Vielleicht einer der ermutigendsten Heilungsberichte in der Bibel ist der im 9. Kapitel des Evangeliums des Matthäus, wo wir lesen, daß ein Weib, das viele Jahre gebrechlich gewesen war, den Saum des Kleides des galiläischen Heilers berührte und sofort gesund wurde.
Wir können uns vieler Heilungsfälle erinnern, wo scheinbare Hindernisse zu überwinden waren, wie z.B. die Heilung des Gichtbrüchigen, der unter Schwierigkeiten zu Jesus gebracht wurde, um von ihm den Segen der Heilung zu empfangen, oder häufig in abgelegene Orte verbannter Aussätziger und anderer, die wegen ihrer Gebrechen wahrscheinlich oft abgesondert waren. Doch in keinem einzigen Falle war ein Hindernis groß genug, den wachsamen und vertrauensvoll Bittenden von der Erfüllung seines Verlangens auszuschließen.
Aber in dieser Erzählung von einem armen Weibe, das seit zwölf Jahren an einem Gebrechen litt, finden wir etwas so Einfaches und Unmittelbares, daß wir leicht die in der Geschichte enthaltenen wichtigen Wahrheiten übersehen. Es sah alles so leicht aus. Sie bat den Meister nicht, daß er ein Wort spreche; kein Geständnis, keine Bitte kam aus ihrem Munde. Aber bei sich selbst, lesen wir, sprach sie: „Möchte ich nur sein Kleid anrühren, so würde ich gesund”.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.