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„Teilhaftig der göttlichen Natur”

Aus der März 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In seinem 2. Briefe ermahnt Petrus die Christen, an die er schreibt, sich auf eine höhere Stufe der Heiligkeit zu erheben. In der sehnlichen Erwartung ihres Entgegenkommens führt er die den Lehren und dem Beispiele Christi Jesu so reichlich entsprungenen Heilsverheißungen für alle Gläubigen an. Der Apostel sah in diesen Verheißungen die Versicherung, daß alle, die den durch Jesus geoffenbarten Christus, die Wahrheit, annehmen und ihr gehorchen, „der göttlichen Natur teilhaftig werden” können, wenn sie „die vergängliche Lust der Welt fliehen”. Da die Verheißung des mit diesem Teilhaftigwerden verbundenen Gesegnetseins heute ebenso gewiß ist wie im ersten Jahrhundert, so enthalten Petri Worte eine wichtige Botschaft für alle, die bereit sind, Nutzen daraus zu ziehen.

Folgen wir dem Beispiele Christi Jesu, wodurch wir zugeben, daß wir seine Lehren angenommen haben, so können auch wir „der göttlichen Natur teilhaftig werden”,—gottähnlich werden. Können wir an der Wichtigkeit einer solch heiligen Erfahrung zweifeln? An den vollkommenen und bleibenden, von allem Materiellen freien Eigenschaften, die das göttliche Wesen kennzeichnen, teilhaben! Sicher ist dies das Gebet aller, die durch Christi Hilfe einen Schimmer des wahren Seins erhascht haben. Mrs. Eddy schreibt über dieses Erlebnis auf Seite 509 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Die Perioden des geistigen Emporsteigens sind die Tage und Jahreszeiten der Schöpfung des Gemüts, in welcher Schönheit, Erhabenheit, Reinheit und Heiligkeit—ja, die göttliche Natur—im Menschen und Weltall erscheinen, um niemals wieder zu verschwinden”. Diese Kennzeichnung der Schöpfung, worin einige göttliche Eigenschaften—„Schönheit, Erhabenheit, Reinheit und Heiligkeit”—genannt sind, läßt die wunderbaren Möglichkeiten der herrlichen Erlebnisse ahnen, die allen offen stehen, die diesen Weg einschlagen und verfolgen.

Der Mensch besitzt, wie wir in der Christlichen Wissenschaft verstehen lernen, durch Widerspiegelung jetzt alle Eigenschaften und Merkmale Gottes. Daher können von neuem geborene Sterbliche hier und jetzt an dem Segen, mit dem Gott Seine Kinder bedacht hat, teilnehmen. Nichts von der überirdischen Freude und Glückseligkeit, die dem wirklichen Menschen, dem Sohne Gottes, gehören, ist ihnen jetzt versagt. Hier und jetzt können wir dem Haushalte derer angehören, die reines Herzens sind, und der Heiligkeit, der göttlichen Schönheit und Erhabenheit teilhaftig werden. Jetzt können wir das Bewußtsein vom Unwahren, von allen Irrtümern, dadurch befreien, daß wir uns von der Materie dem Geiste, vom Unwirklichen dem Wirklichen zuwenden.

Petrus sah klar den Vorgang, dem man folgen muß, um in den Besitz des dem Menschen von Gott verliehenen Erbes zu gelangen. Kurz und bündig legte er die Bedingungen dar, unter denen wir „der göttlichen Natur teilhaftig werden” können, nachdem wir von der „vergänglichen Lust der Welt” frei geworden sind. Lust im vollen Sinne des Wortes schließt sämtliche auf einer materiellen Voraussetzung beruhenden fleischlichen Annahmen in sich. Der Verderbtheit der Welt entrinnen ist also eine notwendige Vorbedingung für das Teilhaftigwerden der göttlichen Natur. Gerade diese Notwendigkeit legt die Christliche Wissenschaft so klar dar. Und die göttliche Wissenschaft verkündet nicht nur die Notwendigkeit des Entrinnens aus den Mühsalen der materiellen Annahme, sondern sie zeigt genau, wie dieses köstlichste aller Erlebnisse erlangt werden kann.

Während Mrs. Eddy Jesus als den Mittler für die ganze Menschheit bezeichnet, erläutert sie auf Seite 316 in Wissenschaft und Gesundheit den Weg des Entrinnens. Sie schreibt: „Da der wirkliche Mensch durch die Wissenschaft mit seinem Schöpfer verknüpft ist, brauchen sich die Sterblichen nur von der Sünde abzuwenden und die sterbliche Selbstheit aus den Augen zu verlieren, um Christus, den wirklichen Menschen und seine Beziehung zu Gott, zu finden und die göttliche Sohnschaft zu erkennen”. Wenn wir uns durch Erkenntnis ihrer Nichtsheit von der Sünde abwenden und wissen, daß sie nicht notwendig ist und keine Forderungen an uns stellen kann, wenn wir den sterblichen Augenschein nicht mehr als den Menschen ansehen, wird uns der wirkliche Mensch in Gottes Ebenbild, der Sohn Gottes, in der Vollständigkeit seiner göttlichen Sohnschaft offenbar. Das hier beschriebene Verfahren ist einfach und praktisch. Man könnte es auch so ausdrücken: Halte dich an die geistige Wahrheit und glaube nicht mehr an den Irrtum, d.h. glaube keine Unwahrheiten mehr; glaube nur die Wahrheit über den vollkommenen und ewigen Menschen.

Dies ist keine unmögliche Aufgabe; sie ist sogar jetzt ausführbar. Im Briefe an die Römer betont Paulus die Beziehung der Kinder Gottes zum Vater. Er erklärt: „Derselbe Geist gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind”. Und wunderbar beleuchtet er diesen erhabenen Zustand, indem er etwas von dessen Bedeutung darlegt: „Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi”. „Miterben Christi” sein muß die Menschen berechtigen, an der Herrlichkeit teilzunehmen, die der göttlichen Idee, der vollständigen Widerspiegelung Gottes, angehört. Durch Widerspiegelung ist der Mensch also jetzt im Besitze der ganzen Herrlichkeit Gottes, und wir können sie jetzt erlangen, da offenbar alles, was dem Menschen gehört, jetzt bewiesen werden kann. Welche „Schönheit der Heiligkeit”, was für eine geistige Freude, was für ein erhabener Friede im Bereiche unserer gegenwärtigen Verwirklichung ist!

Diesen erhabenen Zustand erlangen wir durch einen praktischen Vorgang. Wenn wir aufhören, Böses zu denken, wenn wir jede böse Annahme, alles Unwahre, aus dem Bewußtsein ausschließen und nur die Tatsachen des Seins, die Wahrheit über Gott und den Menschen beharrlich festhalten, sind wir auf dem rechten Wege. Wir erlangen die vollständige Fähigkeit, dies zu tun, vielleicht nicht auf einmal; beharren wir aber darin, so wird sie sich entfalten und auf den Weg der Heiligkeit führen. Sollen wir weiter an der falschen Vorstellung vom Menschen festhalten, oder sollen wir auf der großen Tatsache bestehen, daß der Mensch der Sohn Gottes ist und immer gewesen ist? Der Irrtum ist, so beharrlich er auch sein mag, nicht ewig, weil er nicht von Gott ist. Nur die Wahrheit bleibt für immer bestehen. Der Irrtum nimmt einen scheinbaren Anfang und muß daher ein Ende nehmen, muß aufhören, Wirklichkeit für sich zu beanspruchen.

„Die Zeit und Stunde” dieser Entfaltung sind die Zeiten geistiger Erhebung, die alle Arbeiter in der göttlichen Wissenschaft zuweilen erreichen. Da wird das Bewußtsein mit dem Lichte des Verständnisses erleuchtet, und ein Schimmer der gottverliehenen Herrlichkeit des Menschen erscheint. Diese Vision, so kurz sie auch sein mag, ist so erhaben, daß sie das köstlichste aller menschlichen Erlebnisse ist; denn durch sie werden wir „der göttlichen Natur teilhaftig”.

Wer sich täglich entschließt, irgend ein Merkmal des Guten widerzuspiegeln: Freundlichkeit gegen alle, mit denen er in Berührung kommt, freigebiges Teilen seiner Habe mit anderen, wenn solches Teilen sie segnet,—Barmherzigkeit, Verzeihlichkeit, die Freude des Geistes,—wird der göttlichen Natur augenblicklich teilhaftig. Obgleich wir, solange wir auf diesem Plane weilen, wohl nicht imstande sein werden, die im vollen Umfange ihrer Möglichkeiten göttliche Liebe widerzuspiegeln, können wir doch durch geläutertes Wohlwollen gegen unsern Nächsten und alle Menschen etwas von ihrem Wesen in unserem Leben bekunden. Wenn wir aufhören, gegen jemand Groll zu hegen und lieber das vollkommene Ebenbild festhalten, das nur Liebe widerspiegelt; wenn wir uns weigern, auf die Einflüsterungen des Irrtums in irgend einer seiner Tücken zu horchen, kommen wir dem Ziele unserer Wünsche, der Verwirklichung der wahren Selbstheit des Menschen, näher: wir sind der Natur unseres Vater-Mutter-Gottes teilhaftig.

Die Christliche Wissenschaft tut der ganzen Welt die Freude des geistigen Lebens dar. Infolgedessen verliert die Materie, alles Materielle, alle Verderbtheit, die auf Grund des Glaubens der Sterblichen an ein materielles Ich—also durch Lust—in der Welt ist, etwas von ihrem Einfluß auf die Menschheit, und die Göttlichkeit des Christus wird in einem Leben, das in größerem Maße dem Beweise des Guten gewidmet ist, widergespiegelt. Dies ist ein freudiger Vorgang; und wenn wir uns eifrig damit beschäftigen und gelassen und vertrauensvoll darin beharren, werden wir uns zu dem herrlichen Lichte des vollkommenen Tages durchringen, „der göttlichen Natur teilhaftig” werden.

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