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Zufriedenheit

Aus der April 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Ein unzufriedener, unharmonischer Sterblicher ist ebensowenig ein Mensch, wie Mißklang Musik ist”, lesen wir auf Seite 305 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy. Daraus ersehen wir, daß wir Unzufriedenheit genau so überwinden müssen, wie wir Krankheit und Sünde besiegen müssen, um zu beweisen, was unser wirkliches geistiges Selbst, der wahre Mensch, ist.

Ein Wörterbuch erklärt das Wort „zufrieden” als „Seelenfrieden und Gemütsruhe”, und Ruhe ist Frieden. Wahre Zufriedenheit ist ein auf festgewurzeltes Gottvertrauen gegründeter fröhlicher Friede. Sie kennt keine Furcht, kein Selbstbedauern. Sie ist wahrer Reichtum. Da Zufriedenheit eine geistige Eigenschaft ist, ist sie nie von Zeit, Ort oder Umstand abhängig. Wir müssen dies ohne Rücksicht auf unsere Umgebung heute, gerade da, wo wir sind, beweisen. Wir können der Annahme Unzufriedenheit nicht einfach davonlaufen; denn sie ist ein Gedankenzustand, und solange sie nicht wissenschaftlich zerstört ist, wird sie sich als unsere ständige freudlose Reisegefährtin behaupten.

Paulus schrieb den Philippern: „Ich habe gelernt, worin ich bin, mir genügen zu lassen”. Betrachten wir den Charakter des Apostels, der dies erklärte, eines Mannes, der verfolgt und geschlagen wurde und viele Tage im Gefängnis zubrachte, so bietet seine Zufriedenheit ein beachtenswertes Zeugnis dafür, daß geistige Eigenschaften nie von materieller Umgebung abhängig sind.

Auflehnung ist einer der Diebe, die uns die Zufriedenheit rauben. Wie oft lehnten sich die Kinder Israel auf ihrem langen Zuge durch die Wüste auf! Und diese Auflehnung verlängerte zweifellos ihren Aufenthalt in der Wüste. Als sich eine Schülerin der Christlichen Wissenschaft in die von Mrs. Eddy gegebene Erklärung des Wortes „Wüste” vertiefte, die zum Teil: „Einsamkeit; Zweifel; Finsternis” lautet (Wissenschaft und Gesundheit, S. 597), wurde es ihr plötzlich klar, daß ihr eigener Zug durch die Wüste viel zu lange gedauert hatte. Dies veranlaßte sie, nach dem Grunde der Verzögerung der Harmonie zu forschen, und sie entdeckte, daß ihr Auflehnung zugrunde lag. Anstatt auf die Führung der unendlichen Weisheit und Liebe Gottes zu vertrauen, hatte sie sich fast jeden Schritt des Weges widersetzt und unaufhörlich darüber nachgedacht, was nach ihrer Ansicht für ihr Glück notwendig war. Das Aufdecken und Verneinen dieses Irrtums und dankbares Unterordnen unter Gottes Willen brachte ihr zum erstenmal in ihrem Leben wirklichen Frieden. Sie hatte nach langer, mühevoller Wüstenwanderung das „frische Wasser” gefunden.

Die Lüge Mangel ist der Grund vieler Unzufriedenheit. Sie tritt unter vielen Verkleidungen auf: als Wohnungsmangel, Mangel an Gesundheit, Mangel an Freudigkeit, Mangel an Versorgung—immer Mangel an etwas. Vor Jahrhunderten erklärte Jesus: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere denn diese tun; denn ich gehe zum Vater”. Wenn die Lügen des materiellen Sinnes an Jesus herantraten, um zerstört zu werden, wandte er sich an seinen Vater, das göttliche Gemüt, und fand die Wahrheit über den Menschen. Nur was der Vater über Seine Kinder weiß, ist wahr; und da der Vater vollkommen gut, vollkommen liebevoll ist, sieht Er Seine Kinder nie von Sorge gedrückt, durch Armut gebunden oder krankheitshalber arbeitsunfähig. Im Gemüt, in der Unendlichkeit geistiger Substanz gibt es keinen Mangel, und die Idee des Gemüts, der Mensch, kann keinen Mangel bekunden.

Jeden Augenblick klopft entweder die Wahrheit oder der Irrtum Einlaß begehrend an die Tür unseres Bewußtseins. Wenn wir jeder falschen Vorstellung vom Menschen, die an unserer Gedankentür zu stehen beansprucht, den Eintritt verweigern und im Denken den Begriff festhalten, daß der Mensch unfähig ist, irgendwelche Widerwärtigkeit zu erleben, werden wir geheilt. In der Offenbarung des Johannes heißt es: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an”. Wenn der Christus, die Wahrheit, anklopft und Zutritt zu unserem Bewußtsein begehrt, wollen wir die Tür weit öffnen. Dann werden wir den Menschen in seiner ungetrübten Reinheit und Vollkommenheit kennen.

Verstehen, daß Gott unwandelbar ist, und daß der Mensch Sein Ebenbild ist, wie die Bibel lehrt, heißt wissen, daß der Mensch unwandelbar ist. Welche Wirkung hat das auf den menschlichen Glauben an Stimmungen, jene Veranlagung, die zuweilen „Temperament” genannt wird? Dieses Verständnis duldet nicht, daß wir Stimmungen nachhängen. Wir müssen für uns eine solche Gelassenheit beanspruchen und beweisen, die nicht in Erregung umschlagen, eine Zufriedenheit, die nicht in Niedergeschlagenheit verkehrt werden kann.

Dankbarkeit ist die unzertrennliche Geistesgefährtin wahrer Zufriedenheit. In dem bereits erwähnten Briefe des Paulus an die Philipper lesen wir auch: „Sorget nichts! sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden”. Sogar in Trübsal sieht Dankbarkeit Gott als die einzige Wirklichkeit. Und Unzufriedenheit wird dadurch vertrieben, daß man sie durch endlose Dankbarkeit gegen Gott verdrängt und so „schöne Kleider für einen betrübten Geist” erhält.

Gott hat Seinen Kindern alles Gute verliehen, und Friede ist nicht die geringste Seiner Gaben. Beanspruchen wir ihn als unser göttliches Erbe! Vergessen wir nie, daß diese Gabe nicht der Gewalt der Materie preisgegeben ist, sondern durch das vollkommene Gesetz Gottes erhalten wird!

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