliche Verlangen nach Hilfe. Aber wie Naeman dachte ich, der Ausüber werde zum mindesten zu mir kommen und irgend etwas tun.
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