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Absolut und beweisbar

Aus der April 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Daß die Christliche Wissenschaft absolut ist, und daß sie beweisbar ist, sind zwei Gründe, warum sie Wissenschaft ist. Dies sind auch zwei Gründe, warum diese Wissenschaft von äußerst praktischem Werte ist. Ja, es sind die Hauptgründe, warum die Christliche Wissenschaft Wissenschaft ist, und warum sie von höchstem Werte für die Menschen ist. Man kann ferner sagen, daß die Christliche Wissenschaft beweisbar ist, weil sie absolut ist, d.h. weil sie unbedingt zwischen dem, was gut und wirklich ist, und dem, was nicht gut oder wirklich ist, unterscheidet.

Aus den soeben angeführten Gründen sollten alle, die sich mit der Christlichen Wissenschaft befassen, zwischen absoluten und relativen Erklärungen in den Schriften der Mrs. Eddy unterscheiden. Eine absolute Behauptung erklärt die absolute Wahrheit des wirklichen Seins, sie drückt eine unbedingte Tatsache des geistigen Daseins aus. Eine relative Erklärung gibt das scheinbare Bestehen von etwas Unwirklichem zu oder nimmt es an. Gelegentlich, aber nicht gewöhnlich beginnt Mrs. Eddy eine absolute Erklärung mit der Wendung „in Wirklichkeit” oder „in der Wissenschaft”. Alle, die sich mit der Christlichen Wissenschaft befassen, sollten auch Wörter wie „beweisen” und „Beweis” in ihrer richtigen Bedeutung verstehen und gebrauchen. „Beweisen” in seiner allgemeinen Bedeutung heißt „die Wahrheit einer Sache feststellen; dartun” (New Century Dictionary). Ein christlich-wissenschaftlicher Beweis ist demnach insbesondere ein Beweis, daß diese Wissenschaft wahr ist.

„Die göttliche Wissenschaft ist absolut und duldet keine halbe Stellungnahme beim Erlernen ihres Prinzips und ihrer Regel, denn sie begründet diese durch Demonstration”. Diese Worte der Mrs. Eddy auf Seite 274 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” veranschaulichen nicht nur, wie sie die Wörter „absolut” und „Demonstration” gebrauchte, sondern sie bilden auch eine ihrer bestimmtesten und scharfsinnigsten Erklärungen.

Unter den dem christlichen Zeitalter vorausgehenden Weltanschauungen gewann der mosaische Gedankengang verhältnismäßig an Geistigkeit. Er unterschied indessen nicht immer klar und folgerichtig zwischen Gut und Böse. Jesaja warnte das Denken seiner Zeit, als er sagte: „Weh denen, die Böses gut und Gutes böse heißen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen” (Jes. 5, 20).

Der Meister erweiterte diese unbedingte Unterscheidung aufs bestimmteste und wandte sie auf den Schöpfer und die Schöpfung, sowohl auf Ursache als auch auf Wirkung, auf Gott und auf alle Ergebnisse des göttlichen Wirkens an. „Setzt entweder einen guten Baum, so wird die Frucht gut; oder setzt einen faulen Baum, so wird die Frucht faul. Denn an der Frucht erkennt man den Baum” (Matth. 12, 33). Einer der scharfsichtigsten Jünger erkannte, daß des Meisters Erklärung über Gottes absolute Güte der unterscheidende Wesenskern seiner Lehre war. „Und das ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis” (1. Joh. 1, 5).

Als Mrs. Eddy die Christliche Wissenschaft entdeckte, nahm die Christenheit die in vorstehenden Stellen des Neuen Testaments gezeigte vorgeschrittene Stellung längst nicht mehr ein. Die meisten, vielleicht nahezu alle Christen nahmen die von Jesaja in der angeführten Stelle mißbilligte Haltung ein. Was sie Gott zuschrieben, war zum Teil im absoluten Sinne nicht gut. Dies ist vermutlich mit ein Grund, warum die Christen jener Zeit Gottes Güte selten als eine im menschlichen Leben beweisbare Tatsache oder Wahrheit ansahen.

Die Christliche Wissenschaft hat nun die ursprüngliche christliche Lehre neu belebt und durch wirkungsvolles Anwenden im Denken sowie durch Unterscheiden zwischen dem, was wirklich ist, und dem, was scheinbar aber unwirklich ist, bekräftigt. Alle Christlichen Wissenschafter haben daher sowohl einen Vorteil als auch eine Verantwortung. Sie haben den Vorteil, den dieses Wiederaufleben und die hinzugekommene Kraft bieten; aber sie haben dementsprechend auch die Verantwortung, diese Lehre zu erhalten und guten Gebrauch von ihr zu machen. Insbesondere sind wir verpflichtet, nicht in die „halbe Stellungnahme” zurückzufallen, vor der Mrs. Eddy gewarnt hat.

Die einzunehmende Stellung hat viele Seiten, die vielleicht von verschiedenen Schülern zu verschiedenen Zeiten verschiedene Grade der Beachtung erfordern. In einigen Punkten jedoch müssen die meisten Christlichen Wissenschafter allezeit gewissenhaft sein. Einen solchen Punkt legt Mrs. Eddy in den Worten dar: „Die große geistige Tatsache muß ans Licht gebracht werden, daß der Mensch vollkommen und unsterblich ist, nicht sein wird” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 428; vergl. auch Wissenschaft und Gesundheit, S. 471:2, vom Strichpunkt an). Eine christlich-wissenschaftliche Behandlung ist also das andächtige Bemühen, sich das Bestehen der unbedingten Tatsachen oder das Wirken des göttlichen Prinzips im ewigen Jetzt klar zu machen. Daher schließt ein Beweis der Christlichen Wissenschaft im menschlichen Leben auch immer jetzt eine bestimmte Besserung—jetzt ein Kundwerden des Guten—in sich.

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